Die M272 V6 Motorisierung von Mercedes will gepflegt werden

Der M272-Motor von Mercedes-Benz gehört wohl zu den bekanntesten V6-Benzinern der Marke. Er wurde bereits Mitte der 2000er Jahre eingeführt, um den M112 abzulösen, und kam in einer Vielzahl von Modellen zum Einsatz – von der C‑Klasse über die E‑Klasse bis zum SLK. Mit 204 bis über 272 PS, moderner CGI-Direkteinspritzung und variabler Ventilsteuerung bot er ein hohes Maß an Leistung, Effizienz und Laufruhe. Doch die modernen Features haben ihren Preis: Zahlreiche typische Schwachstellen können beim Gebrauchtwagenkauf schnell teuer werden.

Die M272 Motorisierung von Mercedes - ein V6 der gepflegt werden will

Der Mercedes M272 gilt als Meilenstein der V6-Motoren aus dem Hause  Mercedes-Benz und überzeugt zunächst mit einem breiten Leistungsspektrum, variabler Ventilsteuerung und moderner CGI-Direkteinspritzung. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass hinter der glänzenden Technik auch eine Reihe von Schwächen steckt, die vor allem für Gebrauchtwagenkäufer von Bedeutung sind. Der M272 wurde dazu in zahlreichen Modellen verbaut – von der C‑Klasse über die E‑Klasse bis zum SLK – und bot Leistungen zwischen 204 und über 270 PS. Mit seiner Laufruhe und den modernen Einspritzsystemen versprach der Motor Effizienz, Fahrspaß und eine langlebige Technik. Doch schon früh traten Probleme auf, die bei uninformierten Käufern schnell teuer werden können. Wer den Antrieb pflegt, kann aber auch lange daran Freude haben.

Die wohl gravierendste Schwachstelle des M272 ist die Ausgleichswelle in Verbindung mit dem Kettenrad. Besonders Motoren der frühen Baujahre bis Ende August 2006 sind dazu betroffen. Bei diesen Exemplaren verschleißt das Kettenrad der Ausgleichswelle häufig vorzeitig. Betroffene Fahrzeuge zeigen hierbei metallische Klopf- oder Rasselgeräusche beim Start und unregelmäßigen Motorlauf. Wird der Schaden nicht rechtzeitig erkannt, kann dies durchaus zu massiven Motorschäden führen, die häufig nur durch einen kompletten Austausch der Antriebseinheit behoben werden können. Experten raten, beim Kauf genau auf Baujahr, Laufleistung und vorhandene Reparaturhistorie zu achten. Kritisch sind vor allem Kilometerstände zwischen 60.000 und 140.000 Kilometern, bei denen dieser Defekt typischerweise auftritt.

Neben der Ausgleichswelle gibt es weitere typische Problemstellen. Das Schaltsaugrohr aus Kunststoff ist durchaus bruchanfällig und kann zu Leistungseinbußen führen. Zwar existieren Reparaturkits, doch langfristig hilft hier meist nur der Austausch. Bei der CGI-Version des Motors sind zudem die Hochdruckpumpen anfällig; ein Ausfall äußert sich in ungewöhnlichen Geräuschen und spürbarem Leistungsverlust. Ebenfalls bekannt sind Ablagerungen an den Ansaugventilen, die durch die Direkteinspritzung entstehen. Diese Verkokung kann Leistung dämpfen und den Verbrauch erhöhen. Regelmäßige Reinigung oder ggf. der Einsatz spezieller Additive ist daher empfehlenswert. Auch elektrische Komponenten wie Nockenwellensensoren, Keilriemenspanner, Umlenkrollen oder Motorlager zeigen im Laufe der Zeit Verschleißerscheinungen und sollten zwingend bei jeder Inspektion überprüft werden. Auch auf die Dichtigkeit des Ölkühlers sowie der Hydraulikpumpe sollte man achten, wie auch auf die Zündspulen.

Für Gebrauchtwagenkäufer ist es beim M272 Antrieb besonders wichtig, die Motorhistorie und den Zustand des Motors gründlich zu prüfen. Eine gründliche Sichtprüfung sollte auf Risse am Schaltsaugrohr, Ablagerungen im Ansaugtrakt und mögliche Lecks an der Hochdruckpumpe achten. Auch die Sensorik, Kabelverbindungen und Nebenaggregate sollten dabei kontrolliert werden. Eine Testfahrt liefert weitere Hinweise: Der Motor muss gleichmäßig laufen, ohne Ruckeln oder ungewöhnliche Geräusche. Idealerweise lässt man zusätzlich den Fehlerspeicher auslesen und einen Kompressionstest durchführen, um verborgene Probleme frühzeitig zu erkennen.

Die M272 Motorisierung von Mercedes - ein V6 der gepflegt werden will

In der Praxis bestätigen zahlreiche Erfahrungsberichte, dass einige M272-Motoren problemlos über 200.000 Kilometer laufen, wenn Wartung und Pflege konsequent durchgeführt werden. Andere Exemplare leiden dagegen früh an Problemen mit der Kette, der Ausgleichswelle oder den Hochdrucksystemen. Wer die typischen Schwachstellen kennt und nachhaltig gezielt überprüft, kann kostspielige Überraschungen vermeiden.

Zusammengefasst ist der M272 ein Motor, der technische Faszination mit einem gewissen Risikoprofil verbindet. Für den Gebrauchtwagenkauf gilt: Informieren, prüfen, testen. Wer Baujahr, Laufleistung und Servicehistorie berücksichtigt und auf typische Schwachstellen achtet, kann den V6-Motor zuverlässig nutzen. Uninformierte Käufer hingegen riskieren teure Reparaturen, vor allem bei älteren Modellen der ersten Produktionsjahre bis einschließlich Motornummer 2729..30 468993 (siehe Wikimedia).

Bilder: Mercedes-Benz Group AG