Daimler Truck schickt Kleinserie von 100 GenH2-Trucks zum Kunden

Daimler Truck treibt seine Wasserstoffstrategie voran: Ab 2026 will der Nutzfahrzeughersteller dazu eine Kleinserie von 100 Mercedes-Benz GenH2 Trucks bei ausgewählten Kunden in den Praxiseinsatz schicken. Die Brennstoffzellen-Lkw sollen im realen Transportalltag ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen und wichtige Erkenntnisse für den großflächigen Roll-out liefern.

Der GenH2 Truck ist Daimlers Antwort auf die Anforderungen des Fernverkehrs. Mit flüssigem Wasserstoff an Bord soll das Fahrzeug Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometern ermöglichen – ein entscheidender Faktor für Speditionen, die auf lange Strecken und kurze Tankzeiten angewiesen sind. Damit positioniert sich Daimler Truck klar für den Einsatz von Wasserstoff als Ergänzung zur batterieelektrischen Mobilität.

Bereits in den vergangenen Jahren hatte Daimler Prototypen des GenH2 Truck intensiv getestet – sowohl auf Teststrecken als auch auf öffentlichen Straßen. Die jetzt angekündigte Kleinserie soll den Übergang von der Entwicklungs- in die frühe Anwendungsphase markieren.

Parallel dazu arbeitet das Unternehmen mit Partnern an einer europaweiten Wasserstoff-Infrastruktur. Denn neben der Fahrzeugtechnik gilt ein dichtes Netz an Tankstellen als Schlüsselfaktor für den Erfolg der Brennstoffzellen-Lkw. Mit dem geplanten Start im Jahr 2026 setzt Daimler Truck ein klares Signal: Der Wandel hin zu emissionsfreien Antrieben im schweren Fernverkehr ist keine Vision mehr, sondern nimmt weiter konkrete Formen an.

Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG

10 Kommentare
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Tom
1 Monat zuvor

Seit wielange erwartet man schon den Durchbruch mit Wasserstoff? Seit 40 Jahren? Wasserstoff wird sich außer in Kleinst-Nischen Bereichen nicht durchsetzen. Zu teuer, zu aufwändig, zu wartungsintensiv, zu komplex. Aber einen klaren Schlussstrich zu ziehen, traut sich Karin Radstroem wie so oft nicht. Zu entscheidungsschwach. Dabei hat die Firma gerade null Kapital für solche Spielereien.

Cornelius
Reply to  Tom
1 Monat zuvor

Wo stünde die Elektromobilität, wenn es in der EU nicht die Grünen und in den USA nicht die Demokraten gegeben hätte? Weltweit zeichnet sich ein Politikwechsel ab, hin zu völliger Technologieoffenheit bei Antrieben. Welche Technologie sich dann durchsetzt, ist noch offen.

Adrian
Reply to  Cornelius
1 Monat zuvor

Technologieoffenheit ist ein Term der Ölindustrie. E-Antriebe sind konkurrenzlos effizient.

Cornelius
Reply to  Adrian
1 Monat zuvor

Definitiv nicht. Technologieoffenheit ist etwas, das ich mir persönlich wünsche, Ölindustrie hin oder her. Ich will nicht nach 300 km 20 min an der Ladesäule stehen. Und da lass ich mich auch nicht von Besserwissern belehren.

ru296
Reply to  Cornelius
1 Monat zuvor

Ich glaub um Kosten und CO2 zu sparen ist Wasserstoff nicht der richtige Weg. Aber die Speditionen werden das mit der „richtigen“ Technik über die Kosten schon regeln.

Michael
Reply to  Tom
1 Monat zuvor

Für diese 100 H2 LKW hat Daimler Truck 235 Mio € EU Fördergelder bekommen. Man darf gespannt sein, ob diese LKW 2026 ausgeliefert werden. Mehr als 2 Mios pro LKW ist schon mehr als eine gute Finanzierung.

Herr Holle
1 Monat zuvor

Kennt sich jemand hier mit der „Boil-off“Problematik des tiefgekühlten Wasserstoff aus? Bei LNG LKW ist das ein großes Problem.

Thorsten Baier
Reply to  Herr Holle
1 Monat zuvor

Ist das bei LNG wirklich ein Problem? Im Prinzip ist das doch nur relevant, wenn ein Fahrzeug längere Standzeiten hat. Aber das beschränkt sich im Fernverkehr in der Regel ja nur aufs Wochenende.

HO_
1 Monat zuvor

Aus Deutschland wird kein günstiger grüner Wasserstoff kommen. Und aus Afrika wird es auch schwer, gerade wurde wieder ein Projekt von RWE in Namibia abgesagt.

Michael
1 Monat zuvor

Daimler Truck hat 235 Mio € Fördergelder für die 100 H2 Trucks erhalten. Geld ist also nicht das Problem. Man darf gespannt sein wie viele dieser 100 LKW 2026 auf der Straße sein werden.