Sicher mit dem Auto durch den Winter kommen, das ist gar nicht so einfach, wenn Eis und Schnee auf der Straße herrschen. Da ist es gut, wenn man schon vorher einmal die „rutschigen“ Bedingungen gefahrlos erleben und erfahren kann. Ein Wintertraining der Mercedes-Benz Driving Events ist so eine Möglichkeit, um das eigene Fahrkönnen zu verbessern – für uns bei der Sixt x Mercedes-Benz Winter Challenge.
Unter dem Motto Sixt x Mercedes-Benz Winter Challenge ging es für uns ins österreichische Saalfelden, um im ÖAMTC Fahrsicherheitszentrum dem Winter den fahrerischen Schrecken auszutreiben.
Erster Schritt: Die Sitzposition und die optimale Stellung der Hände
Die erfahrenen Instruktoren – allesamt aus dem Motorsportbereich – des Driving Events vermitteln souverän die Basics des richtigen Autofahrens im Winter. Die Sitzposition ist der erste Schritt dazu: Das Bein niemals durchstrecken um kraftvoll das Bremspedal treten zum können. Aufrecht sitzen! Die Schulterblätter sollten an der Sitzlehne anliegen, damit die Arme leicht angewinkelt das Lenkrad erreichen können. Die optimale Stellung der Hände, für Ausweichmanöver ist bei 3- und 9 Uhr.
C-Klasse Familie beim Driving Event in Saalfelden
Als Übungsfahrzeuge stehen verschiedene Varianten und Motoren der C-Klasse Modellfamilie am Fahrsicherheitszentrum bereit. Zudem sind die Bedingungen perfekt. Leichter Frost und eine Mischung aus Eis und Schnee auf dem Boden. Die Kombination verspricht Spaß!
Zielorientiert Lenken – klingt einfach, kann aber anspruchsvoll sein
Los geht’s mit der ersten Fahrübung: Zielorientiert Lenken. Was einfach klingt ist auf der winterlichen Straße nicht immer leicht. Was muss man also tun damit das Auto ohne Untersteuern (über die Vorderräder schieben) oder Übersteuern (Ausbrechen des Hecks) seine Fahrtrichtung ändert? Unsere Instruktoren zeigen die Lösung: einfach sehr gefühlvoll auf glattem Untergrund lenken. Das heißt nicht hektisch oder ruckartig, sondern nur mit kleinen Bewegungen am Lenkrad drehen. Ebenfalls immer wichtig ist die richtige Blickführung. Denn unbewusst lenkt und fährt man immer dahin, wo die Augen hinschauen.
Nach Grundkenntnissen zu den Fahrübungen
Mit diesen ersten Grundkenntnissen geht es dann rein in die Fahrübung: Slalom-Parcours. Im Abstand von einigen Meter stehen aufgestellte Pylonen. Diese gilt es abwechselnd links und rechts zu umfahren – natürlich mit einer Mischung aus Eis und Schnee als Untergrund. Mit etwa 30-40 km/h heißt es mit sanften Bewegungen die Fahrtrichtung der C-Klasse zu ändern, ohne dabei die Gummipylone zu überfahren. Der Blick geht dabei niemals auf das Hindernis, sondern immer in die Lücke zwischen den Pylonen. Je öfter die Übung wiederholt wird, desto mehr bekommt man als Fahrer ein Gefühl für die richtigen Lenkbewegungen und welches „Eigenleben“ das Auto auf rutschigem Untergrund entwickelt. Sitzt das richtige Lenken, geht es auch gleich mit der nächsten Übung weiter.
Auswichen und bremsen…
Die nächste Stufe im Schwierigkeitsgrad steht an: ausweichen und bremsen. Das zuvor erlernte Gefühl des Lenkens ist in dieser Übung ebenfalls gefragt. Zusätzlich gilt es hart zu bremsen, um nicht unkontrolliert in das simulierte Pylonen-Hindernis zu rutschen. Moderne Autos unterstützen den Fahrer beim Bremsen mit dem Anti-Blockier-System (ABS). Sobald auf winterlicher Straße ein oder mehrere Räder blockieren, regelt das System blitzschnell. Zu bedenken ist allerdings, dass sich auf Eis und Schnee der Bremsweg – also die Länge bis ein Auto zum Stehen kommt – trotz ABS deutlich verlängert. Es gilt also deutlich früher zu reagieren (oder eben einfach langsamer zu fahren).
