Der neue Actros bringt teilautomatisiertes Fahren für die Serie #NewActros

Heute präsentierte Mercedes-Benz Trucks in Berlin den neuen Actros als Weltpremiere – bereits vorab der IAA 2018 in Hannover. Das neue Flaggschiff bietet u.a. den neuen Active Drive Assist, was das Fahrzeug teilautomatisiert in Serie (Level 2) fahren lässt – und das in allen Geschwindigkeitsbereichen. Neu ist auch die aktive Querführung sowie die Verbindung von Längs- und Querführung durch die Fusion von Radar- und Kamerainformationen.

Active Drive Assist für teilautomatisierte Fahrt

Der neue Active Drive Assist baut auf dem bewährten Abstandshalte-Assistenten mit Stop-and-go Funktion sowie dem Spurhalte-Assistent auf. Auch wenn die Verantwortung weiterhin beim Fahrer liegt, leistet der Assistent so einen wichtigen Beitrag für mehr Sicherheit auf der Straße und entlastet den Fahrer parallel.

Bei der Weltpremiere in Berlin äußerte sich auch Stefan Buchner, u.a. Leiter Mercedes-Benz LKW: „„Mit dem neuen Actros bringen wir Innovationen in Serie, die wir bisher nur in unseren Konzeptfahrzeugen gezeigt hatten: Active Drive Assist, MirrorCam und zahlreiche weitere Innovationen tragen dazu bei, den Straßengütertransport noch sicherer, effizienter und leistungsfähiger zu machen.“ – und weiter: „Die wichtigsten Neuerungen des neuen Actros werden wir auch für unser Baustellenfahrzeug, den Arocs, verfügbar machen, denn auch im Bauverkehr sind Senkung der Gesamtkosten, hohe Sicherheit und maximale Fahrzeugverfügbarkeit die wichtigsten Stellhebel für den wirtschaftlichen Erfolg.

Active Brake Assist 5 nutzt Radar- und Kamerasystem

Verbessert wurde im neuen Actros der Active Brake Assist, der nun in der fünften Generation angeboten wird. Das System unterstützt, wenn ein Auffahrunfall oder eine Kollision mit einer querenden, entgegenkommenden oder in der eigenen Spur laufenden Person droht – im Notfall auch mit einer vollautomatischen Vollbremsung. Neu ist dabei, das der Active Brake Assist 5 mit einer Kombination aus Radar- und Kamerasystem arbeitet und das Vorfeld noch besser überwacht und somit die Sicherheit zusätzlich erhöht.

MirrorCam lässt den toten Winkel vergessen

Optisch unterscheidet sich der neue Actros durch eine serienmäßige MirrorCam, was nicht nur die Aerodynamik und die Sicherheit des Fahrzeuges erhöht, indem so auf den Hauptspiegel und Weitwinkelspiegel verzichtet werden kann, sondern auch das Fahrzeughandling maßgeblich verbessert. Das System besteht aus zwei außen am Fahrzeug angebrachten Kameras und zwei 15 Zoll (720 x 1.920 Pixel) großen Displays an den A-Säulen des Fahrerhauses.

Bei Sattelzugmaschinen schwenkt die Kamera während Kurvenfahrten das Bild des kurveninneren Displays mit – und liefert so eine optimale Sicht auf den gesamten Trailer. Distanzlinien sorgen für eine bessere Einschätzung des rückwärtigen Verkehrs, eie zusätzliche Linie kann individuell eingestellt werden (z.B. für Trailerende). Bei beginnender Dunkelheit schaltet das System in den Nachtsichtmodus, zusätzlich steht eine spezielle Rangieransicht zur Verfügung. Die Kameraarme selbst sind klappbar sowie beheizbar, die Displays sind in der Helligkeit regelbar.

Neues Human Machine Interface mit zwei Bildschirmen

Im Interieur erhält der neue Actros einen komplett überarbeiteten Arbeitsplatz – das „Human-Machine-Interface“ (HMI). Dazu gibt es nun zwei interaktive Bildschirme in Serie, die als zentrale Informationsquelle dienen. Neben allen fahrerrelevanten Basisinformationen werden hier parallel alle Assistenzsysteme visualisiert. Das System kann parallel Apple CarPlay sowie Android Auto einbinden.

Gegenüber dem Vorgänger konnte Mercedes-Benz Trucks beim neuen Actros seinen Verbrauch bis zu drei Prozent auf Autobahnen sowie bis zu fünf Prozent im Überlandverkehr senken – bewirkt durch teils aerodynamische Verbesserungen – u.a. durch den serienmäßigen Einsatz des MirrorCam Systems – sowie durch neue Endkantenklappen. Die Predictive Powertrain Control (PPC) wurde nochmals auf mehr Effienz überarbeiet und ist nun auch auf Überlandstrecken – aufgrund von erweiterten Kartenmaterial – einsetzbar. Zusätzlich kommen neue kraftstoffsparende Hinterachsübersetzungen zum Einsatz. Die neue serienmäßige Übersetzung wurde hier von i=2,533 auf i=2,412 reduziert.


