Während Mercedes-Benz das eine von zwei existierenden Uhlenhaut-Coupés für 135 Millionen Euro veräußert hat, steht das andere Modell weiterhin im Museum in Stuttgart – mit blauer Innenausstattung und der Endnummer 007/55. Dabei besitzt nur ein Modell der beiden weiterhin einen eingebauten Originalmotor.
Beide Originalmotoren vorhanden
Nachdem man das eine Uhlenhaut-Coupé für rund 135 Millionen Euro an einen nicht benannten Käufer veräußert hatte, steht das zweite Fahrzeug weiterhin im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart und wird einen breiten Publikum zugänglich gemacht. Während dort die Flügeltüren des Fahrzeuges meist offenstehen, bleibt der Blick unter die Motorhaube aber verwehrt.
Dabei verfügen beide Uhlenhaut-Coupés über einen Motor, sowohl das verkaufte Modell, als auch das Fahrzeug im Museum. Im Museums-Modell hat man jedoch einen originalen 3 Liter M 196 Motor mit Zylinderblock und -kopf, jedoch ohne „Innenleben“ – wie Nockenwelle oder Ventile – verbaut. Der originale Motor der Nummer #007 ist hingegen konserviert und im Classic-Center eingelagert.
Nach den Angaben eines Museums-Sprechers sind beide „Uhlenhaut-Coupés“ gleichwertig, wobei es kein „echteres“ oder „wertvolleres“ gibt. Beide 300 SLR wurden von Rudolf Uhlenhaut bewegt – das Fahrzeug im Museum kam dabei jedoch häufiger zum Einsatz.
Antrieb mit 222 kW / 302 PS
Das Uhlenhaut-Coupé basiert auf der offenen 300-SLR Achtzylinder-Variante und wurde bereits im Jahr 1954 entworfen. Das Fahrzeug war für das Langstrecken-Rennen 1955 und eine mögliche Beteiligung an der Sportwagen-WM 1956 vorgesehen. Die Carrera Panamericana wurde damals abgesagt. Der Ausstieg aus dem Motorsport wurde bereits vor dem tragischen Unglück von Le Mans beschlossen. Grund war die stärkere Fokussierung auf die PKW Entwicklung.
Der 8-Zylinder Motor besitzt einen Hubraum von 2.982 cm³ sowie eine Leistung von 222 kW / 302 PS bei einer Drehzahl von 7.500 u/min. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 290 km/h.
Update: Nach Rücksprache mit Mercedes-Benz Classic war die ursprüngliche Fassung unseres Artikels in vielen Punkten falsch. Demnach wurde beim Museums-Coupé der Motor nicht in das 300 SLR „722“ Modell eingesetzt, sondern befindet sich eingelagert im Mercedes-Benz Classic Center. Der „722“ besitzt dabei immer noch das Originalaggregat, mit dem Sir Stirling Moss das Fahrzeug auch damals bewegt hat. Wir haben die entsprechenden Angaben geändert und ergänzt. Viele Grüße dabei an die Verantwortlichen des Archivs von Mercedes-Benz Classic.
Bilder: Mercedes-Benz Group AG