Mercedes warnt vor Strafzoll auf chinesische Elektroautos

Der Stuttgarter Automobilhersteller Mercedes-Benz hat nun Bedenken hinsichtlich geplanten Strafzölle auf chinesische Elektroautos geäußert. Der Konzern befürchtet mögliche negative Auswirkungen auf die gesamte Branche.

Mercedes warnt vor Strafzoll auf chinesische Elektroautos

Nach aktuellen Aussagen einer Sprecherin der Mercedes-Benz Group, beeinträchtigen die Einführung möglicher Strafzölle die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig. Mercedes -Benz sieht im freien Handel und fairem Wettbewerb dazu die Grundlagen für Wachstum, Wohlstand und Innovationskraft. Die geplanten Zölle der EU-Kommission von bis zu 35,3 Prozent werden dazu als Fehler angesehen, die weltweit eher negative wirtschaftliche Konsequenzen haben könnten. Der Konzern favorisiert stattdessen eine Verhandlungslösung mit China, was jedoch zusätzliche Zeit benötigt. Gerade deswegen sollte mit der Umsetzung der Zölle abgewartet werden.

Mercedes-Benz teilt hier die Sorgen vieler anderen europäischen Automobilhersteller, Gerade im Hinblick auf den globalen Wettbewerb und dem Problem, sich auf die neuen Technologien anzupassen, ist es für die Automobilindustrie entscheidend, faire Lösungen zu finden, die den Wettbewerb fördern und parallel die wirtschaftlichen Interessen der EU-Staaten wahren.

Die geplanten Zölle sind eine Reaktion der EU auf Subventionen des chinesischen Staates für seine Automobilindustrie, um die Wettbewerbsfähigkeit in der EU anzugleichen. Inwieweit die Zölle eingeführt werden, hängt jedoch noch von den Ergebnissen möglicher Verhandlungen mit China ab.

Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG

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Snoubort
13 Stunden zuvor

Die Storyline kommt jetzt sehr gelegen…

Lukas Holzer
13 Stunden zuvor

Zu spät, ist doch schon beschlossen.

Natürlich sind Zölle bzw. ein (kleiner) Handelskrieg mit China für uns schädlich; weil wir den kürzeren ziehen (wie schon bei den RU-Sanktionen).

Da läuft es eh schon schlecht und jetzt kommt von der EU noch ein Tritt in die Weichteile. Wie gewählt, so geliefefert 🙂

Ralf
Reply to  Lukas Holzer
10 Stunden zuvor

Ist noch nicht beschlossen. Bis 30.10. kann verhandelt werden.

Erik
12 Stunden zuvor

Produziert MB Kernmarke (ohne Smart) überhaupt ein Fahrzeug in China, was das Land verlässt?
Bei der BBAC wird doch nur lokal produziert.

martin
Reply to  Erik
11 Stunden zuvor

Nein natürlich nicht, deswegen ist das ja so ein Bullshit den Mercedes da ablässt. Aber man hat ja den Smart nach China verlagert und ist am Gewinn beteiligt. Daher hat Mercedes schon Interessen daran. Es geht nur ium den eigenen Gewinn und das die oberen Herren die Taschen voll bekommen.

Meiner Meinung nach sollte Europa es machen wie die Chinesen sebst. Strafzölle von 100% für nicht im Land hergestellte Fahrzeuge. Und wenn sie in Europa produzieren wollen dann nur in einem Joint Venture mit einem hiesigem Unternehmen.

Dr Alexander
Reply to  martin
10 Stunden zuvor

Woher haben Sie die info dass China Strafzölle von 100% für nicht im Lande hergestellte Fahrzeuge erhebt? Fakt ist doch dass gerade die EU-Staaten bis zu 35,3% Strafzölle auf chinesische E-Autos erheben wollen (Deutschland stimmte im übrigen dagegen). Und das wird doch nicht ohne Reaktionen aus China bleiben. Dort wird bereits angestrebt ausländische Verbrenner-PKW mit 25% Zölle zu belegen. Und darum geht es, es wird zu einem Handelskrieg kommen. BMW-Chef Zipse sprach nicht ohne Grund von einem „fatalen Signal“ bezüglich dieser Entscheidung aus Brüssel. Und Mercedes warnt eben hier auch zu Recht.

Pano
Reply to  Dr Alexander
7 Stunden zuvor

Außer OK und Zipse hat sich auch Blume gegen Strafzölle ausgesprochen wie übrigens auch VDA und ACEA. Dass die Bundesregierung dagegen gestimmt hat ist ganz klar der Überlegung geschuldet, dass deutsche Hersteller von möglichen Gegenmaßnahmen ausgenommen oder zumindest nicht so hart getroffen werden. Man kann davon ausgehen, dass man in Peking sehr genau registriert hat wer wie abgestimmt hat.
Grüße
Pano

Sternfahrer
9 Stunden zuvor

Mercedes hat sich durch die falsche Strategie in die extreme Abhängigkeit von China manövriert. Die letzten Jahre war die Modellpolitik auf China zugeschnitten und hat ja bei den Verbrennern im Luxusbereich auch funktioniert. Allerdings floppen die E-Fahrzeuge, da es dabei weniger um Emotion und Prestige geht. Vielleicht erfolgt jetzt endlich ein radikales Umdenken, dass auch die anderen Märkte wieder einen Stellenwert haben.

