Noch bevor das neue C 450 AMG 4MATIC Sportmodell im April bestellbar ist, konnten wir das Fahrzeug erstmals in Portugal Probe fahren. Durch die Verwendung eines permanenten Performance-4MATIC Antriebs sowie vielen Fahrwerksteilen des AMG C 63, sollte das neue Modell als Einstieg in die AMG-Welt besonders interessant sein. Doch stimmt diese Aussage? Wir haben es getestet, inkl. Soundvideo.
Da steht er vor uns: Der neue C 450 AMG 4MATIC mit 367 PS und V6 BiTurbo-Motorisierung und 520 Nm Drehmoment startet als neues zweites Sportmodell aus dem Hause AMG. Kunden haben die Wahl zwischen Limousine und T-Modell- Der C 450 AMG 4MATIC soll sich bewusst von der normalen C-Klasse abzugrenzen – nicht nur optisch sondern auch bei den Fahrleistungen. Das Sportmodell sprintet in maximal 5.0 Sekunden auf 100 km/h und beendet seinen Vorwärtsdrang bei 250 km/h, ein optionales AMG Driver´s Package bleibt den Modellen mit 8-Zylinder Motorisierung weiterhin exklusiv vorbehalten.
Modifizierte Auspuffanlage, Fahrwerkskomponenten des 8-Zylinders
Gegenüber dem C 400 4MATIC mit seinen 333 PS und 480 Nm Drehmoment als technische Basis, grenzt sich das AMG Sport-Modell in einigen Details deutlich ab: hierzu zählen beispielsweise eine modifizierte Auspuffanlage ohne Mittelschalldämpfer, sowie eine höhere Fahrdynamik durch die Übernahme von zahlreichen Fahrwerkskomponenten des AMG RIDE CONTROL Fahrwerk, die bislang nur dem C 63 vorbehalten waren. Im Sportmodell findet man nun die Achsschenkel sowie die Traggelenke der Vorderachse des 8-Zylinders vor, die entsprechend auf 4MATIC angepasst wurden. Die Vorderachse besitzt somit nun mehr negativen Sturz sowie steifere Lager. Das Modell erhielt so damit nicht nur die besten Teile des Topmodells, es verfügt auch über permanenten Allradantrieb – den es für den C 63 bislang noch nicht gibt.
Sportmodelle mit 4MATIC erhalten Fahrwerksteile des C63
Zusätzlich wurde die Applikation von Motor- und Getriebesteuerung des größeren AMG-Modells dem Sportmodell implantiert sowie u.a. eine größere Bremsanlage (360 mm Durchmesser vorne, 320 mm hinten, dabei rundum belüftet) verbaut. AMG-spezifische Fahrprogramme „Eco“, „Comfort“, „Sport“, oder „Sport Plus“ und „Individual“ lassen das Fahrzeug mittels AMG DYNAMIC SELECT Schalter individuell konfigurieren (Genaue Details zum Motor und der Ausstattungen der AMG Sport Modelle hatten wir bereits hier).
367 PS, 520 Nm Drehmoment im C 450 AMG 4MATIC
Mit dem neuen Sportmodell der C-Klasse erhält man ein leistungskräftiges Fahrzeug mit seinem 367 PS und 520 Nm Drehmoment, aus 2.996 cm3 Hubraum. Das Fahrzeug und der Allradantriebs ist dabei bewusst und AMG-typisch heckbetont ausgelegt, das heißt es gehen 33 Prozent an vorderen Räder und 67 Prozent zur Hinterachse.
Das Sportmodell basiert als Grundmodell auf dem C 400 4MATIC mit 333 PS (480Nm Drehmoment), woraus die Verantwortlichen beim Stern auch keinen Hehl machen. Gegenüber der technischen Basis möchte man sich mit dem C 450 AMG nicht nur durch bessere Beschleunigungswerte und mehr Leistung abgrenzen, sondern bietet dem Käufer gleich ein ganzes Paket von Änderungen beim Exterieur und Interieur an.
