Mercedes-Benz Group schockt mit zweiter Gewinnwarnung

Nach einer zweiten Gewinnwarnung im laufenden Jahr hat die Aktie von Mercedes-Benz nun acht Prozent an Wert an der Börse verloren. Mercedes erwartet in der Pkw-Sparte im Gesamtjahr bestenfalls eine um Sondereffekte bereinigte Umsatzrendite von 8,5 statt elf Prozent. Im zweiten Halbjahr dürfte die Marge sich nur bei etwa sechs Prozent ansiedeln.

 

Geht es nach der aktuellen Gewinnwarnung, liegt Mercedes-Benz in den kommenden Monaten deutlich unter dem Profitabilitätsniveau von acht Prozent, bedingt um das stark schwächelnde Geschäft in China – dem mit Abstand wichtigen Markt der Marke. Jeder dritte Neuwagen wird von Mercedes-Benz in China ausgeliefert. Die schwache Nachfrage ist eine Folge der Immobilienkrise in der Volksrepublik China, was selbst die vermögende Kundschaft bei den Ausgaben vorsichtig werden lässt. Mercedes-Benz Finanzchef Harald Wilhelm erwartet den Absatz von Top-End Modellen weltweit in 2024 bei unter 300.000 Einheiten.

Mercedes rechnet aktuell- nach der Gewinnwarnung am Donnerstagabend – beim Ergebnis vor Zinsen und Steuer (EBIT) in 2024 mit einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 19,7 Milliarden Euro. Bislang hatte man hier nur einen leichten Rückgang erwartet. Die um Sondereffekte bereinigte operative Umsatzrendite Marge im Pkw-Geschäft erwartet man nur noch bei 7,5 bis 8,5 Prozent. Erst im Juli hatte man den Wert auf zehn bis elf Prozent gesenkt. Im vergangenen Jahr 2023 verringerte sich die Marge bereits um zwei auf 12,6 Prozent. Unabhängig davon will der Konzern die Dividendenausschüttung bei rund 40 Prozent des Nettogewinns belassen.

Die Aktie der Stuttgarter verlor nach Handelsbeginn am Freitag mehr als acht Prozent und viel auf 54,05 Euro – und damit auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren und belegt parallel das Schlusslicht im Dax.

Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG

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Testfahrer
12 Stunden zuvor

Brandbrief der Händler zur Luxusstrategie hat sich bestätigt…

OnkelHotte
Reply to  Testfahrer
8 Stunden zuvor

Ich glaube, die deutschen Händler sind nicht entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg von Mercedes. Es läuft nicht in China, und zwar nicht nur bei Mercedes. Bis auf Toyota heulen, glaube ich, so ziemlich alle Hersteller (nicht nur die deutschen) und senken die Prognosen.
Gruß,
OnkelHotte

Snoubort
Reply to  OnkelHotte
7 Stunden zuvor

Ich glaube eher das zu denken war der entscheidende wirtschaftliche Fehler…

China wird für MB nicht mehr so zurückkommen wie es war, als Folge wird man es noch bereuen die Warnungen der Deutschen Händler so abgetan und ganze Kundengruppen (z.B. Taxis, A-Klassen, abgesparte Einstiegsmodelle, Materialfetischisten) links liegen gelassen zu haben.

Zuletzt editiert am 7 Stunden zuvor von Snoubort
Snoubort
Reply to  Snoubort
7 Stunden zuvor

PS: zudem bezogen sich die meisten Kritikpunkte des Händlerverbandes ja nicht auf den Deutschen Markt allein – insb. dem Missverhältnis zwischen Preisvorstellung und gelieferter Produktqualität.

Dietmar Johnen
Reply to  Snoubort
6 Stunden zuvor

Jawoll, hier in Köln macht Toyota jetzt das Taxi Geschäft. Und muß sagen: nicht schlecht diese Taxen, sind Hybrid Autos, aber die gesamte Innenraumakustik ist sehr leise, das typische Blinklichtticken kaum zu hören.

S450
Reply to  Dietmar Johnen
4 Stunden zuvor

Das Blinklichttickern ist eine Frage des Sounddesigns, nicht der Dämmung oder dergleichen insofern Maßstab für rein gar nichts. Am Ende blinken die Taxifahrer nicht 😉

Paul
Reply to  Testfahrer
7 Stunden zuvor

der europäische Markt läuft mehr oder minder wie gehabt, China ist da Problem

Snoubort
Reply to  Paul
6 Stunden zuvor

auf einem Niveau weit unter dem vor der „Luxusstrategie“ – nur wird das jetzt durch China nicht mehr übertüncht.

Snoubort
12 Stunden zuvor

So überraschend…

Dr Alexander
11 Stunden zuvor

Ola sagte ja gerade in der WELT: „Nicht jeder wird es sich leisten können, aber jeder kann davon träumen“. Und weiterhin: „Die Autos von Mercedes laufen wie ein Schweizer Uhrwerk“

Snoubort
Reply to  Dr Alexander
11 Stunden zuvor

So so, Schweizer Uhrwerk…

Ralf
Reply to  Dr Alexander
11 Stunden zuvor

Tja, dann träumt man auch von Gewinn.

