Medienbericht: Mercedes-Werke nicht ausgelastet

Nach einem Bericht der „Stuttgarter Nachrichten“ sind viele Produktionswerke von Mercedes-Benz nicht ausgelastet. So soll das Werk Sindelfingen bereits im Jahr 2023 mit nur rund 44 Prozent Produktionskapazität gelaufen sein. Grundlage sind Daten des Datenspezialisten Marklines, der die Auslastung untersucht und ausgewertet hat.

Stimmen die Werte des Datenspezialisten Marklines, wurden die möglichen Produktions-Kapazitäten nahezu an jedem Standort unterschritten. Dabei schnitt das Werk Rastatt, wo Kompaktmodelle von Mercedes-Benz produziert werden, mit rund 69 Prozent noch am besten ab. Ähnlich lag der Wer in den Werken Düsseldorf und Werken, die den identischen Werk vorweisen konnten. Das Schlusslicht in der Tabelle war dabei das Werk Sindelfingen, das im Jahr 2023 nur zu rund 44 Prozent ausgelastet war.

Mercedes-Benz hat für Sindelfingen bereits reagiert und fährt die S-Klasse und EQS-Produktion zukünftig nur noch mit einer Schicht. Ganz anders war das Bild hingegen in der Transporter-Produktionsstätte in Ludwigsfelde: hier wurden sogar mehr Fahrzeuge produziert, als vorgesehen und dafür sogar eine zusätzliche Schicht eingeführt.

Aber auch bei anderen Herstellern gab es nur wenig Auslastung. So lag die Auslastung bei Tesla in Grünheide 2023 bei 51 Prozent, bei Opel in Rüsselheim bei 60 % – in Eisenach gar nur auf 30 Prozent. Wegen der schwachen Auslastung hatten bereits mehrere Hersteller die Produktion gedrosselt. Audi erwägt sogar einen Stopp der E-Auto Produktion in Brüssel. VW hat bereits an mehreren Standorten die Nachtschichten gestrichen. Ford will bis Ende 2025 das Werk Saarlouis schließen.  Anders lief es hingegen bei Porsche in Stuttgart mit knapp 100 Prozent, Audi in Ingolstadt und BMW in München mit annähernd 90 Prozent.

Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG

 

 

 

 

 

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Monika Siebig
1 Monat zuvor

Die Auslastung wäre besser, hätte man:
– die Preise nicht so exorbitant erhöht
– würde man auch wieder kleinere Fahrzeuge ohne
unverschämten Paketzwang anbieten

Jay Miller
1 Monat zuvor

Die Kompaktklasse läuft also noch am besten .. soviel zur Luxusstrategie.

Schauinsland
Reply to  Jay Miller
1 Monat zuvor

Unsinn ! Entry steht mit einem Minus von 16% per Q2.24 deutlich im Minus, nach absoluten Zahlen sind das gerade mal 265.100 Stück – im Prinzip sind das alles simple Fahrzeuge der „Unteren Mittelklasse“ bis hinab zu Kleinwagen, die jeder andere Volumenanbieter auch bauen können., nur eben deutlich günstiger.

Nur mal zur Erinnerung: bis 1982 gab´s überhaupt keinen einzigen Mercedes unterhalb der heutigen E-Klasse, die Basis stellte damals der W123 mit dem 200er dar.

CORE steht aktuell mit einem plus von 6% zum Vorjahr und absoluten 557.700 Ausliegerungen per Q2.24 noch recht gut dar.

„Top-End“ mit einem Minus von 22% sicher eher schlecht, immerhin noch 136.600 Stück.
ABER: aufgepasst: eben nach wie vor weit vor der BMW Group, die bei Top-End gerade mal knapp 90.000 Stück im gleichen Zeitraum ausliefern konnte.
Die BMW Zahlen sind ohnehin gepuscht durch exorbitante hohe Nachlässe von bis zu 25% Rabatt bei Bestellfahrzeugen wohlbemerkt.
Wie diese Rabattschlachten bei BMW bis Start zum Agentur-Modell im Januar 2026 gelöst werden soll, bleibt schleierhaft !

Die Ursachen der Überkapazitäten vieler Anbieter sollten Anlass geben, ob nicht generell ein Kostensparprogramm zwingend erforderlich sind.
Anderen Branchen bauen auch Überkapazitäten ab:
Beispiel: SAP minus 10.000 Stellen (allein 3.600 in Deutschland, oder ZF ein Viertel allein in Deutschland, in Summe sind das 14.000 Stellen und ThyssenKrupp ist sicher der nächste Kandidat – Fortsetzung vieler anderer folgt ganz sicher.

Schauinsland
Reply to  Markus Jordan
1 Monat zuvor

Ja absolut, das sehe ich ähnlich – wird wohl unvermeidbar sein.

Aber zur Erinnerung noch mal für alle anderen Leser:

Nach dem Verkauf aller Händler/Niederlassungen, so stand es jedenfalls in der Presse, erhalten alle betreffenden Mitarbeiter a) eine Arbeitsplatzgarantie bis 2029 und b) eine Einmalausgleichszahlung iHv. EUR 85.000,–, wobei später mögliche Abfindungen, die ja „nur“ versteuert werden müssen und NICHT sozialversicherungspflichtig sind, hier überhaupt noch nicht eingerechnet sind.

Wenn man diese üppigen „Abfederungen“ mit anderen Branchen vergleicht, muss man objektiv attestieren, die betreffenden Mitarbeiter fallen „sehr weich“, zumal der Arbeitsmarkt im Gegensatz von vor zehn Jahren auch heute noch gute Chancen für die Generation Ü50+ bietet.