Nachdem Mercedes-AMG bereits erste Pressebilder des Mercedes-AMG GT R mit 585 PS und 700 Nm Drehmoment veröffentlicht hat, haben wir der Weltpremiere in Brooklands (England) beigewohnt und erste Live-Impressionen des Fahrzeuges festhalten können. Vorab kündigte Tobias Moers bereits an, einen GT4 auf GT R Basis für das Kundensport Programm anzubieten, sowie weitere straßentaugliche Fahrzeuge mit viel Rennsportgenen des heute vorgestellten Fahrzeuges.
Vorgestellt wurde der AMG GT R mit einer durchaus spektakulären Show unter Einsatz eines Lastenhubschraubers von HELISWISS, der das „Biest aus der Grünen Hölle“ sicher verpackt im Seecontainer einflog. Passend, das im Landegebiet in Brooklands an der Mercedes-Benz World die angeschlossene Rennstrecke vor Ort ist, um erste Fahreindrücke für das Fahrzeug vor Ort den Pressevertretern präsentieren zu können. Keine Frage, das Tobias Moers das neue Fahrzeug zuerst selbst pilotierte, bevor Lewis Hamilton das Steuer übernahm. Eine aussergewöhnliche und aufwendige Show für ein Fahrzeug, das im Detail ebenso außergewöhnlich ist – und sich klar im Detail, u.a. durch aktive Aerodynamik-Elemente, vom „kleinen“ Bruder AMG GT (S) unterscheidet.
Der neue AMG GT R der Baureihe C190 aus Affalterbach sprintet in 3.6 Sekunden auf 100 km/h und beendet seinen Vorwärtsdrang bei 318 km/h. Der 4 Liter V8 mit Direkteinspritzung und Biturbo-Motor sorgt dabei für ein Leistungsgewicht von 2.66 kg pro PS (Leergewicht, sonst 2,79 kg fahrfertig nach DIN ohne Fahrer und Gepäck). Das Gewicht des Fahrzeuges – leer – liegt bei 1.555 kg, fahrfertig nach EG inklusive 75kg-Fahrer 1.603 kg.
3. Mitglied der AMG GT Familie aus Affalterbach
Das 3. Mitglied der AMG GT Familie – neben AMG GT und AMG GT S – markiert die neue Speerspitze des AMG Modellangebotes. Das beim AMG GT und AMG GT S bewährte Konzept mit Frontmittelmotor und Getriebe in Transaxle-Anordnung an der Hinterachse ermöglicht dabei die vorteilhafte Gewichtsverteilung von 47,3 zu 52,7 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse.
Die vorderen Kotflügel aus superleichtem Carbon verbreitern den AMG GT R vorn um insgesamt 46 Millimeter und schaffen Platz für die breitere Spur und große Rad-/ Reifenkombinationen. Als weiteres Erkennungsmerkmal dient das spezielle Kotflügelsignet mit einer Finne und einem großen Luftauslass, durch den Abwärme aus dem Motorraum geführt wird. Die Finne ist gelocht und nimmt mit fünf Streben das AMG Rautenlogo auf.
AMG Panamericana Grill als neuer Seriengrill ?
Neben dem kraftvoll modellierten Karosseriekörper und den Motorsport-Elementen erzeugt der neue AMG Panamericana Grill zusätzliche Aufmerksamkeit – und, wie man hört, wird dieser Grill wohl auch bei anderen Varianten aus Affalterbach in Zukunft als Grill – zu finden sein. Möglich, das dies bereits der neue Seriengrill wird – offizielle Bestätigungen dazu fehlen aber.
Zahlreiche Modifikationen des AMG GT R
Eine besondere Ingenieursleistung ist aber auch u.a. das vollkommen neue, aktive Aerodynamik-Profil, das sich fast unsichtbar im Unterboden vor dem Motor verbirgt. Dieses nur rund 2 kg leichte Carbon-Element fährt bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h im RACE-Modus automatisch circa 40 Millimeter nach unten aus und verändert den Luftstrom deutlich. Dadurch wird der sogenannte Venturi-Effekt erzeugt, der den Wagen zusätzlich an die Fahrbahn saugt und den Auftrieb an der Vorderachse bei 250 km/h um rund 40 Kilogramm reduziert.
155 kg mehr Anpressdruck als der AMG GT
Ein großer starrer Heckflügel ist auf der Heckklappe montiert und erhöht den Anpressdruck auf der Hinterachse. Je nach Einsatzzweck oder Rennstreckengegebenheiten lässt sich die Neigung des Flügelblatts mechanisch präzise justieren – auch dies ist ein Verfahren, das im Motorsport angewendet wird. Alle aerodynamischen Maßnahmen zusammen beim AMG GT R erhöhen den Bodenkontakt bei Höchstgeschwindigkeit um 155 Kilogramm im Vergleich zum AMG GT.
Bilder: MBpassion.de / Philipp Deppe