Die Daimler AG (Börsenkürzel: DAI) hat heute die Ergebnisse für das dritte Quartal veröffentlicht, das am 30. September 2019 abgeschlossen wurde. Der Konzernabsatz legte um 6% auf 839.300 (Q3 2018: 794.700) Pkw und Nutzfahrzeuge zu. Der Umsatz stieg um 8% auf 43,3 (Q3 2018: 40,2) Mrd. €. Bereinigt um positive Wechselkurseffekte lag der Umsatz leicht über dem Vorjahresniveau. Der Daimler-Konzern erzielte im dritten Quartal ein EBIT von 2,7 (Q3 2018: 2,5) Mrd. €, ein Plus von 8%.
„Starke Absatzzahlen bei Cars und Vans haben unsere finanzielle Performance im dritten Quartal unterstützt. Um die Transformation in den nächsten Jahren zu meistern, müssen wir die Anstrengungen allerdings noch erheblich steigern: Wir müssen unsere Kosten deutlich reduzieren und den Cash Flow konsequent stärken“, sagte Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars.
Das Konzernergebnis stieg im dritten Quartal um 3% auf 1.813 (Q3 2018: 1.761) Mio. €. Das auf die Aktionäre der Daimler AG entfallende Konzernergebnis betrug 1.719 (Q3 2018: 1.689) Mio. €; dies führte zu einem Anstieg des Ergebnisses je Aktie auf 1,61 (Q3 2018: 1,58) €.
Free Cash Flow und Liquidität
In den ersten neun Monaten 2019 betrug der Free Cash Flow des Industriegeschäfts minus 0,5 (Q1-3 2018: minus 0,06) Mrd. €. Dieser ist nach wie vor durch das Working Capital sowie weiterhin hohe Investitionen in künftige Produkte beeinflusst. Im Konzern verringerten sich im dritten Quartal die Investitionen in Sachanlagen auf 1,8 (Q3 2018: 2,1) Mrd. €. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen auf 2,5 (Q3 2018: 2,4) Mrd. €.
Die Nettoliquidität des Industriegeschäfts verringerte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2018 von 16,3 Mrd. € auf 9,6 Mrd. € am Ende des dritten Quartals. Dazu trugen die Dividendenzahlung von 3,5 (2018: 3,9) Mrd. € an die Aktionäre der Daimler AG, die Effekte infolge der Einführung der Leasingnehmerbilanzierung nach IFRS 16 (3,2 Mrd. €) sowie der Free Cash Flow des Industriegeschäfts bei.
Die Geschäftsfelder im Einzelnen
Der Absatz von Mercedes-Benz Cars stieg im dritten Quartal um 8% auf 604.700 (Q3 2018: 559.500) Pkw. Der Umsatz legte um 9% auf 23,5 (Q3 2018: 21,7) Mrd. € zu. Das EBIT verbesserte sich um 4% auf 1.423 (Q3 2018: 1.372) Mio. €. Die Umsatzrendite lag bei 6,0% (Q3 2018: 6,3%).
Daimler Trucks verzeichnete im dritten Quartal ein Absatzminus von 8% auf 125.400 (Q3 2018: 136.100) Einheiten. Der Umsatz erhöhte sich um 3% auf 10,3 (Q3 2018: 10,0) Mrd. €. Das EBIT verringerte sich um 9% auf 774 (Q3 2018: 850) Mio. €. Die Umsatzrendite sank auf 7,5% (Q3 2018: 8,5%).
Der Absatz von Mercedes-Benz Vans kletterte um 10% auf 100.300 (Q3 2018: 91.400) verkaufte Einheiten. Der Umsatz stieg um 15% auf 3,5 (Q3 2018: 3,0) Mrd. €. Das EBIT legte auf 113 (Q3 2018: minus 93) Mio. € zu. Die Umsatzrendite lag bei 3,2% (Q3 2018: minus 3,1%).
Daimler Buses steigerte die Verkäufe im dritten Quartal um 16% auf 9.000 (Q3 2018: 7.700) Einheiten. Der Umsatz stieg ebenfalls um 16% auf 1,2 (Q3 2018: 1,1) Mrd. €. Das EBIT legte um mehr als das Doppelte auf 79 (Q3 2018: 30) Mio. € zu. Die Umsatzrendite verbesserte sich auf 6,4% (Q3 2018: 2,8%).
