Einigung mit Betriebsrat bei Verkauf von Niederlassungen

Die Mercedes-Benz Group hat für einen möglichen Verkauf der werkseigenen Niederlassung eine Einigung mit dem Betriebsrat erzielen können. So gibt es in den wesentlichen Punkten nun eine Lösung für die betroffenen Beschäftigen.

Der Streit zwischen Mercedes-Benz sowie dem Gesamtbetriebsrat rund um den Verkauf der konzerneigenen Niederlassungen soll größtenteils beigelegt sein. Dabei haben sich beide Seiten bei den wesentlichen Eckpunkten für eine mögliche Betriebsübergangs an mögliche Erwerber geeinigt. Betroffen sind dazu rund 8.000 Mitarbeiter, dessen Nachteilsausgleich beim Verkauf der Niederlassung an externe Käufer geregelt wurden. Wie aus einem Info-Schreiben des Betriebsrat an die Belegschaft hervorgeht, stimmte eine Kommission den ausgehandelten Punkten am Dienstag mit Mehrheit zu. Die Punkte regeln u.a. die Tarifbindung der Erwerber, den Erhalt der tariflichen Arbeitsbedingungen – somit das tarifliche Entgelt, Arbeitszeiten und Urlaubstage sowie u.a. auch Weihnachtsgeld. Zusätzlich soll eine Beschäftigungssicherung, die betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 ausschließt, für den zukünftigen Käufer ebenso gelten.

Nach Medienberichten verpflichtet sich Mercedes-Benz, die Niederlassungen nur an Interessenten zu verkaufen, die sich an den Tarif des Kfz-Handels binden. Zusätzlich sei eine Einmalzahlung – im Schnitt in Höhe von knapp 85.000 Euro pro Beschäftigen (bestehend aus einem Sockelbetrag sowie einer variablen Größe je nach Betriebszugehörigkeit) vereinbart. Die exakten Anteile bedürfen jedoch im Detail weiterer Verhandlungen, die in den kommenden Wochen noch vom Management ausgearbeitet werden. Nach Auskunft von Mercedes-Benz gibt es aktuell jedoch noch keine konkreten Verkaufsgespräche, zumal die Standorte nicht als Ganzes oder an reine Finanzinvestoren verkauft werden sollen. Ziel sei es, die Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten. Interessenten sind jedoch schon vorhanden.

Quelle: Mercedes-Benz Group AG

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Dieter Schneider
1 Monat zuvor

Ca. 85.000€ und auch sonst bleibt der Lohn gleich. Würde sagen da haben die MA ein großes Los gezogen!

Mercedes f1
Reply to  Dieter Schneider
1 Monat zuvor

Als nächstes bitte die Vansparte verkaufen, bei smart hat es ja auch super geklappt! Diese Transporter passen nicht zu unseren Premium Fahrzeugen…

martin
Reply to  Mercedes f1
1 Monat zuvor

welche Premium Fahrzeuge? Den Müll aus Mercedes Deutschland Fabriken können China Fabriken mittlerweile weit besser produzieren, was ja Daimler mit allen Modellen ausser den S-KLassen auch macht.
Und wo die S-Klasse und der EQS aktuell stehen dürfte ja hinlänglich bekannt sein.

Bene
Reply to  Mercedes f1
1 Monat zuvor

Hört doch endlich auf tiefzustapeln. Mercedes Benz Cars ist Luxusmarke, die Vansparte ist Premium – wie oft denn noch!?

Co.Driver
Reply to  Dieter Schneider
1 Monat zuvor

und der Verkauf kommt jetzt in Hände von Leuten, die Ahnung von Vetrieb haben (laut B. Seeger), da kann man die Mitarbeiter nur Beglückwünschen und die Ndl. Kunden auch.

Snoubort
Reply to  Co.Driver
1 Monat zuvor

Ich finde dieses Selbsteingeständnis von Fr. Seeger „erfrischend“ 😉

J. R.
Reply to  Dieter Schneider
1 Monat zuvor

Bitte genau lesen!

– Bindung an den TARIFlohn und das ist nicht der „Metalltarif“. Die übertariflichen Anteile fallen weg. Sprich, Lohn-/Gehaltskürzung.
– Nachteilsausgleich, IM MITTEL 85.000 €. Höhe des Sockelbetrags? Berechnungsschlüssel für den variablen Teil? Alles noch offen und nicht jeder erhält ihn in dieser Höhe.
– Bezugsberechtigung für das FA-Geschäft, das wird wohl nichts. Ergo, weniger JS-Fahrzeuge im GW-Handel.
-…

Zugegeben, der Abgang soll versüßt werden und der AN-Vertretung blieb nichts anderes übrig, als dieser Lösung zuzustimmen. Einzigartig bisher bei Verkäufen von Betriebsteilen, aber die Alternative war „Keine Zustimmung, dann gibt es gar nichts!“.

Jetzt muss erst einmal ein Käufer gefunden werden, der bereit ist:
– Arbeitsplatzsicherung bis 2029, Parallellstrukturen in z.B. Personalverwaltung, Controlling,…?
– Tarifbindung
– die z.T. „schlechte“ Bausubstanz auch neuerer Standorte
-…
akzeptiert.

