Mercedes-AMG Motorsport 2025: Triumph, Rückschläge & Aufbruch

Das Motorsportjahr 2025 war für Mercedes-AMG Motorsport eines der intensivsten der vergangenen Jahre. Sportliche Höhepunkte, aber auch bittere Niederlagen und strategische Weichenstellungen prägten eine Saison, die zugleich im Zeichen eines besonderen Jubiläums stand: 15 Jahre Mercedes-AMG Kundensport. Die Bilanz fällt vielschichtig aus – und der Blick richtet sich bereits entschlossen nach vorn.

Weltweit gingen rund 100 Kundensportteams mit den Modellen Mercedes-AMG GT3, GT2 und GT4 an den Start. In 435 Rennen absolvierten sie insgesamt 1.368 Rennstarts. Das Ergebnis unterstreicht die globale Schlagkraft des Programms: 61 Siege, 209 Podestplätze, 50 Meistertitel sowie drei Gesamtsiege und 15 Klassensiege bei Langstreckenrennen. Zahlen, die eindrucksvoll belegen, warum Affalterbach weiterhin zu den führenden Adressen im internationalen GT-Sport zählt.

Titel, Serien und ein bitteres DTM-Finale

Sportlich ragte 2025 vor allem durch die Erfolge in den großen Meisterschaften heraus. Mercedes-AMG sicherte sich den 16. DTM-Herstellertitel und baute damit seine Stellung als erfolgreichster Hersteller der traditionsreichen Serie weiter aus. In den USA gelang die Titelverteidigung in allen drei GTD-Kategorien der IMSA WeatherTech SportsCar Championship. Besonders bemerkenswert: Zum siebten Mal in Folge gewann Mercedes-AMG den interkontinentalen Herstellertitel der GT World Challenge – eine Serie, die seit Einführung der Wertung 2019 von keinem anderen Hersteller dominiert werden konnte.

Weitere Titel in der International GT Open, der British GT sowie in Asien in der Super GT und Super Taikyu unterstrichen die weltweite Präsenz. Auch die Kundensportfahrzeuge GT2 und GT4 erwiesen sich als Erfolgsgaranten. In der Formel 1 rundete der zweite Platz in der Teamwertung beim Saisonfinale in Abu Dhabi ein insgesamt starkes Bild ab. Ergänzt wurde dies durch den virtuellen Motorsport: Die erste Saison der Mercedes-AMG Motorsport Virtual Championship erreichte mit über 275.000 Teilnehmern weltweit eine enorme Resonanz.

Doch 2025 hatte auch seine Schattenseiten. Ein schwieriger Einstieg in die FIA WEC, enttäuschende Ergebnisse bei den 24-Stunden-Rennen am Nürburgring und in Spa sowie der dramatische Ausgang der DTM-Saison sorgten für Ernüchterung. Besonders schmerzlich war der Titelverlust von Lucas Auer, der trotz konstanter Punktergebnisse und permanenter Meisterschaftsführung im letzten Rennen chancenlos blieb. Vizemeisterschaften in der GT World Challenge Europe und America galten als respektabel, entsprachen jedoch nicht dem eigenen Anspruch.

Strategische Meilensteine abseits der Strecke

Neben dem sportlichen Geschehen war 2025 vor allem strategisch ein Schlüsseljahr. Die kurzfristige Teilnahme an der FIA WEC gemeinsam mit Iron Lynx stellte das Team vor enorme organisatorische und technische Herausforderungen – inklusive der Umsetzung neuer Anforderungen wie Torque-Sensoren. Gleichzeitig markierte der Start die Rückkehr der Marke mit dem Stern nach Le Mans nach 26 Jahren. Ein zweiter Platz im letzten Saisonrennen setzte dabei ein wichtiges Ausrufezeichen.

Im Kundensportportfolio wurden ebenfalls Weichen gestellt: Die Neu-Homologation des Mercedes-AMG GT4 bis 2029 sichert die Zukunft eines der gefragtesten Fahrzeuge. Mit der Auslieferung des 300. Mercedes-AMG GT3 wurde ein weiterer Meilenstein erreicht. Für Aufsehen sorgte zudem die Präsentation des Mercedes-AMG GT2 Edition W16 in Monza – das erste Kundensportfahrzeug mit direktem Formel-1-Bezug, vorgestellt mit Nachwuchsstar Kimi Antonelli als Paten.

Auch die langjährige Rolle von Mercedes-AMG als Safety-Car-Partner der Formel 1 wurde gefeiert: Beim Grand Prix von Austin kam das 500. Safety Car zum Einsatz. Neue Partnerschaften mit der Racing Force Group, adidas sowie der Start des exklusiven Elite Racing Circle von GruppeM Racing erweiterten das Motorsport-Ökosystem. Parallel dazu investierte Mercedes-AMG weiter in Nachwuchsförderung, unter anderem im ADAC Motorsport Team Germany und der SRO GT Academy.

2026 fest im Blick

Der Ausblick auf 2026 ist geprägt von Selbstbewusstsein. Mit 13 Fahrern setzt Mercedes-AMG Motorsport auf Kontinuität und neue Talente. Ab Januar übernimmt die neu gegründete Affalterbach Racing GmbH vollständig die Rolle des Entwicklungsdienstleisters. Sportlich lautet das Ziel, bei den großen Langstreckenklassikern am Nürburgring und in Spa wieder ganz oben zu stehen und in allen Serien bis zum Schluss um Titel zu kämpfen. Parallel schreitet die Entwicklung des Nachfolgers des Mercedes-AMG GT3 in eine entscheidende Phase voran.

Oder, wie es Motorsportchef Christoph Sagemüller formuliert: Aus Erfolgen wie aus Rückschlägen hat man gelernt. Der Anspruch bleibt klar definiert – ganz oben zu stehen. Und für 2026 gilt mehr denn je: Mit Mercedes-AMG Motorsport ist zu rechnen.

Bilder: Mercedes-Benz Group AG