Daimler Buses bringt neue Sicherheitsgeneration ab 2026

Daimler Buses setzt erneut Maßstäbe in puncto Sicherheit: Bereits ab dem 1. Quartal 2026 werden alle Omnibusse der Marken Mercedes-Benz und Setra mit erweiterten Sicherheits- und Assistenzsystemen ausgeliefert, die die Anforderungen der neuen EU-General Safety Regulation (GSR) Stufe C erfüllen – und in wesentlichen Punkten sogar übertreffen.

Die GSR-C wird erst ab dem 7. Juli 2026 für alle neu zugelassenen Omnibusse verbindlich. Sie schreibt unter anderem eine verbesserte Funktion des Notbremsassistenten sowie ein fortschrittliches Warnsystem zur Erkennung von Fahrerablenkung vor. Daimler Buses führt die neuen Systeme somit mehrere Monate vor der gesetzlichen Verpflichtung ein – ein klares Signal für den hohen Sicherheitsanspruch des Unternehmens.

Premiere auf der Busworld Europe 2025

Die Öffentlichkeit wurden die neuen Technologien erstmals auf der Busworld Europe 2025 präsentiert. Dort präsentierte Daimler Buses zwei Modelle, die bereits mit den erweiterten Systemen ausgerüstet sind: den Mercedes-Benz Tourismo Safety Coach sowie die Setra ComfortClass S 515 HD.

Neuer Attention Assist 2: Kamerasystem gegen Ablenkung und Müdigkeit

Mit dem Attention Assist 2 stellt Daimler Buses die nächste Generation seiner Aufmerksamkeitsüberwachung vor. Während bisherige Systeme – wie der bekannte Attention Assist – das Fahrverhalten anhand von Lenkbewegungen und Bremsvorgängen analysierten, setzt der neue Assistent auf eine diskret integrierte Fahrerkamera.

Diese erfasst in Echtzeit Kopfhaltung, Blickrichtung, Lidschlussfrequenz und weitere Merkmale, ohne dabei Bilddaten zu speichern. Erkennt das System Anzeichen von Müdigkeit oder Ablenkung, erfolgt eine sofortige optische und akustische Warnung im Kombiinstrument.

Die Funktionalität ist geschwindigkeitsabhängig:

  • Ablenkungserkennung ab etwa 20 km/h
  • Müdigkeitserkennung ab ca. 30 km/h

Ziel ist es, die Aufmerksamkeit des Fahrers frühzeitig auf die Fahrbahn zurückzulenken und so die aktive Fahrsicherheit weiter zu erhöhen.

Active Brake Assist 6 Plus: Notbremsassistent mit erweitertem Schutzbereich

Auch beim Notbremsassistenten bringt Daimler Buses eine entscheidende Weiterentwicklung: den Active Brake Assist 6 Plus (ABA 6 Plus). Das System übertrifft die GSR-C-Anforderungen deutlich und erweitert die Funktionspalette um mehrere Sicherheitsmerkmale.

Der ABA 6 Plus kann bei Geschwindigkeiten bis 60 km/h auf Personen, Fahrzeuge in der Spur oder entgegenkommende Verkehrsteilnehmer reagieren und eine automatische Vollbremsung- sogar bis zum Stillstand einleiten.

Neu ist dabei die aktive Erkennung querender Fußgänger inklusive automatischer Bremsung – ein zentraler Bestandteil der EU-Vorgaben, den Daimler Buses nun frühzeitig umsetzt. Zudem erkennt der Assistent mehrspurige Verkehrssituationen und filtert gezielt nicht relevante Objekte wie Fahrzeuge hinter Leitplanken oder abseits der Fahrspur. Erweiterte Algorithmen sorgen außerdem dafür, dass Fehlwarnungen reduziert werden – etwa bei Linksabbiegemanövern, wenn Gegenverkehr korrekt erkannt wird, oder bei vorausfahrenden Fahrzeugen, die nach rechts abbiegen.

Frühe Umsetzung als strategisches Signal

Mit der vorzeitigen Einführung der GSR-C-Technologien unterstreicht Daimler Buses seine Rolle als Sicherheitsvorreiter in der Busbranche. Durch die Kombination von proaktiver Fahrerüberwachung und hochentwickelter Bremsassistenz schafft das Unternehmen einen neuen Sicherheitsstandard im Linien- und Reisebussegment.