Helge
Reply to  Dr Alexander
10 Stunden zuvor

So, so…die Autos laufen wie ein Schweizer Uhrwerk….interessant

Von meiner B-Klasse kann ich sagen mit 21000 km Laufleistung

Wegen Fensterheber schon zweimal in der Werkstatt
Kombihebel (Scheibenwischer) defekt
jetzt heizt die Klima nicht mehr. Geht bald wieder in die Werkstatt
Dann diverse Software-Updates, weil Kameras in der Frontscheibe Fehlermeldungen verursachten (Dies und das Assistenzsystem steht nicht zur Verfügung usw.)

Wenn solche Probleme nach über 100000 km kämen, würde ich nichts sagen, aber nach 21000 sollte das nicht passieren.
Ein Glück habe ich eine MB 100 Garantie. Kann ich nur jedem empfehlen. Sonst wirds richtig teuer.

ilike
Reply to  Dr Alexander
10 Stunden zuvor

der mann tut das richtige, ich vertraue ihm.

Dietmar Johnen
Reply to  ilike
6 Stunden zuvor

Echt? Electric First, echt jetzt?

Bulli500
Reply to  Dr Alexander
9 Stunden zuvor

Oh, je…. Leider andere Erfahrung gemacht.
Fahrzeug schlecht, Werkstatt unkompetent, dazu noch arrogant.
Toxische Mischung für eine Marke.

Dominic
10 Stunden zuvor

Einige von uns haben es doch kommen sehen. In den Managementstrukturen ist das teilweise so wie in der Politik. Man ist der Realität so fern!

Tja, einer der absoluten Bestsellern unter den Kompaktfahrzeugen und das meistverkaufte Fahrzeug von Mercedes wird aus dem Programm genommen.

Was ist das für eine Unternehmerische Strategie?

ilike
Reply to  Dominic
10 Stunden zuvor

die marke nicht mehr zu verramschen

Sprinter
Reply to  Dominic
10 Stunden zuvor

GLC wird aus dem Programm genommen?
Wenn die A-Klasse erheblichen Beitrag zu den Gewinnen geleistet hätte, wäre sie sicherlich im Programm geblieben.

Snoubort
Reply to  Sprinter
5 Stunden zuvor

Da ist jetzt kein Doktortitel notwendig um zu verstehen dass die Marge beim CLA größer als bei der A-Klasse (und der A-Limo) ist – nur, die CLA Rendite ist halt auch deshalb so hoch weil es eben auch die A-Klasse gibt / gab.

Die A-Klasse hat aber den Vorteil dass sie eine echte Portfolio-Erweiterung ist, während die Übergänge zwischen CLA und C-Klasse da eher fließend sind, der CLA der C-Klasse definitiv Stückzahlen kostet.

Solange die C-Klasse dank China dennoch auf ihre 300-400K p.a. kam war das egal – aber genau diese Zeit ist jetzt eben vorbei.

Zuletzt editiert am 5 Stunden zuvor von Snoubort
Flo
10 Stunden zuvor

Ich frage mich ob es klug ist in Anbetracht der herausfordernden eine Dividende auszuzahlen.

Pano
Reply to  Flo
10 Stunden zuvor

Joah, wäre ne Maßnahme. Ich würde jedoch nicht zuviel erwarten.
Grüße
Pano

Eric_der_kein_Bier_trinkt
Reply to  Flo
9 Stunden zuvor

Genau, hat man ja bei VW gesehen. Knapp 5 Mrd Dividende zahlen und kurz danach rumheulen, dass das Geld knapp wird.

Snoubort
Reply to  Eric_der_kein_Bier_trinkt
7 Stunden zuvor

…zufälligerweise auch wieder 5 Mrd 😉

Markus
Reply to  Flo
5 Stunden zuvor

Wenn keine Divi gezahlt wird, rauscht der Kurs eben genau um diesen Wert herab. Ist also kein großer Unterschied.

Langstrecke
Reply to  Markus
3 Stunden zuvor

Keine Ahnung von Aktien?
Das umgekehrte ist der Fall, wenn die Dividende ausgeschütet wird, rutscht der Aktienkurs um genau diesen Betrag nach unten.
Keine Divende = kein Dividendenrutsch.

Carsten
10 Stunden zuvor

Dann wachsen die Bäume schon nicht in den Himmel. Man kann eben nicht nur auf hochpreisige Fahrzeuge setzen. Man braucht auch „günstige“ Modelle.

