„We did IT“ – Daimler Truck schließt IT‑Carve‑Out ab

 

Nach über drei Jahren intensiver Arbeit hat Daimler Truck seinen IT‑Carve‑Out abgeschlossen und damit die technologische Unabhängigkeit vom ehemaligen Mutterkonzern Daimler AG vollzogen. Das Unternehmen steht nun auf einer eigenständigen, modernen IT‑Plattform – ein Meilenstein für die digitale Zukunft der globalen Nutzfahrzeugmarke.

3½ Jahre, 1.500 Systeme, 100.000 User: Eine IT‑Transformation der Superlative

Der Carve‑Out war weit mehr als ein technisches Projekt. Er bedeutete:

  • Ablösung, Migration oder Stilllegung von rund 1.500 Anwendungen
  • Transfer von 15.000 Servern in ein eigenes Rechenzentrum
  • Migration von 130.000 mobilen Geräten
  • Reduktion der Systemlandschaft um 40 %
  • Einbindung von knapp 100.000 Mitarbeitenden, 55.000 Händlern und 6.000 Geschäftspartnern weltweit

Fokusbereiche – Schlank, global, cloudbasiert

Finanzen & Controlling

  • Abschied von über 30 Jahre alten Legacy-Systemen
  • Einführung einer Standardlösung
  • Migration von 550 Mio. Buchhaltungsdaten

After-Sales-Logistik

  • Integration von 19 Lagerstandorten weltweit
  • Einführung eines global einheitlichen Cloud-Logistiksystems
  • Deutlich effizientere Bedarfsplanung

HR & Payroll

  • Neue HR-Cloud in 33 Ländern
  • Eigene Zeit- und Gehaltsabrechnung in Deutschland (35.000 Gehälter)

Ziel erreicht: Digitale Eigenständigkeit

Mit dem erfolgreichen Abschluss des IT‑Carve‑Outs verfügt Daimler Truck nun über:

  • Eine moderne, agile und sichere IT‑Infrastruktur
  • Globale Standardprozesse statt historisch gewachsener Insellösungen
  • Technologische Souveränität für Innovation und Wachstum

„Der Carve‑Out war eine Herkulesaufgabe. Jetzt beginnt für uns ein neues Kapitel – geprägt von Optimierung, Innovation und Transformation.“
Andreas Gorbach, Vorstand, Daimler Truck Holding AG

Teamleistung mit Weitblick

Der Erfolg war nur durch enge Zusammenarbeit möglich – über Abteilungs‑, Länder‑ und Zeitzonen hinweg. Hunderte Mitarbeitende aus IT, HR, Logistik, Finanzen und anderen Bereichen trugen mit Know-how, Ausdauer und Teamgeist zur Umsetzung bei.

Der IT‑Carve‑Out macht Daimler Truck nicht nur unabhängig – er legt das Fundament für die Zukunft: mit reduzierter Komplexität, Cloud-Technologie, globaler Skalierbarkeit und digitaler Innovationsfähigkeit. Die Transformation ist vollbracht. Oder wie das Team selbst sagt: „We did IT.“

Quelle: Daimler Truck Newsroom – Offizielle Mitteilung (15.07.2025)

22 Kommentare
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Michael K.
1 Monat zuvor

Krass, die geben richtig Gas und lösen sich von den fesseln der alten Autohersteller !!!

Ralf
Reply to  Michael K.
1 Monat zuvor

„Der erste Lastwagen von Daimler wurde 1896 gebaut.“…

Ing. Martin Weber
Reply to  Ralf
1 Monat zuvor

Guten morgen,

wir haben aber fast 130 Jahre später.

Pano
Reply to  Ing. Martin Weber
1 Monat zuvor

Arithmetisch korrekt. Was hat es aber mit Daimlers IT zu tun?
Grüße
Pano

Ralf
Reply to  Ing. Martin Weber
1 Monat zuvor

Eben, dieses 130 Jahre junge Unternehmen löst sich von irgendwelchen imaginären Fesseln…

Herr Holle
1 Monat zuvor

Kleine Anekdote aus der Mercedes LKW-IT-Welt vor 25 Jahren: Anfang der 2000er war ich (auf dem Höhepunkt der Dotcom-Blase alles sprach vom 11 Jahre alten Internet) als junger Berufsanfänger für eine Unternehmensberatung in einem Meeting mit dem Vertriebsvorstand für LKW in Deutschland. Wir stellten die Möglichkeit eines LKW-online-Konfigurators vor und dass man mit dem pdf-Download dann zu seinem Händler gehen könne um das Fahrzeug fertigzukonfigurieren. Darauf die etwa 60 jährige E2-Führungskraft (2 Stufen unter dem MB-Vorstand) in breitem Schwäbisch:

Ha joh, was isch denn e Daunlod

Viel ist seitdem passiert, den Konfigurator gibt es inzwischen auch: https://toc.mercedes-benz-trucks.com/de_de/powersource

Ing. Martin Weber
Reply to  Herr Holle
1 Monat zuvor

So läufts bei Mercedes heute noch 😀

Herr Holle
Reply to  Herr Holle
1 Monat zuvor

Ich korrigiere: Natürlich nicht MB-Vorstand sondern DaimlerChrysler und die DCVD hatte sehr schicke Büros am neu gebauten Potsdamer Platz. Hach…

Thorsten
1 Monat zuvor

Absolute Mammutaufgabe die die Kolleginnen und Kollegen hier zu Ende gebracht haben!