„Die Sicherheit von Fahrgästen, Fahrern und anderen Verkehrsteilnehmern steht für uns an erster Stelle“, so ein Sprecher von Daimler Buses. „Mit den neuen Systemen zeigen wir, dass wir nicht auf gesetzliche Fristen warten, sondern aktiv die Zukunft der Verkehrssicherheit gestalten.“

Fazit

Mit Attention Assist 2 und Active Brake Assist 6 Plus präsentiert Daimler Buses eine neue Generation von Assistenzsystemen, die über gesetzliche Vorgaben hinausgeht. Damit festigt das Unternehmen seine führende Position in der Entwicklung innovativer Sicherheitslösungen – und bringt Fahrer, Passagiere und andere Verkehrsteilnehmer ab 2026 noch sicherer ans Ziel.

Bilder: Daimler Truck AG

8 Kommentare
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Laie
1 Monat zuvor

Wunderbar! Finde ich gut, dass Mercedes weiterhin bei der Sicherheitstechnik innoviert.
Das Interieur sieht dagegen mittlerweile leider wenig innovativ aus. Einzelne Bildschirme einfach „draufgeschraubt“, die Fahrerkamera aufgesetzt und Plastik so weit das Auge reicht. Klar, das ist ein Nutzfahrzeug und ohne haltbare Materialien sieht das Cockpit nach kurzer Zeit sonst verschlissen aus, doch es wirkt mit der aktuellen Auswahl einfach billig. Die auf der Busworld gezeigten Chinesen gehen teils ins andere Extrem und sparen jeden wichtigen Knopf weg, verarbeiten dafür aber feine Materialien.
Irgendwo in der Mitte liegt für mich die Wahrheit. Dass ein 20 Jahre altes Mercedes Cockpit irgendwann an seine Grenzen stößt, ist ja ganz natürlich. Ich würde mich freuen, wenn Mercedes hier ein aufgefrischtes, fahrerfokussiertes Design an den Start bringt.

Tommy
Reply to  Laie
1 Monat zuvor

Denke ich auch immer wenn ich die Bilder sehe. Sind zwar keine 20 Jahre, der neue Actros lief ja im Herbst 2011 an. Aber 14 Jahre sind auch im Nutzfahrzeug sehr lange. Vom Truck wäre ja alles da, kann man übernehmen.

Automotive-Experte Baron
1 Monat zuvor

Sicherheit = Gut

Dailybimmer
Reply to  Automotive-Experte Baron
1 Monat zuvor

Cola = gut. Kann man bit braunen und weisen Schnäpsen mischen.

Jens
1 Monat zuvor

Auf den Notbremsassistenten wäre ich gespannt. Eine Voll- bzw. Notbremsung eines Pkw wegen mache ich ganz sicher nicht. Das Risiko, dass dadurch etliche Fahrgäste im Bus zu Schaden kommen ist mir zu hoch. Da schubse ich eher den PKW weg. Sorry, aber solange Pkw-Fahrer denken, dass der Bus schon nicht so schnell sein wird oder einfach mal warten muss weil ich wichtiger bin wird sich das nicht ändern. 12t gegen 2t.

npl
1 Monat zuvor

„Diskret integrierte Fahrerkamera“?
Die haben das Ding wie ne Webcam mitten aufs Armaturenbrett gepicht xD

Dailybimmer
1 Monat zuvor

Ich habe 6 Jahre Erfahrung im Bus bauen. Trotzdem wurde meine Bewerbung schlicht ignoriert.
Armes Deutschland!

Nico
1 Monat zuvor

Die sollten erst mal schauen, dass die bereits verbauten Assistenzsystem bis dato richtig und einwandfrei funktionieren bevor man schon wieder neuere angeblich bessere und fehlerfreie Assistenzsysteme verbaut die angeblich mehr können.
Das hat man sicher über die vorigen Systeme auch gesagt, aber naja, wer fahrgastfreundlich fährt, wird durch unsanfte Eingriffe ausgebremst.
An einem Gehweg an Fußgängern vorbeigefahren – zack kurz eingebremst. An einer Hausmauer gekonnt knapp mit dem Spiegel um die Kurve – zack wieder ne Bremsung reingehaun.
Also langsam zu viel Technick die die Fahrer die ihr Fahrzeug im Griff haben beschneidet und bei den Fahrgästen ein Unsicherheitsgefühl auslöst, was vom Fahrzeug ausgelöst wird und nicht vom Fahrer 🙁 .