G Fahra
Reply to  Sternfahrer
8 Stunden zuvor

Vollkommen richtig, man hat nicht auf den deutschen, europäischen bzw westlichen Kunden gehört und hat stattdessen die Qualität abgeschafft und Blink Blink erhöht. Dazu gehörten sowohl Sachen a la „Night Paket 2“ als auch „Maybach-Motorhauben“. Völlig an der Realität vorbei. Dazu jede Menge rundgelutschter SUVs und keine echte Modellvariantenalternative. Und für den wirklichen. Exklusivkunden geht bei Manufaktur mal das nicht und mal dies nicht, weil jeder Farbfaden erst einmal einen Crashtest bestehen muss… Mercedes, raus aus China! Notfalls „Smart“ abstoßen. „Smart“ war mal „smart“ als die das Swatch-Auto zur Serie brachten und eine neue Fahrzeugklasse der Ultrakompakten raus brachten. Jetzt kommen sie mit Dumb-SUVs um die ecke, die so aussehen wie ein BYD oder Polestar. Und ach ja, Ola muss weg.

Snoubort
Reply to  G Fahra
7 Stunden zuvor

Und vor allem hat man dies mit einer unfassbaren Hochnäsigkeit getan – siehe Brief vom Händlerverband (und Olas Reaktion darauf).

Markus K.
7 Stunden zuvor

Trotzdem Mist wenn’s so kommen sollte gerade wegen Smart. Ich selbst habe vor mir einen #1 zu bestellen. Aber aktuell ist leider keiner verfügbar. Und niemand weiß wie lange es dauert bis wieder welche bestellbar sind.

EQ44fahrer
4 Stunden zuvor

Soso… Mercedes warnt…

Zu spät. Es wurde schon beschlossen und der Automatismus tritt im November mit Rückwirkung in Kraft. Es ist hochgradig unwahrscheinlich, dass in 4 Wochen noch ein Einvernehmen erzielt werden kann.

Die chinesischen Herstellern tun gut daran, nach Osteuropa zu kommen und dort ihre Produktionslinien hochzuziehen. So fallen dann immerhin noch ein paar Brotkrumen für die Europäer ab. Geopolitisch ist es ohnehin sinnvoll, die Chinesen in Osteuropa anzusiedeln, als Gewisse Rückversicherung für positiven Einfluss Richtung Kreml. Denn nichts hassen die Chinesen mehr, als dass ihre Geschäfte gestört werden…

Und natürlich wird die Antwort der Chinesen ob der europäischen Zölle nicht milde ausfallen. Und so beginnt dann der Handelskrieg mit den Europäern.

Für Mercedes, VW und BMW besteht nun die Chance, sich exporttechnisch aus China zurückzuziehen und umzustrukturieren. Deren Fahrzeuge kauft in China kaum jemand mehr. Dieser Trend ist nachhaltig und umunkehrbar, nachdem die Chinesen nun wissen, wie sie eigene Fahrzeuge herstellen.

Die Luxusallüren (eine Strategie vermochte ich nie darin zu erkennen) des OK sind jedenfalls krachend gescheitert. Die vermeintliche Strategie ist ein mausetotes Pferd. Es wäre nun an der Zeit abzusteigen und zur Vernunft zurückzukehren oder auf ein neues Pferd zu setzen. Ich gebe zu: Natürlich ist eine Margensteigerung im Automilbau möglich, Allerdings nicht mit diesem bestehenden Konzernmoloch und zehntausenden überflüssigen Mitarbeitern im Rücken:

Vorschlag ans MB-Management und die Aktionäre:
Benennt den Unternehmensteil in „Maybach-AMG“ um, gründet Mercedes-Benz mitsamt 90 % der Mitarbeiter, den Vans und den internationalen Werken aus, verkauft das Ganze an den Meistbietenden und baut dann nur noch margenstarke Maybach und AMG-Fahrzeuge.
Denn wenn es doch sowieso nur noch um Brand-Selling und maximalen Stückerlos statt um Marktanteile geht, wie in der Mode, dann hätte so eine Freischwimmaktion etwas nachhaltig Befreiendes für „Maybach-AMG“ unter OK an sich. Denn dann ist man nämlich in der Lage, jedes Fahrzeug vom Markt als Basis zu nehmen und entsprechend zu „veredeln“. Ob das dann noch ein Mercedes-Benz, ein BMW-Fahrzeug oder eines von Geely ist, wäre dann vollkommen egal. Also wie wäre es mit so einer Swarowski-Strategie?

Das kann man alles machen. Es setzt nur eine völlig andere Unternehmensstruktur und -Kultur voraus. Ola wäre ganz gewiss auch der richtige Manager dafür. Und das zeigt zugleich das eigentliche Problem auf: Der Jockey, der gerade das tote Pferd reitet, ist weder persönlich noch fachlich geeignet, die Zügel für das aktuelle Unternehmen zu führen. Er bringt das völlig falsche Mindset für einen global agierenden Großkonzerne wie Mercedes-Benz mit. Dieser Mann mit seinen besonderen Ambitionen ist ohnehin schon der definitive Totengräber der Daimler AG. Wenn man ihm kein neues Pferd gibt und bei MB weiter schalten und walten lässt, wird er diesen Unternehmensteil zu Grabe tragen.