Der neue Logistikstandort von Daimler Truck, das Global Parts Center (GPC) in Halberstadt, wird ab 2025 stufenweise die weltweite Ersatzteilversorgung von Mercedes-Benz Lkw übernehmen. In den rund zehn Monaten seit der offiziellen Grundsteinlegung ist die Ansiedlung auf dem rund 900.000 Quadratmeter großen Grundstück im Industriepark Ost mit hohem Tempo gewachsen.
Der Neubau wird über eine bebaute Bruttogrundfläche von rund 270.000 Quadratmeter verfügen und soll zukünftig in einem dreistufigen Logistik-Prozess rund 20 regionale Logistikzentren weltweit bedienen – etwa in verschiedenen europäischen Ländern, der Türkei, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Brasilien oder China. Diese versorgen wiederum die regionalen Händler mit den Teilen. Halberstadt wird damit zum Herzstück für die weltweite Ersatzteilversorgung von Mercedes-Benz Lkw.
Aktuell in der Bauphase: Die Photovoltaik-Anlage
Wer auf der Bundesstraße am Global Parts Center vorbeifährt, blickt bereits auf zwei große, parallel angeordnete Hallen, die jeweils rund 200 Meter breit und 600 Meter lang sind – eine für den Wareneingang, eine für den Warenausgang – und auf ein paar kleinere Gebäude wie etwa die Leergut- und Recyclinghallen oder das Bürogebäude.
Was sich von der Straßenebene nicht erkennen lässt: Derzeit werden die Hallendächer großflächig mit Photovoltaikmodulen ausgestattet. Mit rund 30.000 Quadratmetern sind aktuell bereits etwa zwölf Prozent der insgesamt rund 250.000 Quadratmeter Dachfläche mit PV-Modulen belegt. Die Dächer der Nebengebäude, auf denen keine PV-Module verlegt werden, werden begrünt.
Die sogenannte Aufdach-Photovoltaikanlage mit gut 22 MWp soll zukünftig mehr als 20 Millionen kWh Strom pro Jahr erzeugen. Das ist deutlich mehr, als am Standort verbraucht werden wird. Überschüssige Energie aus dem Global Parts Center wird in das Netz eingespeist. Um über den Nutzungszeitraum den Grad der Eigenversorgung so hoch wie möglich zu halten, sind zusätzlich Energiespeicher vorgesehen. In der ersten Stufe ist ein Energiespeicher von ca. 2.000 kWh geplant, der zu einem späteren Zeitpunkt um einen weiteren Speicher ergänzt werden soll.
Nachhaltigkeit am Standort: das Energiekonzept
Der neue Logistikstandort ist von Beginn an für den CO₂-neutralen Betrieb geplant, das Energiekonzept verzichtet komplett auf fossile Energieträger. Es wird weder Erdgas noch Erdöl benötigt. Die Beheizung des Standortes erfolgt mit elektrischen Wärmepumpen, die die Wärme über Bodenheizungssysteme in das Gebäude bringen. Aufgrund der geringen Heizwassertemperaturen und der Speicherwirkung der Industrieböden wird so eine hohe Energieeffizienz erreicht.
Um Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Zugang zu Elektromobilität zu erleichtern, werden rund 30 Ladepunkte für E-Fahrzeuge zur Verfügung gestellt. Die Infrastruktur wird bereits für den weiteren, zukünftigen Ausbau der Ladeinfrastruktur vorgerüstet. Auch für die Lkw der Lieferanten, deren Fuhrpark nach und nach elektrifiziert werden wird, werden entsprechende Lademöglichkeiten vorhanden sein: Es sind 16 Ladepunkte mit 200 kW Ladeleistung und vier Ladepunkte mit 400 kW Ladeleistung geplant.
Der aktuelle Baufortschritt in Zahlen
Wareneingangs- und ausgangshalle, Leergut- und Recyclinghallen oder Servicegebäude: Diese für den Logistikbetrieb zentralen Bauten werden von rund 1.600 Stahlbeton-Stützen getragen. Mit rund 90.000 Quadratmetern, das sind über zwölf Fußballfelder, ist bereits rund ein Drittel der Hallensohle betoniert. Über die Hälfte der Hallenfassade ist bereits fertiggestellt; die aktuell gut 30.000 montierten Quadratmeter entsprechen etwa vier Fußballfeldern. Im Inneren sind bereits knapp drei Kilometer Brandschutzwände entstanden, weitere rund 500 Meter kommen in den nächsten Wochen noch dazu.
Auch die Zahlen der Dachkonstruktion sind beeindruckend: Über 31 Kilometer Stahl-Dachträger sind bereits montiert. Mit rund 200.000 Quadratmetern haben die bislang verlegten Dach-Trapezbleche zusammengenommen die Fläche von fast 30 Fußballfeldern. Dagegen derzeit noch nicht sichtbar: Das Hochregal-Gebäude wird in den kommenden Monaten in die Höhe wachsen. Dazu wurde der Untergrund mit knapp 3.000 Bohrpfählen auf das Gebäude vorbereitet.
Quelle: Daimler Truck AG