Bei der Daimler Mobility AG (zuvor Daimler Financial Services) lag das Neugeschäft im dritten Quartal mit 18,3 Mrd. € um 10% über dem Niveau des Vorjahres (Q3 2018: 16,6 Mrd. €). Der Umsatz erhöhte sich um 11% auf 7,1 (Q3 2018: 6,4) Mrd. €. Das EBIT stieg um 5% auf 413 (Q3 2018: 392) Mio. €. Die Eigenkapitalrendite lag mit 11,9% leicht unter dem Vorjahreswert von 12,5%.
Beschäftigung weltweit
Zum Ende des dritten Quartals waren im Daimler-Konzern weltweit 304.680 (Jahresende 2018: 298.683, Q3 2018: 300.367) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Davon waren 178.097 (Jahresende 2018: 174.663, Q3 2018: 176.287) in Deutschland beschäftigt, in den USA waren es 27.029 (Jahresende 2018: 26.310, Q3 2018: 26.079). Bei den konsolidierten Tochtergesellschaften in China waren Ende September 4.427 (Jahresende 2018: 4.424, Q3 2018: 4.410) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig.
Ausblick für Daimler und Geschäftsfelder
Für das Jahr 2019 rechnet Daimler weiterhin mit einem Konzernabsatz auf Vorjahresniveau, während beim Umsatz ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr erwartet wird. Mercedes-Benz Cars erwartet einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Daimler Trucks rechnet nun mit einem Umsatz in der Größenordnung des Vorjahres. Mercedes-Benz Vans und Daimler Mobility streben einen leicht steigenden Umsatz an. Daimler Buses geht von einem deutlichen Umsatzplus aus.
Wie im Risiko- und Chancenbericht berichtet, ist Daimler behördlichen Anfragen, Ermittlungen, Untersuchungen, Anordnungen und Verfahren sowie Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit Dieselabgasemissionen ausgesetzt. Da rechtliche Verfahren mit erheblichen Unsicherheiten behaftet sind, ist es möglich, dass sich die für sie gebildeten Rückstellungen im Rahmen von abschließenden Verfahrensentscheidungen teilweise als unzureichend erweisen. Infolgedessen könnten zusätzliche Aufwendungen entstehen, die sich abhängig vom Fortgang der Verfahren negativ auf die nachfolgend genannten Renditeerwartungen, insbesondere der Geschäftsfelder Mercedes-Benz Cars und Mercedes-Benz Vans, auswirken könnten. Der ausführliche Risiko- und Chancenbericht, der weitergehende Ausführungen zu den Risiken aus rechtlichen Verfahren im Zusammenhang mit Dieselabgasemissionen enthält, ist auf den Seiten 20 ff. des Zwischenberichts für das dritte Quartal 2019 abgedruckt.
Auf der Basis der erwarteten Marktentwicklung und der aktuellen Einschätzungen der Geschäftsfelder geht Daimler davon aus, dass das Konzern-EBIT im Jahr 2019 deutlich unter dem Vorjahreswert liegen wird. Für die folgenden Geschäftsfelder gelten für das Jahr 2019 weiterhin diese Renditeerwartungen:
- Mercedes-Benz Cars: Umsatzrendite von 3% bis 5%,
- Mercedes-Benz Vans: Umsatzrendite von minus 15% bis minus 17%,
- Daimler Buses: Umsatzrendite von 5% bis 7%,
- Daimler Mobility: Eigenkapitalrendite von 17% bis 19%.
Im Geschäftsfeld Daimler Trucks hat sich im dritten Quartal die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den Lkw-Kernmärkten Europa und Nordamerika deutlich schneller als erwartet eingetrübt, so dass der Abschwung bereits im vierten Quartal dieses Jahres Auswirkungen auf das Ergebnis des Geschäftsfelds haben wird. Vor diesem Hintergrund rechnet Daimler Trucks nun mit einer Umsatzrendite von 6% bis 8% und einem leicht sinkenden Absatz.
Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts wird durch die weiterhin hohen Vorleistungen für neue Produkte und Technologien sowie die Kosten für das »Projekt Zukunft« zur Umsetzung der neuen Konzernstruktur belastet. Daher geht Daimler davon aus, dass der Free Cash Flow des Industriegeschäfts im Geschäftsjahr 2019 deutlich unter dem Vorjahreswert liegen wird.