Sierra Hotel
1 Monat zuvor

Gratulation !

Eric_der_kein_Bier_trinkt
1 Monat zuvor

Sehr schön, Bravo!
Ich hätte mich gefreut, wenn in der PM auch die Beratungshäuser erwähnt worden wären. Ohne die ging es nicht.

sircarl1
1 Monat zuvor

Hätte man einfach die IT Systeme zusammen mit dem PKW Bereich verschlankt. So hat man jetzt alles doppelt. Man hätte jetzt auch das CLA Infotainment mit den zentralen Steuergeräten im LKW anstatt Unmengen an Steuergeräten. Lieber macht man das in paar Jahren mit der Konkurrenz zusammen.

Ralf
Reply to  sircarl1
1 Monat zuvor

Vielleicht weil dir Anforderungen andere sind… Das wurde hier von einem Internen schon einmal erklärt.

Zuletzt editiert am 1 Monat zuvor von Ralf
Tommy
Reply to  sircarl1
1 Monat zuvor

Es gibt keine Pkw Bereich mehr. MB und DT sind zwei völlig getrennte Firmen.

Tom
Reply to  sircarl1
1 Monat zuvor

Sorry – aber deine Aussage ist grundfalsch. die UseCases, Kunden, Erwartungshaltung der Kunden, Interesse der FAhrer bei PKW und LKW sind so diametral verschieden, dass eine gemeinsame Entwicklung absolut keinen Mehrwert gebracht hätte und überhaupt keinen Sinn ergibt.

Tom
1 Monat zuvor

Die Leistung, die hier von den Mitarbeitern der Daimler Truck AG erbracht wurde ist phänomenal. Eine Firma die über100 Jahre zusammengewachsen ist, unter laufender Produktion und Betrieb in der Infrastruktur zu trennen ist schon a la bonneur!

Truck hat ggü. Cars einen riesen Vorteil: sie mussten alles neu machen. Während bei Cars noch die alten IT Systeme, die alten Prozesse laufen (des mach mr scho immer so) musste die Daimler Truck Group hier alles neu investieren, sich neu ausrichten, sich neu strukturieren. Und konnte vieles besser machen. Klar – das ging mit hohen Kosten einher, aber zumindest konnte man Sachen neu aufbauen. Langfristig für beide Firmen eine win-win Situation, vmtl. für Truck noch mehr als für Cars.

Matthias
1 Monat zuvor

So, und jetzt mal ein paar Chinesen den Audit durchführen lassen. Duck und weg.

Tom
Reply to  Matthias
1 Monat zuvor

Hast Du Dich im Beitrag geirrt? Welche Chinesen sollen welches Audit durchführen?

EQ44fahrer
1 Monat zuvor

Doppelte Strukturen, doppelte Kosten.
Vereint unter einem Konzerndach.

Absolut stumpfsinnig, wenn man nicht gewillt ist, komplett zu verkaufen.

Tom
Reply to  EQ44fahrer
1 Monat zuvor

Aus deinem Posting entnehme ich die maximale Unwissenheit. Das sind zwei Konzerne. Zwei komplett getrennte Firmen. Rechtlich. IT-Technisch und auch bei sonst fast allem. Das einzige wenige was noch übrig ist im Promillebereich an Applikationen) wird zeitnah auseinanderdividiert.
Daimler Truck hat mit Mercedes Benz Cars bis auf die aktienbeteiligungen und ein paar wenige gegenseitige Abhängigkeiten (bspw. Markenrechte am Mercedes-Stern) nichts mehr gemeinsam und das ist auch gut so.

EQ44fahrer
Reply to  Tom
1 Monat zuvor

Größer Einzelaktionär:
MB Group mit über 30,01 %.
MB Pensionsfonds 5,19 %.
Bei Weiterverwendung der Wortmarken- und der Bildmarkenrechte.

Und genau das meine ich mit komplett verkaufen. Denn „komplett getrennt“ sieht so auch noch nicht aus. Der Carve-Out der IT ist nur ein Teil der nachgelagerten Trennungsmaßen.

Cvjetko
1 Monat zuvor

Herr Gorbachs Aussage, dass nun Optimierung und Transformation nach dem Carve-Out beginnt, ist spannend. Hätte man dies nicht bereits währenddessen machen können?