Pylonen sollten nicht umbedingt daran glauben…
Na – dann los, mit Sollgeschwindigkeit von etwa 60 km/h geht es auf das fiktive Hindernis zu. Jetzt heißt es den richtigen Moment abzuschätzen wann voll gebremst werden muss. 5, 10, 15 oder 20 Meter? Was ist wohl die richtige Entfernung? Nicht so ganz einfach. Die ersten Versuche gehen daher auch entsprechend schief. Es wird gnadenlos in alle Pylonen gerutscht, weil der Bremsweg auf dem glatten Untergrund unterschätzt wurde. Nach ein Paar Anläufen klappte es dann aber gut. Die C-Klasse ist dank Anti-Blockier-System (ABS) lenkfähig und es konnte mit einer dosierten und nicht zu hektischen Lenkbewegung, selbst bei Winterbedingungen der simulierten Gefahrensituation ausgewichen werden. Wichtig – egal ob Winter oder Sommer – ist, dass das Bremspedal zu Anfang schnell und hart durchgetreten wird, damit sofort die maximale Bremskraft genutzt wird. Also nix wie rauf mit dem Fuß auf’s Bremspedal und immer drauf bleiben bis zum Ende.
Schleuderplatte sorgt für ein ausbrechendes Fahrzeug
Jetzt wo lenken und bremsen sitzen, geht es auf die Schleuderplatte. Ziel dieser Übung ist es, ein mit dem Heck ausbrechendes Auto abzufangen und wieder sicher auf Kurs zu bringen. Unmöglich? Nicht ganz, vor allem da die heutigen Assistenzsysteme wie das Elektronische-Stabilitäts-Programm (ESP) aktiv dabei unterstützen. An der dritten Station fährt die C-Klasse mit etwa 60 Kilometer pro Stunde auf die Schleuderplatte zu. Dort drauf wird per Zufall das Heck nach links oder rechts zum Ausbrechen gebracht. Panik! Auf einmal beginnt sich das Auto zu drehen. Was ist zu tun? Eigentlich nicht viel, einfach nur schnell sein mit der Lenkradbewegung.
Kleine Lenkimpulse helfen
Unsere Instruktoren erklären dazu: In so einer Situation lieber erst einen ganz kleinen Moment warten, um erfassen zu können, auf welcher Seite sich das Auto wegdrehen will. Dann in die gleiche Richtung lenken, um das Schleudern abzufangen. Nicht einfach wild und hektisch irgendwo hinlenken, damit wird alles noch viel schlimmer. Nach mehreren (teils erfolglosen) Versuchen klappt es dann immer besser mit dem Abfangen des Autos. Bricht es nach rechts aus, einmal kurz nach rechts gelenkt bis das Auto zurück pendelt. Je nach Bedarf nochmals bzw. mehrmals durch kleine Lenkimpuls nach links und rechts korrigieren, bis die C-Klasse wieder ganz normal gerade fährt/steht.
Höhepunkt der Sixt x Mercedes-Benz Winter Challenge
Bei der letzten Station der Sixt x Mercedes-Benz Winter Challenge geht es beim Driving Event nochmal um einen sehr besonderen Höhepunkt. Auf der Kreisbahn driften soll den Abschluss bilden. Das kontrollierte und konsequente Querfahren ist anspruchsvoll aber auch immer wieder ein echtes Erlebnis. Alles durch die Seitenscheibe statt aus der Windschutzscheibe sehen, wann hat man das schon mal? Damit das klappt, muss zuerst in jeder der C-Klassen, mit denen bereits den ganzen Tag geübt wurde, über das Bordmenü das Stabilitätsprogramm abgeschaltet werden. Die Eingriffe, die uns zuvor auf der Schleuderplatte helfen sollten sicher auf Kurs zu bleiben, sind jetzt beim Driften hinderlich. Limousine, T-Modell, Coupé und Cabrio sind allesamt gut motorisiert.
Kreisbahn für den perfekten Drift
Auf der glatten Kreisbahn reicht bereits beim langsameren Rollen ein kurzer Tritt auf das Gaspedal aus, um dem Hinterteil ein Eigenleben einzuhauchen. Jetzt heißt es für uns fix sein am Lenkrad, denn sonst endet die ganze Sache im wilden Kreiseln. Wie bereits auf der Schleuderplatte, muss immer in die Richtung gelenkt werden, wohin das Heck ausbricht. Zugleich muss etwas Gas zurückgenommen werden. Ab jetzt wiederholt sich das Ganze, erneut einen kurzen Tritt aufs Gaspedal geben und gleichzeitig zügig lenken um kontrolliert im Drift zu bleiben und quer zu fahren. Was die zwei Instruktoren perfekt beherrschen, gelingt uns erst nach vielen Versuchen – zumindest im Ansatz. Wann immer wir den Drift in einem satten Dreher beendeten, gab es jedes Mal via Funkgerät die passende Korrekturanweisung: schneller lenken und gezielter die Gasstöße einsetzen. Driften ist eben Kunst – und weniger Auto fahren.
Lernziel erreicht
Am Ende gibt es bei allen Teilnehmern der Sixt x Mercedes-Benz Winter Challenge nur strahlende Gesichter. Jeder hat auf seine persönliche Art etwas zum Thema – richtig und sicher Fahren bei Eis und Schnee – gelernt. Oben drauf gab es noch jede Menge Spaß! So vorbereitet kann der Winter kommen – ohne Angst und Schrecken zu verbreiten……..
Bilder: ©Philipp Deppe