Wer weiß, ob dann nicht doch noch ein Finanzinvestor zum Zuge kommt.

Immerhin kann der Vorstand mit seinem Schritt zum reinen Onlinehandel, dem nächsten Brandbrief der Verkäufer gelassen entgegensehen. Not my company.

Grüße aus „dem Herzen von Europa“

Pano
Reply to  J. R.
1 Monat zuvor

Danke für die Erläuterungen.
Grüße nach F (?) aus WI
Pano

J. R.
Reply to  Pano
1 Monat zuvor

Raum F, genauer MKK.

GT-Liebhaber
1 Monat zuvor

Nach wie vor ein Schlag ins Gesicht für alle die schon vor acht/neun Jahren aus dem Konzern entsorgt worden. 85000€ Einmalzahlung!!!??? Für was denn bitte.?

Dieter Schneider
Reply to  GT-Liebhaber
1 Monat zuvor

Zumal ein Großteil solcher Einmalzahlungen ja eh an den Staat gehen. Vermutlich ein „Geschenk“ (Korruption-hust) an die Ampel 🙂

Heute geht nunmal alles über Direktvertrieb, wenn das gut gemacht ist will ich als Kunde garnichts anderes mehr.

Ich will keinen persönlichen Verkäufer/„Berater“ dessen Provision ich dann auch noch zahlen soll.

Hans
Reply to  Dieter Schneider
1 Monat zuvor

Das ist ja gerade der Witz.

Kaufst Du das Auto beim Verkäufer, erhältst Du einen Ansprechpartner der auch mal für Dich einsetzt und zahlst den identischen Preis wie im Direktvertrieb.

Fjotta
Reply to  Hans
1 Monat zuvor

Nein, im Direktvertrieb sinken die Preise. Dafür sorgt der Wettbewerb: sinkende Kosten, sinkende Preise. So einfach ist das in der Marktwirtschaft.

Snoubort
Reply to  GT-Liebhaber
1 Monat zuvor

Für damit sich das Problem für MB so geräuschlos wie möglich erledigt. Es war einfach eine gute Verhandlungsposition – MB will unbedingt verkaufen, mögliche Käufer aber ganz sicher keine streikenden Mitarbeiter übernehmen.

Pano
1 Monat zuvor

Dann wissen jetzt Mitarbeitende und Kaufinteressenten woran sie sind. Trotzdem wird sich dieser Prozess vermutlich ein paar Jahre hinziehen und ob alle NDLs verkauft werden steht damit auch noch längst nicht fest.
Grüße
Pano

Stranger
Reply to  Pano
1 Monat zuvor

Kaufinteressenten werden das im Rahmen der Due Diligence sehr genau abwägen und ein „Ballast“ durch die mehrjährige Bindung an teure, ggf. auch wenig motivierte Mitarbeiter wird ausgeglichen durch Abschläge bei den zu übernehmenden Liegenschaften bzw. eine Kaufpreisstreckung.
Ich vermute, dass die „üblichen Verdächtigen“, die auch vor knapp 10 Jahren schon zugeschlagen haben (Kunzmann, Beresa, Torpedo, Senger, Emil Frey, …), schon in Lauerstellung sind, um weiter zu wachsen und ihre Größenvorteile auszubauen.
Letztendlich wird jede NDL, die verkauft werden soll, auch (zügig) verkauft, denn der NDL-Verkauf ist ein Gesamtprojekt, welches – wie in Großkonzernen üblich – natürlich in time und erfolgreich abgeschlossen wird 😉 …der Preis wird es also regeln.
Mal sehen, welche „Leuchttürme“ Mercedes am Ende selbst behält (ggf. Berlin-Salzufer, Frankfurt, München…?)

Zuletzt editiert am 1 Monat zuvor von Stranger
Snoubort
Reply to  Stranger
1 Monat zuvor

…Stuttgart!?

Dorit Kröber
Reply to  Snoubort
8 Tage zuvor

Ansage ist das alle NDL verkauft werden sollen. Ob es dann tatsächlich auch so kommt muss man abwarten. Als BR einer NDL kann ich dir sagen das wir mit dem Ergebnis nicht wirklich zufrieden sind. Gerade die Beschäftigungssicherung ist beim Erwerber rechtlich.nicht sicher abbildbar und es gibt für ihn einige Wege sich dieser zu entziehen. Auch bedeutet Tarif KFZ für jeden MA einen individuell sehr unterschiedlich Einkommensverlust. Fachkräftemangel haben NDL und Erwerber bereits gleichermaßen. Wir warten jetzt gespannt auf die 1. Verkaufswelle. Zum Glück kann jeder widersprechen und etliche NDL haben noch Werke und LC oder GLC in fahrbarer Umgebung. Auch ist damit zu rechnen das nach dem Übergang noch einiges an Personal sich neue Jobs suchen wird. Der Zerfallprozess der NDL Belegschaft hat vor allem bei den jüngeren MA schon längst begonnen….