Die technischen Veränderungen lassen die „Nachbarschaft“ zum großen AMG-Modell im C 450 AMG 4MATIC durchaus spüren, was ja auch beabsichtigt ist. AMG-spezifische Fahrprogramme „Eco“, „Comfort“, „Sport“, oder „Sport Plus“ und „Individual“ passen das Sportmodell den persönlichen Wünschen des Fahrers an, Fahrwerk-, Lenkung-, und Antriebsstrang lassen sich am AMG DYNAMIC SELECT Schalter einstellen.
Der C450 AMG 4MATIC lässt von sich hören
Im entsprechenden Fahrprogramm lässt auch der C 450 AMG 4MATIC am Auspuff dann auch von sich hören. Eine partielle Zylinderausblendung beim Gangwechsel über eine kurzzeitige Rücknahme von Zündung und der Einspritzung garantiert bei Volllastbetrieb zusätzlich eine schnellere Hochschaltung, der Gänge, was man dann auch akustisch erleben kann. Zwischengas beim Zurückschalten ? Inklusive!
An der Vorderachse des Sportmodells sind Reifen der Dimension 225/45 R 18 auf Leichtmetallrädern in 7,5 x 18 montiert, an der Hinterachse lauten die Formate 245/40 R 18 auf 8,5 x 18, die Preisliste wird jedoch auch weitere Felgen in 19″ bereithalten.
Optische Abgrenzung – nicht nur durch Diamantgrill
Optisch erhält man ein Modell mit typischen AMG Styling, rotem Alu-Einleger bei der Motorabdeckung, Zielelement in Silberchrom sowie eine Heckschürze mit Diffusoreinsatz in Iridiumsilber (Matt). An der Front ist ein Diamantgrill mit einer einfacher Lamelle zu finden, ein Frontsplittereinsatz sorgt für entsprechende sportlichere Note. Die Frontschütze des C63 ragt jedoch weiter nach vorne, dessen Kotfügel sind aber auch jeweils 14mm breiter als das Sport-Modell. Ist der C63 am typischen Grill mit Doppellamelle zu erkennen, erhält der C450 einen Diamantgrill mit einfacher Lamelle – an der Seite findet man hier ein kleines AMG-Logo, wo der größere Motor stolz sein „V8-BiTurbo“ trägt.
Betrachtet man die Seitenschweller, ähneln der C450 AMG 4MATIC dem C63 doch sehr stark, am Heck zeigt sich der Unterschied durch eine angedeutete doppelflutige Abgasanlage beim 6-Zylinder zu den klar viergeteilten Auspuffblenden beim 8-Zylinder.
Unser Fahrtest in Portugal im C 450 AMG 4MATIC
Unser Fahrtest mit den Sportmodell der C-Klasse beginnt mit einen Blick auf das Exterieur – im direkten Vergleich zum C 63 den wir bereits am Vortag (Bericht dazu folgt) fuhren. Nach den ersten Eindrücken nehmen wir im Fahrersitz platz und finden sofort problemlos eine passende und Sitzposition auf dem AMG Sportsitzen. Beim ersten Starten des Motors bemerken wir schnell – am entsprechenden Aufheulen des Motors und der Soundkulisse am Auspuff – das sich das 367-PS-Modell von der 333 PS-Variante klarer abgrenzen möchte. Ein leichtes Fauchen am Heck, so muss das aber auch bei einem Fahrzeug mit AMG-Genen sein.
Beim Beschleunigen und unter Volllast zeigt sich das Fahrzeug auf Wunsch lautstark durch ein mehr als dezentes „Ploppen“ am Auspuff, wenn die Gänge des 7-G TRONIC PLUS Automatikgetriebes nach oben wechselt und hebt bei uns schon auf den ersten Metern die Fahrfreude deutlich an. Schaltet man im entsprechenden Fahrprogramm herunter, fällt uns das Zwischengas positiv auf. Im „Sport+“-Fahrprogramm verkürzen sich die Schaltzeiten der Wandlerautomatik nochmals zusätzlich. Insgesamt wurde das Getriebe für den C 450 AMG softwareseitig speziell optimiert.
Die Beschleunigung des Fahrzeuges passt, die Straßenlage erscheint ideal: das Fahrzeug lässt weder ein Über- noch ein Untersteuern aufkommen, schnelle Kurvenfahrten gelingen problemlos. Übertreibt man die Fahrt bei dieser Variante der C-Klasse jedoch, kommt das Heck deutlich schneller.
