Gegenüber der „Stuttgarter Zeitung“ bestätigte Daimler-Betriebsratchef Michael Brecht, das weder der geplante Stellenabbau in der Größenordnung von mindestens 10.000 Mitarbeitern noch das Einsparpotenzial in Höhe von 1,4 Milliarden Euro vom Betriebsrat abgesegnet worden ist. Die entsprechenden Pläne sind zuletzt in der letzten Woche von der Daimler AG verkündet worden. Gegenüber dem Vorgehen des Konzerns zeigt sich Michael Brecht gar irritiert.
Betriebsratschef irritiert über Äußerungen des Konzerns
„Weder das Einsparpotenzial in Höhe von 1,4 Milliarden Euro noch ein Stellenabbau in der Größenordnung von mindestens 10 000 Menschen ist vom Betriebsrat abgesegnet worden. “ – so wird der Betriebsratschef zitiert – und weiter: „Eine Diskussion über Köpfe ist absurd, weil wir viele andere sinnvolle Maßnahmen vereinbart haben und hauptsächlich Prozesse und Abläufe verändern werden. Wie viele Stellen es am Ende sind, kann heute nicht gesagt werden.“ Nach Angaben des Betriebsrats wurde vereinbart, das der Stellenabbau bei Daimler anders anzugehen ist, als bei der Konkurrenz. Aktuell arbeiten rund 300.000 Mitarbeiter bei der Daimler AG, davon knapp 178.000 in Deutschland.
Bis 2030 gilt Beschäftigungsgarantie für die Mitarbeiter
Dem Daimler Konzern ist es durchaus bewusst, das für den Bau eines Elektroautos zukünftig deutlich weniger Personal benötigt wird, als bei herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Besonders kritisch sieht die Zukunft im Werk Untertürkheim, welches bislang hauptsächlich Verbrennungsmotoren produzierte. Geht es nach den Forderungen des Betriebsrats, sollen hier künftig Antriebe für Elektrovarianten produziert werden, was dem Vorstand aber deutlich zu teuer ist – im Gespräch sind hier Mehrkosten von knapp 180 Millionen Euro. Der aktuell Antrieb für das neue EQC Modell kommt bereits vom Zulieferer ZF.
In Untertürkheim geht man aktuell auf Konfrontationskurs. Hier hat der örtliche Betriebsrat bereits seit drei Wochen Überstunden verweigert, trotz vorliegender Mehrarbeitsanträge. Auch eine verlängerte Weihnachtsruhe haben die Arbeitnehmervertreter dort bislang nicht genehmigt.
Bild: Daimler AG