Der Unimog auf der Schiene – dahinter steht ein bis ins Detail durchdachtes und auf Märkte in der ganzen Welt zugeschnittenes Einsatzkonzept des Geräteträgers von Mercedes-Benz, das bereits seit über 50 Jahren seine Anwendung findet. Auf der weltweiten Leitmesse der Eisenbahnbranche, der Innotrans in Berlin (vom 20. bis 23. September 2016), präsentiert der Hersteller am Beispiel von drei Exponaten die Vielseitigkeit und Leistungsstärke des Unimog auch in dieser Branche. Der „2-Wege Unimog“ (Straße / Schiene) wird genutzt als Rangierfahrzeug, in der Schienen- und Oberleitungswartung sowie bei Arbeiten auf und an den Strecken. Zu den Kunden zählen Eisenbahnunternehmen, Betreiber von Metrosystemen und Stadt- und Straßenbahnen sowie auch Dienstleister in Gleisbau und Streckenunterhaltung.
Nach der Premiere der neuesten Unimog Generation in Euro VI auf der Innotrans vor zwei Jahren steht diesmal das breite Einsatzspektrum des 2-Wege Unimog im Mittelpunkt des Stands O/234 im Freigelände Süd der Messe Berlin.
Erstmalig präsentiert Mercedes-Benz Special Trucks auf Basis des Unimog U 423 ein Gleisbaufahrzeug in einer besonderen Kombination: Einerseits kann der Unimog mit Kranaufbau flexibel für Arbeiten an der Infrastruktur sowie andererseits auch für Rangierarbeiten bis 400 t Anhängelast eingesetzt werden. Eine neue und interessante Fahrzeuglösung, die je nach Kundenanforderung für optimale Auslastung und damit ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit sorgt.
Für den 2-Wege Unimog der neuesten Generation ist zudem ab sofort ein Brandschutzgutachten des TÜV Süd Rail verfügbar, das den Einsatz des Fahrzeugs auch in Tunnelbereichen, selbst bei parallel stattfindendem Betrieb mit Fahrgästen, erlaubt. Zur Erfüllung der Brandschutzanforderungen ist der Unimog mit einer Branddetektionseinrichtung und einer Brandlöschanlage für den Motorraum ausgerüstet.
Die drei Exponate
Unimog U 423 mit Hubarbeitsbühne und Drehschemel-Schienenführung
Der ausgestellte Unimog U 423 mit langem Radstand und einer Leistung von 170 kW (231 PS) ist mit einer Hubarbeitsbühne sowie einer „Drehschemel-Schienenführung“ ausgerüstet. Er kann so auf Schienennetzen mit engen Kurvenradien bis etwa 17 m, wie dies bei Straßenbahnen der Fall ist, eingesetzt werden. Dabei lässt sich der Unimog von der ausgefahrenen Hubarbeitsbühne aus – beispielsweise bei der Wartung von Oberleitungen oder Inspektionsfahrten – fernsteuern. Einen erheblichen Vorteil bei solchen Arbeiten stellt hier der „ hydrostatische“ Fahrantrieb dar, der es erlaubt, die Fahrgeschwindigkeit stufenlos einzustellen und das Fahrzeug punktgenau von der Bühne aus zu bedienen.
Unimog U 423 für Rangierarbeiten mit Funkfernsteuerung
Das Rangieren schwerer Anhängelasten wird ermöglicht durch das einzigartige Fahrwerkskonzept des Unimog: mit permanentem Allradantrieb, Wandlerschaltkupplung und Antrieb auch auf der Schiene über die eigenen Räder. Die eisenbahntechnische Ausrüstung des ausgestellten Unimog U 423 stammt von der Firma Zagro und umfasst unter anderem eine Waggonbremsanlage, die auf bis zu 52 Waggonachsen (ca. 800 t) ausgelegt ist, die „Schienenführung“ – das sind am Unimog montierte absenkbare und liftbare Eisenbahnräder – und die Funkfernbedienung. Dabei ist der Unimog dank günstiger Betriebskosten besonders wirtschaftlich: Durch geringen Kraftstoffverbrauch, günstige Wartungskosten und schnelles „Umsetzen“ auf der Straße oder im Werksgelände zu den jeweiligen Einsatzorten.
Unimog U 423 mit Kran für Gleisbaueinsätze
Als drittes Exponat präsentiert Mercedes-Benz einen Unimog U 423 mit langem Radstand und 170 kW (231 PS), ausgestattet mit einem Eisenbahnkran und Arbeitskorb, Schienenführung und einer Waggonbremsanlage bis 400 t Anhängelast. Zur Ausstattung des Krans gehört außerdem ein Zweischalen-Greifer. Der Unimog Geräteträger bietet sich vor allem wegen seiner hohen Einsatzflexibilität auf Schiene und Straße als Alternative für schienengebundene Gleisbaufahrzeuge an.
Quelle: Mercedes-Benz