Die Gene des C 63-Modells sind spürbar, auch lässt sich das Modell viel sportlicher fahren, als der 6-Zylinder im C 400 4MATIC. Die heckbetonte Momentenverteilung führt dabei zu einer höheren Agilität um die Fahrzeughochachse, was u.a. durch das sportlicher abgestimmte ESP® inklusive Kurvendynamikassistent verstärkt wird. Die Querdynamik und die Kurven-Performance sind nun auch spürbar höher.
Was das C 450 AMG 4MATIC definitiv besser kann als das AMG Topmodell, ist eine Mischung zwischen höchster Alltagstauglichkeit, Sportlichkeit und – auf Wunsch – bequemer Reiselimousine. Ist man im Topmodell durchgehend eher sportlich unterwegs, kann der 6-Zylinder auch auf Langstrecke durch Bequemlichkeit überzeugen. Wünscht man mehr Soundkulisse, ist diese abrufbar – problemlos, wenn auch deutlich dezenter, als es der 8-Zylinder leisten kann. Vom Klang der 4-Zylinder-Maschine von AMG, wie diese in den Kompaktmodellen steckt, hebt sich der C 450 AMG jedoch weit ab.
Preislich bleibt das Modell zwischen C400 4MATIC und C 63
Auch wenn man sich aktuell noch nicht zu den Preisen des C 450 AMG 4MATIC äußert, wird er sich wohl mittig zwischen C 400 4MATIC mit dessen 52.389,75 Euro und 76.100,50 Euro des C63 einsortieren. Die Rede ist aktuell von „unter 60.000 Euro“ für die Limousine des Sportmodells, für das T-Modell werden wohl rund 1.700 Euro zusätzlich fällig. Betrachtet man dabei rein die Leistungssteigerung von 333 PS des C 400 4MATIC auf 367 PS beim SPORT-Modell und die 476 bzw. 510 PS beim 8-Zylinder Modell, ohne jedoch auf die genauen Details zu achten, wäre das vom Kunden aber sicherlich unfair. Der Blick auf das Detail lohnt sich!
C 450 AMG wird unter 60.000 Euro kosten
Der C 450 AMG 4MATIC stellt eine Alternative zum Mercedes-Benz C 63 AMG dar, nicht nur wegen dessen Vorteil durch den Allradantrieb, sondern durch das Gesamtpaket – welches das ganze Model auch gut vom C 400 4MATIC abgrenzt. Leistungsmäßig kann das Sportmodell einen AMG C 63 nicht ganz das Wasser reichen, was man aber mit Allradantrieb und am Preis wieder ein wenig ausgleichen kann.
Die Bestellfreigabe startet übrigens am 07.04.2015, die Markteinführung beginnt Mitte 2015.
Details des Testfahrzeuges:
C 450 AMG 4MATIC, Diamantsilber metallic
- 19″ AMG Leichtmetallräder im 5-Doppelspeichen-Design
- AMG Sportmodell Exterieur
- AMG Sportmodell Interieur
- Night-Paket Leder schwarz
- AMG Zierelemente Carbon / Aluminium
- LED Intelligent Light System
- Adaptiver Fernlicht-Assistent Plus
- Scheibenwischer mit Regensensor
- Fahrassistenz-Paket Plus
- PRE-SAFE
- Fondsicherheits-Paket
- Spiegel-Paket
- Park-Paket inklusive 360 Grad Kamera
- AMG Performance Sitze Fahrersitz elektrisch einstellbar mit Memory Beifahrersitz elektrisch einstellbar / mit Memory für Fahrer und Beifahrer
- Innenraumlicht-Paket
- Ambientebeleuchtung
- Klimatisierungsautomatik THERMOTRONIC
- COMAND Online
- Burmester Surround-Soundsystem
- EASY-PACK Heckklappe
- Ablage-Paket
Eventuell ist auch ein Blick auf die anderen Testberichte zum C 450 AMG 4MATIC, von anderen Bloggern, interessant:
Bilder: MBpassion.de