Ermittlungen gegen Mercedes in den USA eingestellt

Die US-Justiz hat die Ermittlungen hinsichtlich angeblichen Abgas-Manipulationen gegen den Autobauer Mercedes-Benz nun eingestellt. Nach der Vorlage von über 300.000 Dokumenten kommen die Stuttgarter dazu straffrei davon. Eine Anklage wird es nicht geben.

Nach einer achtjährigen Untersuchung kann Mercedes-Benz hinsichtlich der strafrechtlichen Ermittlungen im Zusammenhang mit Dieselemissionen in den USA nun aufatmen. Wie der Autobauer mitteilte , hätte den Stuttgartern eine hohe Geldbuße und ein schwerer Imageschaden gedroht, sofern es zu einer Anklage gekommen wäre. In einem ähnlichen Verfahren musste der Volkswagen Konzern zuletzt mehr als 2,8 Milliarden Dollar Strafe bezahlen, wobei die US-Fahnder zusätzlich gegen mehrere VW-Manager persönlich vorgegangen sind.

Wir haben im März ein Schreiben vom US-Justizministerium erhalten mit der Information, dass die strafrechtlichen Ermittlungen gegen unser Unternehmen im Zusammenhang mit Dieselemissionen eingestellt wurden“, so Renata Jungo Brüngger, Vorständin für Integrität, Governance und Nachhaltigkeit bei dem Fahrzeughersteller, gegenüber dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe).

Ein straffreier Ausgang war für Mercedes-Benz hingegen alles andere als sicher. Als der Konzern im April 2016 die ersten Ermittlungen des amerikanischen Departement of Justice erstmals öffentlich machte, sank der Aktienkurs schlagartig um mehr als fünf Prozent ab. Insgesamt wurden 1,7 Millionen Dokumente bewertet und über 300.000 Unterlagen vorgelegt, parallel mehr als 70 Interviews mit aktiven und ehemaligen Mitarbeitern geführt. Warum der Konzern bei der US-Justiz nun straffrei davongekommen ist, ist hingegen unklar. Die entsprechende Behörde hat die Entscheidung nicht begründet. Wichtige Faktoren der örtlichen Staatsanwälte vor Klageerhebung sind jedoch u.a. Kooperationsbereitschaft, ergriffene Abhilfemaßnahmen oder eine rechtzeitige Selbstauskunft darüber, welche Nebenfolgen für Mitarbeiter oder Aktionäre entstehen.

Der Dieselskandal ist für den Autobauer jedoch längst nicht ausgestanden. In Deutschland sind aktuell noch rund 20.000 Klagen von Kunden offen.

Bild: Philipp Deppe / MBpassion.de sowie Mercedes-Benz Group AG

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S580e
6 Monate zuvor

„Warum die US-Justiz nun straffrei davongekommen ist, ist hingegen unklar.“

Guten Morgen. 😀

Stefan Lechner
6 Monate zuvor

„hätte den Stuttgartern eine hohe Geldbuße und ein schwerer Imageschaden gedroht,“

Der Imageschaden ist doch schon lange da. Historisch gesehen hat der Abgasbetrug den Niedergang der Ölverbrenner richtig katalysiert.

Wer so vorsätzlich und asozial betrügt wie VW, Daimler und co. es getan haben, wird NIE MEHR einen Cent von mir sehen!
Das zeigt auch, dass das ganze nervige Greenwashing der Konzerne nur Fassade ist. Leute wie diese „Renata Brüngger“ gehören sofort hochkant rausgeschmissen. Klare Kante zeigen!

Pano
Reply to  Stefan Lechner
6 Monate zuvor

Und Leute wie Elon Musk gehören auch hochkant rausgeschmissen.
Grüße
Pano

Stefan Lechner
Reply to  Pano
6 Monate zuvor

Aha, und warum?
Hat er auch Millionenfachen Abgasbetrug über viele Jahre gemacht? Nein.

Außerdem ist er der Chef.

martin
Reply to  Pano
6 Monate zuvor

a) warum? und b) eh schwierig .da dem immer noch knapp 13% des Ladens gehören und der Rest ist über verschiedene Investmentfirmen im einstelligen Prozentbereich verteilt.
Bei Daimlers sind das nur „Manager“ die eh nur kurzfristg ihren Geldbeutel füllen wollen und teilweise mit ihren „Visionen“ Milliardenbeträge vernichtet haben.(aber heute immer noch gut Geld von der AG bekommen)

Und an die Adresse von Herrn Lechner: der Abgasbetrug begann lange vor dem Amtsantritt von Frau Brüngger. Da gehören zuerst mal der heutige CEO und der heutige Einkaufsvorstand an den Pranger , die damals schon mit verantwortlich im Konzern waren.

Zuletzt editiert am 6 Monate zuvor von martin
Pano
Reply to  martin
6 Monate zuvor

Locker machen, war nurn Witz…
Aber um kurz beim Thema zu bleiben. Könnte sein, dass er keinen Bock mehr auf das Autobusiness hat.
https://insideevs.com/news/717345/tesla-q1-2024-earnings-analysis/
Grüße
Pano

Zuletzt editiert am 6 Monate zuvor von Pano
Dieter Z.
Reply to  Pano
6 Monate zuvor

Glüht der Aluhut oder was ist los? Wieso sollte er „keinen Bock“ mehr haben? Jetzt geht es doch erst richtig los!
FSD, Robotaxi, Semi, Optimus, Model 2, ein Van soll noch kommen… kein Bock ist wohl eher das Trauerspiel was bei Mercedes abläuft.

Pano
Reply to  Dieter Z.
6 Monate zuvor

Grüß Gott der Herr, joah, der Elon haut jetzt nochmal alles raus bevor er sich auf den Weg zum Mars macht, gelle?! Vielleicht wollen Sie mitfliegen?

Alex
Reply to  Stefan Lechner
6 Monate zuvor

Was für ein sinnfreier Kommentar

Stefan Camaro
Reply to  Stefan Lechner
6 Monate zuvor

Und trotzdem bist Du noch auf der Internetseite für Daimler Fans unterwegs

Zuletzt editiert am 6 Monate zuvor von Stefan Camaro
ngfan
Reply to  Stefan Lechner
6 Monate zuvor

Oha, da haut der Stammtisch ja mal wieder so richtig drauf…

WTF
Reply to  Stefan Lechner
6 Monate zuvor

Dude, dafür kann der Daimler, die Mitarbeiter oder die Marke nichts. Es waren einzelne geprägt von einer Zeit von Missmanagement die Gott sei dank ein Ende findet.

Du kannst dein Geld gerne behalten und bevor du, Stefan, erzählst wer gefeuert wird, schaust mal lieber in Spiegel. Wasser predigen und Wein trinken.

Südhesse
Reply to  Stefan Lechner
6 Monate zuvor

Man hat also 8 (!) Jahre lang ermittelt ohne konkrete Ergebnisse zu produzieren, das Verfahren wird ohne Auflagen eingestellt, und deine Schlussfolgerung ist „vorsätzlicher und asozialer Betrug“. Wenn es so wäre, hätte man MB wohl kaum einfach von der Leine gelassen.

Siehe VW, die mussten knapp 3 Milliarden $ Strafzahlungen leisten und ein paar Manager saßen im Gefängnis. So reagiert das US Justizsystem wenn wirklich was gefunden wird.