Mercedes Simplex 60 PS von 1904: die Reiselimousine von Emil Jellinek

Im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart zieht ein Wagen die Blciek regelrecht magisch an. Er steht da wie ein Zeitreisender, majestätisch und dunkel glänzend: der Mercedes-Simplex 60 PS Reisewagen mit sechs Sitzen, einst das persönliche Automobil von Emil Jellinek.

Der Mercedes Simplex 60 PS von 1904: die Reiselimousine von Emil Jellinek

Wer an das Ausstellungsmodell im Museum näher tritt, spürt, dass dieser Wagen mehr ist als ein Ausstellungsstück. Er ist Geschichte zum Anfassen. Man erkennt das Fahrgestell von 1903, eine Meisterleistung der frühen Ingenieurskunst – kräftig, robust,und gebaut für Geschwindigkeit in einer Zeit, als Geschwindigkeit noch Staunen auslöste. Aufgesetzt darauf: eine elegante Karosserie von 1908, mit geschwungenen Linien, großzügigen Türen und einem Innenraum, der eher an eine feine Kutsche erinnert als an ein Automobil.

Der Mercedes Simplex 60 PS von 1904: die Reiselimousine von Emil Jellinek

Die Vorstellung fällt leicht: Emil Jellinek, Geschäftsmann und Visionär, steigt ein. Vorne der mächtige Motor mit 60 Pferdestärken, am Fond die Passagiere auf den weichen Sitzen.  Draußen staubige Straßen, Kinder, die den Wagen ehrfürchtig begaffen, während er wie ein Botschafter der Zukunft durch ihre Dörfer rollt. Wer damals an den Straßenrand trat, sah mehr als ein Automobil – er sah ein Versprechen: dass Mobilität die Welt verändern würde. Höchstgeschwindkeit: 80 km/h, trotz seiner 2,1 Tonnen Leergewicht.

Der Mercedes Simplex 60 PS von 1904: die Reiselimousine von Emil Jellinek

Jellinek liebte die Kraft und Eleganz dieses Wagens. Er war jedoch kein Sammler, er war mehr ein Nutzer, jemand, der mit seinen Autos reiste, sie forderte und lebte. Dass gerade dieses Exemplar bis heute erhalten blieb, ist für die Marke ein Glücksfall. Es erzählt von einem Mann, der die Marke Mercedes prägte wie kaum ein anderer – und dessen Tochter Mercédès dem Unternehmen ihren Namen gab. Und genau deshalb zeigt sich das Fahrzeug auch sehr präsent in der Sammlung.

Heute, im Museum in Stuttgart, spürt man die Spannung zwischen Nähe und Ferne. Besucher stehen still vor der Reiselimousine, studieren die Details: die mächtigen Speichenräder, die glänzenden Messingteile, die würdige Silhouette. Und doch schwingt beim Betrachten immer auch eine Ahnung mit – die Ahnung von Fahrtwind, Motorengeräusch, Freiheit.

Der Mercedes Simplex 60 PS von 1904: die Reiselimousine von Emil Jellinek

Der Simplex 60 PS ist ein Monument, aber kein starres. Er wirkt lebendig, als würde er jederzeit losrollen können. Vielleicht ist es genau das, was seine Faszination ausmacht: Er verbindet Vergangenheit mit Gegenwart und macht deutlich, dass die Idee von individueller Mobilität einmal mit Visionären begann, die mehr wollten als nur von A nach B zu gelangen. Wer ihn gesehen hat, geht anders durch das Museum. Denn dieser Wagen ist nicht bloß ein Exponat – er ist ein Stück Seele der Marke Mercedes-Benz.

Bilder: Mercedes-Benz Group AG

9 Kommentare
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Wilhelm
2 Monate zuvor

Spüre die Chat gpt vibes des Textes..

Alexander Haupt
2 Monate zuvor

Damals als „Aerodynamik“ noch keine Rolle gespielt hat … 😀 … aber ja, das ist schon ein sehr elegantes Auto … schön dass der Wagen erhalten wird.

Zuletzt editiert am 2 Monate zuvor von Alexander Haupt
Prof. Alois Münchhausen
2 Monate zuvor

Der letzte Qualitäts-Benz !

Guido
Reply to  Prof. Alois Münchhausen
2 Monate zuvor

Daimler, nicht Benz, mehr ist zu ihrem „qualifizierten“ Kommentar nicht zu sagen…

XTR
Reply to  Guido
1 Monat zuvor

Solche Schlaumeier und Korinthenkacker braucht die Welt nicht.

Marco
Reply to  XTR
1 Monat zuvor

Getroffene Hunde bellen bekanntlich!!! 😉

Guido
Reply to  XTR
1 Monat zuvor

…und noch mehr „geballte Kompetenz“, WAHNSINN! Wenn ich Ihre (allumfassende) Aussage jetzt mal nur mit dem Begriffen „Radmutter und Drehmoment“ in Verbindung setze, sehen das wohl ne Menge Leute etwas anders. Ich schmeiß mich weg! Tut mir ja leid, aber diese Steilvorlage konnte ich einfach nicht liegen lassen, auch wenn Sie jetzt besser ein anderes Synonym verwenden sollten…

Michael Kauf
2 Monate zuvor

Ist das nicht das erste SUV?
(Hihi)

Herr Holle
2 Monate zuvor

Wirklich ein besonderes Stück Unternehmensgeschichte – danke für den schönen Artikel!