Im September 1975 – vor genau 50 Jahren – setzt Mercedes-Benz einen Meilenstein in Sachen Fahrkomfort: Der Tempomat wird als innovatives Assistenzsystem vorgestellt. Die Technik hält automatisch die gewählte Geschwindigkeit und sorgt so für entspanntes Fahren, insbesondere auf langen Strecken.
Serienmäßig erhielt zunächst die Hochleistungslimousine 450 SEL 6.9 der S-Klasse (Baureihe 116) das neue System. Für 388,50 DM konnte es außerdem als exklusive Sonderausstattung in weiteren Modellen der S-Klasse (Baureihe 116), im SL der Baureihe R 107 sowie im SLC-Luxuscoupé der Baureihe C 107 bestellt werden. Voraussetzung: ein Automatikgetriebe.
Die Bedienung war bewusst einfach gehalten. In der Betriebsanleitung der Baureihe 116 heißt es: „Mit dem Tempomat kann jede gefahrene Geschwindigkeit über ca. 40 km/h durch Betätigen des Schalters konstant gehalten werden.“ Der Steuerhebel bot vier Funktionen:
- Speichern der Geschwindigkeit durch Heranziehen
- Beschleunigen durch Anheben des Hebels
- Verzögern durch Absenken des Hebels
- Ausschalten durch Drücken nach vorn oder Betätigen der Bremse
Seinen Ursprung verdankt der Tempomat einer Entwicklung aus den USA. Dort war er wegen der langen, oft streng reglementierten Highways besonders gefragt. In Verbindung mit der Automatik konnte Mercedes-Benz die Geschwindigkeit extrem gleichmäßig und komfortabel regeln.
Das System wurde seit seiner Einführung stetig weiterentwickelt. Heute bietet Mercedes-Benz mit DISTRONIC eine moderne Variante, die nicht nur die Geschwindigkeit hält, sondern auch automatisch den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug wahrt – ein Komfortmerkmal, das vor einem halben Jahrhundert seinen Anfang nahm.
Bilder: Mercedes-Benz Group AG