Mercedes-Benz Buses hat die Sommererprobung seines neuen batterieelektrischen Überlandbusses eIntouro erfolgreich abgeschlossen. In Andalusien, wo das Thermometer bis 45 °C im Schatten kletterte, bewährte sich der Prototyp unter realistischen Einsatzbedingungen. Getestet wurden Kühlung, Batterieleistung, Antriebsstrang und Energiemanagement – inklusive steiler Anstiege bis auf 2.500 Meter Höhe.
Fünf Wochen Härtetest
Über fünf Wochen legten die Testfahrzeuge täglich 300 bis 500 km zurück. Die fast 4.000 km lange An- und Rückfahrt von Mannheim nach Granada erfolgte auf eigener Achse und nutzte öffentliche Schnellladesäulen – ein Praxistest für Ladefähigkeit und Infrastruktur. Auch Bergabfahrten mit Rekuperation und Dauerbetrieb unter Volllast standen auf dem Prüfstand. Die Ergebnisse: Das Thermomanagement und die Elektronik blieben stabil, doch Feintuning an Kühlalgorithmen und Ladeprozessen steht noch an, um Effizienz und Batterielebensdauer weiter zu steigern.
Technische Daten und Marktstart
Der eIntouro basiert auf dem bewährten Dieselmodell Intouro und erscheint in 12,18- und 13,09-Meter-Versionen mit 50 bis 63 Sitzplätzen. Software-Updates können Over the Air erfolgen. Daimler Buses präsentiert das Modell offiziell auf der Busworld Europe in Brüssel (4.–9. Oktober 2025) – Bestellungen sind bereits möglich.
Bedeutung für die Verkehrswende
Mit dem eIntouro erweitert Daimler Buses sein Elektroportfolio über den Stadtverkehr hinaus. Das Modell zielt auf Überlandlinien, Schulverkehr und kleinere Reisen ab – Bereiche, in denen bisher Dieselbusse dominieren. Die erfolgreich bestandenen Hitzetests zeigen, dass Elektromobilität auch unter extremen Bedingungen zuverlässig funktioniert und damit einen wichtigen Beitrag zur CO₂-Reduktion leisten kann.
Fazit: Der eIntouro hat den Extremtest in Spanien bestanden und ist für den Serienstart gerüstet. Mit finalem Feinschliff bei Kühlung und Ladeoptimierung könnte er den elektrischen Überlandverkehr maßgeblich prägen.