UMTS Kommunikationsmodule auch abwärtskompatibel

Beim aktuellen LTE-Ausbau der Mobilfunk-Unternehmen besteht die Gefahr, das die Anbieter ihr 3G UMTS Netz vollständig abschalten. Fahrzeuge von Mercedes-Benz mit UMTS-Kommunikationsmodul müssen deshalb irgendwann mit Einschränkungen rechnen – zumindest was die Geschwindigkeit der Datenübertragung betrifft. Die Erreichbarkeit ist jedoch weiterhin sichergestellt.

3G-Netzfrequenzen blockieren zukünftigen Netzausbau

Nachdem die Versteigerung der 5G-Frequenzen bereits abgeschlossen sind, bauen die deutschen Mobilfunkanbieter aktuell ihr 4G-Netz nahezu flächendeckend aus, während das 3G-Netz (UMTS) nicht mehr weiterentwickelt wird. In den kommenden Jahren könnte das 3G-Netz sogar komplett abgeschaltet werden.

Bekanntlich fordert die Bundesnetzagentur, das bis Ende 2019 mindestens 98 Prozent der Haushalte in Deutschland eine Geschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde bereitgestellt wird. Die entsprechende Geschwindigkeit kann aktuell nur mit 4G/LTE erreicht werden. Parallel blockieren die 3G-Netze Frequenzen für das 4G- und 5G-Netz.

UMTS Module auch abwärtskompatibel

Fahrzeuge mit UMTS Modul könnten zukünftig Gefahr laufen, in vielen Orten keinen 3G-Empfang mehr zu erhalten. Wie uns ein Pressesprecher von Mercedes-Benz diese Woche auf Rückfrage erklärte, sind die Module jedoch auf 2G problemlos abwärtskompatibel und somit weiterhin nutzbar. Nach unserer Kenntnis ist ein Software-Update auf 4G-Funktionalität hingegen nicht möglich, weshalb neue Fahrzeugmodelle seit einiger Zeit bereits mit einem LTE-Modul ausgestattet werden.

Mercedes-Benz nutzt Vodafone für Mercedes me

Probleme mit dem 3G-Modul wird es zukünftig wohl aufgrund einer niedrigeren Übertragungsgeschwindigkeit im 2G-Netz geben.  Bei der Netzabdeckung rechnen wir hingegen mit keinerlei Einschränkungen.

Über das Kommunikationsmodul im Fahrzeug werden u.a. die Live Traffic Daten für die Navigation übertragen, aber auch die kompletten Remote Dienste (u.a. Fahrzeug-Monitoring sowie Fahrzeug-Setup) laufen über das integrierte Modul.

Mercedes-Benz selbst nutzt in Europa das Netz von Vodafone, wobei ein Pressesprecher auch darauf hinweist, das man bei mangelnder Netzabdeckung auch auf andere Anbieter ausgewichen werden kann.

Symbolbilder: Daimler AG

11 Kommentare
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Leon
5 Jahre zuvor

Wunderbar – mal wieder eine Innovation, die völlig an der Realität vorbei geht.
Dafür kann Daimler nichts, aber der 5G-Aufbau war in der Form echt ne schlechte Idee.
3G und 4G reichen für den üblichen Privatkunden völlig aus – bei 5G sollte der Fokus eher auf der Wirtschaft, Stichwort autonomes Fahren und Industrie 4.0, liegen. Die Netzabdeckung der älteren Standards sollte vielleicht auch erstmal flächendeckend sein, bevor man schon wieder das Nächste anfängt. 3G abzuschalten ist somit für den Verbraucher mal wieder nicht sinnvoll, zumal da ja, wie dieses Beispiel zeigt, sehr viel mit dranhängt.
Eine E-Klasse BJ18 ohne COMAND als Beispiel, kann bald also nur noch mit Edge bedient werden. Das kann es so eigentlich nicht sein!
Es ist sehr zu hoffen, dass das zumindest reicht um me und LiveTraffic zu versorgen. Ich gehe mal davon aus, dass beide nicht den größten Datenbedarf haben.

Wisst ihr hierzu was von Daimler, in wie weit 2G für diesen Bedarf ausreichend ist?
Man kann nur sehr hoffen, dass man hier den Kunden nicht im Regen stehen lässt und mit den Mobilfunkanbietern an einer Lösung arbeitet.

Leon
Reply to  Markus Jordan
5 Jahre zuvor

Okay Danke – das habe ich mir auch gedacht.
Bei me kommt es ja auch nicht auf die Minute genau drauf an, das wäre ja zu verschmerzen.
Wie hängt das eigentlich mit dem SOS/Notrufsystem zusammen?
Sind hier dann auch Einschränkungen bezüglich der Standortweiterleitung zu erwarten – das sind ja die gleichen Daten oder?

Leon
Reply to  Markus Jordan
5 Jahre zuvor

Vielen Dank.
Muss man wohl generell einfach abwarten.

A205 Fahrer
Reply to  Leon
5 Jahre zuvor

Kann man doch ausprobieren. Bei uns vor der Tür hat Vodafone kein 3G und geht trotzdem alles ganz gut.
Würde mir wünschen, dass das Ding für Interne Daten auch mein Handy nutzen kann…

Tob
5 Jahre zuvor

Vor einigen Jahren konnte man am Laptop mit GPRS / EDGE relativ problemlos einfache Seiten aufrufen. Mittlerweile ist EDGE am Handy teilweise praktisch nicht mehr nutzbar, da einfache keine Daten fließen. Man darf also gespannt sein, wie die UMTS-KOM-Module dann noch nutzbar sind.

Thorsten
5 Jahre zuvor

Euer Text ist weiterhin falsch: „Nach unserer Kenntnis ist ein Software-Update auf 4G-Funktionalität hingegen nicht möglich, weshalb neue Fahrzeugmodelle seit einiger Zeit bereits mit einem LTE-Modul ausgestattet werden.“

4G und LTE ist ein und die selbe Technik…statt „4G“ muss es „2G“ heißen, dann gibt der Satz auch Sinn. Bitte sorgfältiger arbeiten…

Thorsten
Reply to  Markus Jordan
5 Jahre zuvor

Auf was bezieht sich euer „Software-Update“ denn – geht es um ein Update der Fahrzeug-Software im LTE-Netz, so wie ich es beim Lesen verstehen, oder wollt ihr uns Lesern vermitteln, dass sich das Modul per Update nicht LTE-kompatibel machen lässt?! Wenn das euer Ansinnen ist, dann ist der Satz natürlich total überflüssig, da 2G, 3G und 4G jeweils ganz andere Hardware voraussetzt.