Tom Fisch
8 Stunden zuvor

Der Vorstandsvorsitzende muss weg! Der kann es nicht!
Der reißt alles ein, was Dr. Z aufgebaut hat.
Die Luxusstrategie und die Einstellung der Kompaktmodelle ist definitiv der falsche Weg.
Der junge Mercedesfahrer fängt mit der A-Klasse an und steigt über die C-Klasse weiter nach oben.
Luxus kann ich definieren, wenn ich die gleiche Qualität liefere wie Rolls Royce und Bentley und nicht die schlechte Qualität, welche sich Mercedes aktuell leistet, besonders bei den in den USA produzierten Modellen. Hinzu kommt noch die Arroganz vereinzelter Mercedes Händler.
Vom Design der EQ Modelle ( Mondfahrzeuge ) ganz zu schweigen.
Da wir ausschließlich Mercedes Verbrennet fahren, hat aber nach unserer Ansicht bisher BMW bei seinen Modellen weitestgehend alles richtig gemacht, Einstiegmodelle sind für die junge Kundschaft weiterhin verfügbar und die Stromer unterscheiden sich gegenüber den Verbrennern kaum im Aussehen!
Bleibt abzuwarten, was die Aktionäre dazu sagen.

driv3r
Reply to  Tom Fisch
6 Stunden zuvor

1.) Der „gute“ Dr. Z. hat dem Konzern eine gigantische Modellpalette viel zu hohen Kosten hinterlassen.
2.) Die Mond-Fahrzeuge sind von Dr. Z. genau so verabschiedet worden.
3.) Die Kompaktmodelle werden nicht eingestellt, es wird weiterhin Kompaktmodelle von Mercedes geben.

Tom Fisch
Reply to  driv3r
5 Stunden zuvor

Zu 1.) Von den Kunden wird heutzutage eine große Auswahl erwartet, die Zeiten von damals mit 2 Modellen w123 und S-Klasse sind halt mal vorbei!

Zu.) Am EQS / EQE Design hat hauptsächlich OK mitgewirkt.

Zu 3.) A-Klasse wird maximal bis 2026 laufen!

driv3r
Reply to  Tom Fisch
4 Stunden zuvor

1.) Das entbehrt jeder wirtschaftlichen Grundlage, dass mehr Auswahl zwangsläufig zu mehr Profit führt. Beispiel: Bei SL + GT Roadster + S-Klasse Cabriolet war es in jedem Fall nicht so.
2.) Der Design-Chef hieß nie Ola Källenius sondern damals wie heute Gorden Wagener. Und neue Baureihen werden vom Gesamtvorstand plus Aufsichtsrat abgesegnet.
3.) Die Kompaktklasse bei Mercedes besteht heute aus A, CLA, GLA, GLB und B. Und zukünftig als CLA, einem Shooting Brake und 2 SUVs.

Markus
5 Stunden zuvor

Tja, Hochmut und Arroganz kommt eben vor dem Fall. Siehe auch VW.

Bei der Konkurrenz boomts. Der Semi war der Star auf der IAA, Stand belagert mit Leuten. Ebenso der CT auf dem E-Cannonball.

Und Daimler schafft es nicht mal, den Klavierlack und Chromleisten weg zu bekommen.
Hier versagt klar das Management, die Führungsebene!

Pano
Reply to  Markus
4 Stunden zuvor

Semi? Achja, der Truck, der seit 2019 angekündigt ist und bis heute nur in Kleinserie gebaut wird. Und nur in USA. Jep, das Ding geht durch die Decke…
Grüße
Pano

Carsten
5 Stunden zuvor

So langsam bekommen die deutschen Autobauer die Quittung für eine verfehlte Politik. Nämlich hauptsächlich auf den Verbrenner zu setzen, der jahrelang das Aushängeschild war. Auch in China zieht der nicht mehr.

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/gewinnwarnung-bei-mercedes-china-ist-verloren-gew%C3%B6hnt-euch-dran-liebe-autobauer/ar-AA1qUmn3?ocid=msedgntp&pc=W016&cvid=25a372d14e88495b93e512ccf128a1c3&ei=13

Die bauen jetzt E-Autos, und das besser und günstiger, als die deutschen Autobauer. Was mal war, interessiert nicht mehr. Denn mit alter Technik kann man in China nicht mehr punkten.

Hat nicht Herr Zetsche damals Herrn Musk belächelt, und meines Wissens sein E-Auto als „Spielzeug“ abgetan.
Und wie stolz hat er sich in den Medien gegeben, als der Großaktionär Li Shufu bei Daimler eingestiegen ist.. Da wurde ihm fast schon der rote Teppich ausgerollt.

Die Chinesen haben es schlau gemacht, Erst mal geschaut, wie die Europäer (auch die Deutschen) Autos bauen, Know How gesammelt, dann noch Roboterhersteller wie Kuka aufgekauft, und jetzt ist der ehemalige „Schüler China“ selbst Meister seines Fachs und hängt die Anderen ab…

Und die deutschen Autohersteller waren so naiiv und haben das lange nicht gesehen oder sehen wollen. Und für solche Fehlentscheidungen ganz oben in der Vergangenheit müssen dann viele Menschen in den unteren Ebenen dann Angst um den Job haben.

Wäre sofort dafür, daß auch Manager (CEOs) mit einem Teil ihres Privatvermögens haften. Dann würden sie genauer überlegen, was ihr Handeln auch langfristig für Folgen hat, und nicht nur kurzfristig vielleicht Profite bringt.