Mercedes-Benz startet B2B-Auktionsplattform für Gebrauchtwagen

Mercedes-Benz will die Vermarktung seines Gebrauchtwagenbestandes in Europa neu ordnen und plant nun eine neue B2B-Auktionsplattform. Ein erster Test läuft aktuell als Pilotmarkt in Österreich, bevor man das System europaweit ausrollt.

Drei Auktionsphasen

Mercedes-Benz will die Vermarktung seiner Gebrauchtwagenbestände in Europa neu strukturieren und startet dazu eine neue B2B-Auktionsplattform. Ein erster Pilotmarkt läuft derzeit in Österreich, bevor das System europaweit ausgerollt wird. Die Vermarktung der Gebrauchtwagen erfolgt schrittweise. Zunächst werden Leasingrückläufer und ehemalige Demofahrzeuge dem Händler angeboten, der das Fahrzeug vom Kunden zurückerhalten hat. Wenn dieser kein Interesse zeigt, wird das Fahrzeug in einer ersten Auktion zunächst den nationalen Händlern angeboten. Sollte auch hier kein Käufer gefunden werden, folgt eine weitere Auktion, bei der alle europäischen Händler teilnehmen können. Der letzte Schritt umfasst schließlich eine Auktion außerhalb des Mercedes-Benz Händlernetzwerks.

Pilotland Österreich

Mit dieser neuen Plattform verfolgt Mercedes-Benz das Ziel, seine Händler stärker in den Verkauf von Leasingrückläufern einzubinden und sie näher an die Wettbewerber wie Auto1 oder BCE heranzuführen. Die Umsetzung und der Betrieb der Plattform erfolgen durch den Berliner B2B-Auktionsanbieter CarOnSale, der mit einer fünfstelligen Anzahl von Fahrzeugen rechnet. Kauft ein Händler über die Plattform, bleibt Mercedes-Benz Vertragspartner im jeweiligen Land; andernfalls fungiert CarOnSale als Zwischenhändler. Dadurch wird der komplexe grenzüberschreitende Geschäftsablauf vereinfacht.

Nach dem Start der Plattform in Österreich ist für Anfang 2025 auch der Markteintritt in Frankreich geplant. Der genaue Zeitpunkt für den deutschen Markt steht jedoch noch nicht fest.

Unabhängig von der neuen Auktionsplattform bleibt die bestehende „Drehscheibe“ noch aktiv, über die Mercedes-Benz weiterhin seine Werksdienstwagen an Vertragshändler vertreibt. Diese Plattform wird bereits jetzt von der CarOnSale-Tochter Alpha Online betrieben.

Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
10 Kommentare
Älteste
Neueste Meist bewertet
Inline Feedbacks
Betrachte alle Kommentare:
Bertram Müller
23 Stunden zuvor

Würde niemals Gebraucht beim Händler kaufen.

Da stehen die verschrubbtesten Autos. Leasingrückläufer, Probefahrtenkarren usw….

Und im Schadensfall nur Ärger, da dann plötzlich alles ein „Verschleißteil“ ist.

SVEN TAMA
Reply to  Bertram Müller
7 Stunden zuvor

Ich habe bereits 2 Mercedes gebraucht beim Händler gekauft. Junge Sterne mit Garantie. Überhaupt kein Problem.

Snoubort
22 Stunden zuvor

Ein gutes halbes Jahr noch, dann beginnen die ganzen Leasingrückläufer auf komplett eigenem Risiko einzutrudeln – viel Glück mit zentraler Vermarktung (parallel zu den ganzen Vorführ- und Lagerwagen)

Carsten
15 Stunden zuvor

Bisher gab es auch schon die „Drehscheibe“, daß beispielsweise „junge Gebrauchte“ (Junge Sterne) für Händler deutschlandweit verfügbar waren.
Mir wurde mal von der Mercedes-Benz Bank und vom Händler gesagt, daß der Händler verpflichtet sei, ein Leasingfahrzeug zurück zu nehmen. Da gäbe es keine Wahlmöglichkeit.

Snoubort
Reply to  Carsten
13 Stunden zuvor

Das war vor dem Agenturmodell.

Röland Schnellinger
Reply to  Carsten
10 Stunden zuvor

Wie geschrieben, der Markt wird voll sein mit Kisten die niemand will. Entweder sind es unverkäufliche eRutschen oder sinnlose Hybride die ebenfalls eingebaute „Sollbruchstellen“ haben.

Pano
Reply to  Röland Schnellinger
6 Stunden zuvor

Och, wenn der Preis stimmt, könnte ein EQ als Junger Stern ne Überlegung wert sein…
Grüße
Pano

Hr.Schmidt
6 Stunden zuvor

Hallo, es ist doch klar, wenn ich auf nur noch einen Restwertgaranten in Deutschland umstelle, bestimmte Prozesse mit dem Händlerverband abgestimmt habe, dass ich das erstmal in kleineren Märkten teste.
Übrigens hat Österreich einen Profi Financial- Service- seitig im Boot, der hat aus großen Projekten das nötige Know how hat, um Schwachstellen zu erkennen.

Das Risiko der GW- Vermarktung liegt perspektivisch nur noch zu einem geringen Teil beim Händler, über die Plattform kann man dann große Chargen bei Rücknahmen europaweit steuern. Oder wollt ihr als Händler auf einen Schlag mal 100 weiße A- Klassen zurücknehmen und vermarkten?

Ich finde eine richtige und wichtige Entwicklung.

Übrigens wird sowohl bei der Drehscheibe wie auch auf dieser Plattform genau dokumentiert, wie das Fahrzeug aussieht. Der Händler weiß also wo sein Invest liegt und was er z.B. auch nicht machen möchte.

Erik
6 Stunden zuvor

Das wird doch wie bei VW enden, wo der Hersteller auf den ganzen ID3, die aus dem Leasing zurück gehen, sitzen bleibt.