Beim Durchblick im Bilderarchiv von Mercedes-Benz ist uns ein Bild einer Heckansicht aufgefallen, dessen Modell wir nicht sofort auf Anhieb „erraten“ konnten. Es handelte es sich um die im März 1993 vorstellte Coupé-Studie mit damaligen neuem Gesicht und Fastback Heck der E-Klasse. Der Vorläufer des ersten CLK-Modells – was vor allen der Blick auf die Front schnell klargestellt hat.
Vorstellung im März 1993
Mit der Vorstellung der Coupé-Studie im März 1993 zeigte man erstmals ein viersitziges Coupé mit neuem Mercedes-Benz Gesicht und Fastback-Heck. Als technisches Highlight zeigte man erstmals ein Vieraugen-Gesucht, welches erst 1995 in der E-Klasse der Baureihe 210 eingeführt worden ist, sowie ein Fastback-Heck, welches im C Klasse Sportcoupé (CL 203) im Jahr 2000 in die Serie einfloß. Ganz neu war hier auch das Ganzglasdach mit Grautönung, welches 2002 die E-Klasse in der Baureihe 211 erhielt.
Mit vier Augen in die Welt
Die Coupé-Studie war das optische Aufbruchsignal für eine Produktoffensive und nahm die dynamische Formensprache vieler nachfolgenden Modelle also vorweg – allen voran die vier Augen sowie einer schlanken Kühlermaske. Die vier einzelnen, elliptischen Scheinwerfer – zwei große außen, zwei kleinere innen, werden von stark modellierten Kotflügeln flankiert – und sorgen bei der Vorstellung für entsprechenden Diskussionsstoff. Sah so eine zukünftige Frontpartie eines Mercedes-Benzs aus? Das die Studie seriennah war, zeigten die Folgejahre. Das Serienmodell der Baureihe C 208 – das CLK Coupé – folgte dann jedoch erst im Jahr 1997.
Coupé Studie
Die Coupé-Studie in Genf hatte ein interessantes Detail: Obwohl sie ein – wenngleich kurzes – Heck hatte, geben ihr die Designer keinen klassischen Kofferraumdeckel, sondern eine große, die Scheibe mit einfassende und bis zur Stoßfängerkante reichende Heckklappe. Damit war sie der erste Mercedes-Benz mit „Fastback“-Heck und nimmt zu einem kleinen Teil das C-Klasse Sportcoupé vorweg, das freilich erst im Herbst 2000 debütierte und die Heckklappe als ganz wesentliches Stilelement hatte.
Vier Einzelsitze – V8 Motor mit 5 Liter Hubraum
Im Innenraum verbaute Mercedes-Benz vier Einzelsitze. Als zentrales und prägendes Element zeigt sich die von der Instrumententafel bis zur Hutablage durchgängige Mittelkonsole. Glattleder, edles Mikrofaser-Vlies und eine Holzvertäfelung sorgten dabei für eine Atmosphäre eines noblen automobilen Wohnens. Die Vordersitz besitzen eine asymmetrische Kopfstützen-Anbindung, die als „Ergo-Wing-Sitze“ einen aufwendigen Unterbau erhielten.
Die Studie war hingegen kein Showcar im eigentlichen Sinne – sie war auch voll fahrfähig und besaß unter der Motorhaube einen Achtzylindermotor mit 5 Liter Hubraum – mit 320 PS (235 kW) sowie einen Drehmoment von 470 Newtonmetern bei 3.900 u/min. Ein Vorgriff auf den später vorgestellten CLK 500 als C208.
Bilder: Daimler AG