Erster belgischer Kunde übernimmt eActros 600

Der Wandel zur E-Mobilität im Schwerlastverkehr nimmt Fahrt auf: VM-Milktrans und Sovedo Logistics haben als erster belgischer Kunde die vollelektrischen Mercedes-Benz eActros 600 in Betrieb genommen. Zwei von insgesamt sechs bestellten E-Lkw wurden jetzt an die auf Milchsammeltransporte spezialisierte Unternehmensgruppe übergeben.

Die von Geschäftsführer Michiel Verdonck geleiteten Logistikunternehmen setzen mit dem eActros 600 auf lokal emissionsfreie Transporte. Der Elektro-Lkw wurde speziell für den Fernverkehr entwickelt. Mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern ohne Nachladen und einem Gesamtzuggewicht von 44 Tonnen ist er für anspruchsvolle Transporte ausgelegt. Durch das Zwischenladen während gesetzlicher Fahrpausen lassen sich sogar Tagesetappen von mehr als 1.000 Kilometern realisieren.

Eigene Ladeinfrastruktur mit Solarstrom

Zeitgleich zur Fahrzeugübergabe nahm VM-Milktrans auch die eigene Ladeinfrastruktur in Betrieb – ein entscheidender Schritt für den erfolgreichen Betrieb der E-Lkw. Der benötigte Strom stammt größtenteils aus firmeneigenen Solaranlagen. Ein Batteriespeicher puffert die Energie und versorgt das intelligente Ladesystem, das acht Ladepunkte auf dem Betriebsgelände steuert. So können die Fahrzeuge flexibel und weitgehend autark geladen werden.

Kooperation von Experten ermöglicht Vorzeigeprojekt

Möglich wurde das Projekt durch eine enge Zusammenarbeit mehrerer Partner: Daimler Truck BeLux und der Händler Van Mossel-Vereenooghe begleiteten die Beratung und Lieferung der Fahrzeuge. Für die Ladeinfrastruktur sowie die Energieversorgung waren die Unternehmen Thoré und Lanoye Technics verantwortlich. Ergänzend bietet Daimler Truck mit „TruckCharge“ europaweit Services rund um E-Lkw, Ladeinfrastruktur und den Betrieb an.

Komplettpaket erleichtert Einstieg in die E-Mobilität

Auch finanziell setzt das Projekt auf ein durchdachtes Konzept: Die Finanzierung der E-Lkw und der gesamten Ladeinfrastruktur übernimmt Daimler Truck Financial Services Belgien. Über das Leasingmodell „eService Leasing“ werden Fahrzeuge, Batterien und Ladeinfrastruktur in einem transparenten Gesamtpaket gebündelt – inklusive Installation. Für die Kunden bedeutet das: nur eine monatliche Rechnung für sämtliche E-Mobilitätskosten und maximale Planungssicherheit.

Mit dem Einsatz des eActros 600 und der eigens entwickelten Ladeinfrastruktur demonstrieren VM-Milktrans und Sovedo Logistics, wie die Elektrifizierung im Schwerlastverkehr erfolgreich umgesetzt werden kann – und das bereits im Alltagseinsatz. Ein starkes Signal für die Zukunft der Logistik in Belgien.

Bilder: Daimler Truck AG

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Michael K.
6 Stunden zuvor

Völlig klar dass – wie bei den Autos schon heute – auch bei den LKWs ganz offensichtlich die elektrischen technisch einfach überlegen sind.

Von der eigenen Solarzelle direkt in den LKW – besser, effizienter und umweltfreundlicher geht es nicht.

Der nächste Schritt ist natürlich die Automatisierung des Fernverkehrs – gerade auf ABs, wo eh 90% der Zeit Vollgas und Lenkrad gerade gefahren wird.

Ralf
Reply to  Michael K.
6 Stunden zuvor

Das Fass mit dem völlig unnötigen ideologischen Grabenkampf musst du aufmachen, um dich selbst vermeintlich zu bestätigen… Applaus, Applaus!

Andreas
1 Stunde zuvor

Habe die letzten Tage zwei Videos vom Elektrotrucker gesehen, der mit dem eActros 600 seinen ersten Roadtrip von Norddeutschland nach Gibraltar und zurück hatte. Mit 42t erstmal nach Madrid, dann leer weiter nach Gibraltar und halb beladen wieder zurück. Es waren 4500km in einer Woche.

Ich war beeindruckt wie einfach das geht, wie gut auch schon LKW Ladeparks ausgebaut sind und wie vor allem im Süden auch Ionity Ladeparks für LKW´s nutzbar sind ohne Auflieger abkoppeln zu müssen.

Am Ende hatte er die maximale Fahrzeit ausgenutzt, die möglich war ohne Zeitverlust gegenüber einem Diesel-LKW. Ja, er musste vielleicht mehr planen.

Der eActros hatte einen Durchschnittsverbrauch von 97 kWh/100km, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ich glaub 77 km/h. Eine Reichweite von 600km voll beladen.

Also, e LKW´s funktionieren in der EU im Fernverkehr. Ja es muss noch mehr in die Infrastruktur investiert werden.

Aus meiner Sicht überwiegen die Vorteile noch mehr wie beim PKW. Die elektr. Reichweiten sind deutlich höher als es die Lenkzeiten zulassen. Der LKW ist super leise, innen wie außen, was dem Fahrer und der Umwelt sehr zu gute kommt. Er hat unheimlich viel Kraft, viel besser als beim Diesel.
Hoher Komfort für den Fahrer und Umwelt im Stand, da die Klima ohne laufenden Dieselmotor laufen kann.

Diese zwei Videos haben mich wieder mal bestätigt, das Elektro die Zukunft ist.

Grüße
Andreas