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Der neue Actros wird zukünftig auch als Actros NGT als Erdgas-Variante angeboten. Das Fahrzeug wird mit serienmßigem Wandler-Automatikgetriebe angeboten. Zum Einsatz kommt hier der aufgeladene Reihensechszylinder M 936 G mit einer Leistung von 222 kW / 302 PS. Der Actros NGT ist dabei als Solofahrzeug mit zwei- oder drei-Achsen lieferbar.

Die Bestellfreigabe für den neuen Actros von Mercedes-Benz startet zur IAA Nutzfahrzeuge (20.-27. September 2018 in Hannover). Die Auslieferungen starteten ab Frühjahr 2019. Preise werden zur IAA veröffentlicht.

Bilder: Daimler AG

 

23 Kommentare
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DüdoVans
6 Jahre zuvor

Motorprogramm?

PHEV
Reply to  DüdoVans
6 Jahre zuvor

Da nichts erwähnt wurde würde ich sagen es bleibt bei den bekannten Motoren. Vielleicht mit minimalen Anpassung was Leistung und Verbrauch angeht sowie zusätzlich den Gasmotor. Was bei dieser Fahrzeugklasse glaube ich aber auch ein Novum ist. Oder liege ich da falsch?

PHEV
Reply to  Markus Jordan
6 Jahre zuvor

Und danach bleibt der Lkw stehen oder fährt man mit Diesel weiter? Weil 250 km Fernverkehr LKW. Wer kauft so Was?

PHEV
Reply to  Markus Jordan
6 Jahre zuvor

„Wasserstoff-Motörchen“

Weiß da jemand schon mehr als wir? ^^

Wobei es eigentlich logisch ist. Für die Langstrecke oder aber bei „Dauerläufern“ (kommunaler Rettungsdienst o.Ä.) egal ob dann PKW, Van oder LKW ist die Brennstoffzelle die Zukunft. BEV-Autos werden dann primär für die Innerstädtische Individualmobilität da sein, auch wenn der liebe Musk und sein „komischer“ Semi da vielleicht anders denken.

Im nachhinein muss ich übrigens noch sagen, dass ich es etwas schade finde, dass die Motorenpalette nicht um Mildhybridtechnik erweitert wurde, hätte noch mal mit Sicherheit ein paar Prozent Diesel sparen können.

PHEV
6 Jahre zuvor

Ich denke, das kommt für viele, egal ob Trucker oder „Zivilist“ sehr überraschend. Vorallem, dass das alles Serie ist, ist wirklich etwas was die Konkurrenz in Zugzwang bringen wird. Auch wenn ich immer noch ein Verfechter von mehr Güterverkehr auf die Schiene bin, applaudiere ich Mercedes Benz zu diesen kleinen aber meiner Meinung nach bedeutenden Meilensteinen im Bezug auf den LKW Fernverkehr.

mbux
6 Jahre zuvor

Ist das Betriebssystem MBUX?

Neisyros
6 Jahre zuvor

Der Bildschirm ist glaube der Selbe wie im S-Klasse Erlkönig. Ich ahne Böses xD

PHEV
Reply to  Markus Jordan
6 Jahre zuvor

Was Multimedia angeht bin ich Freund von gleichteilen und gleichen Konzeptem. Man kommt rein und zack weiß wie das Fahrzeug bedient wird. Bei dem Drumherum Stimme ich dir zu. Das macht die Autos doch irgendwie langweilig. Da wäre mir etwas Variation z.B. bei den Lüftungsdüsen auch ganz lieb. Und vorallem, dass es nur noch ein bzw 2 wenn Man das AMG Lenkrad mitzählt, gibt, Finde ich sehr schade.

Jürgen
6 Jahre zuvor

Welche Leichtmittel wurden bei der Exterieur-Beleuchtung eingesetzt?

PHEV
Reply to  Jürgen
6 Jahre zuvor

Heckleuchten scheinen LED zu sein. Blinker an der Fahrzeugseite genau so. Front LED Tagfahrlicht und LED Blinker. Xenon Scheinwerfer. Und eine Halogenleuchte, so wie es aussieht also kein Bi-Xenon. LED Scheinwerfer gibt es nichtmal optional. Wird dann aber wohl bei der Nächsten MOPF o.Ä. Dran sein denke ich persönlich. Dafür gibt es eine LED Ambientbeleuchtung mit Nachtlicht, „Wohnzimmer Licht“ Und Lichtwecker für den Innenraum optional.

Jürgen
6 Jahre zuvor

Danke für die ausführliche Antwort.

chris
6 Jahre zuvor

Ist solch ein Spiegelsystem mit Kameras auch bei pkw erlaubt? Wo können die in europa (USA?) noch benutzt werden?

PHEV
Reply to  chris
6 Jahre zuvor

Es gibt die Möglichkeit Spiegel anzubauen, falls die Spiegel Vorschrift sind und die Kamera nicht „ausreicht“.

Reply to  chris
6 Jahre zuvor

@chris
Ob beim Pkw in Europa das schon geht wissen wir nicht. Aber wir können sagen das in USA für LKW aktuell die Zulassungsfreigabe bei den Behörden läuft. Somit wird dann demnächst auch der Freightliner Cascadia auf die Außenspiegel verzichten

MrUNIMOG
6 Jahre zuvor

Der gemopfte Actros begeistert mich irgendwie alles in allem mehr als der EQC.