Er ist für Besucher des Daimler Truck Campus in Leinfelden-Echterdingen längst ein vertrauter Blickfang: der Nachbau des ersten Lastwagens der Welt. Mit dem Beginn der Sommerferien in Baden-Württemberg verabschiedet sich das historische Exponat jedoch vorübergehend aus der Lobby der Konzernzentrale – nicht etwa ins Depot, sondern direkt in die Werkstatt.
Das historische Fahrzeug, das im kommenden Jahr sein 130-jähriges Jubiläum feiert, wird in den nächsten Wochen technisch überholt. An der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Nürtingen kümmern sich speziell geschulte Auszubildende um die aufwendige Restaurierung. Unter Anleitung erfahrener Meisterinnen und Meister sowie im Rahmen der Zusatzqualifikation „Old- und Youngtimer“ der Kfz-Innung Region Stuttgart soll der detailgetreue Nachbau wieder fahrtauglich gemacht werden.
Handwerk trifft Historie
Die Nürtinger Schule zählt bundesweit zu den führenden Ausbildungsstätten für historische Fahrzeuge. Besonderes Augenmerk liegt hier auf Authentizität: Das Lkw-Original von 1896 gilt als technischer Meilenstein, der den Grundstein für die moderne Transportbranche legte. Die Nachwuchskräfte sollen daher nicht nur museal erhalten, sondern zugleich echtes Fahrgefühl wieder möglich machen.
Rollende Tradition für das Jubiläumsjahr
Die Rückkehr des restaurierten Nachbaus ist für Ende August 2025 vorgesehen. Pünktlich zu den Spitzkraut-Classics im Herbst soll das Fahrzeug dann nicht nur statisch ausgestellt, sondern in voller Fahrt zu erleben sein – als eindrucksvolles Bindeglied zwischen Tradition, moderner Ausbildung und lebendigem Handwerk.
So verbindet das Projekt Vergangenheit und Gegenwart: Ein Stück Technikgeschichte, das nicht im Museum verstaubt, sondern erneut auf eigener Achse in Bewegung gesetzt wird.
Bilder: Daimler Truck AG