Skandal bei der DTM beim 10. Rennen der Saison 2015 in Spielberg: Audi-Pilot Timo Scheider bekommt vom Team mittels Sprechfunk die Anweisung, die Konkurrenz von Mercedes von der Straße zu schieben „Timo, schieb ihn raus!“ hieß es per Boxenfunk, was Scheider dann auch tatsächlich getan hat. Der Vorgang, der live im Fernsehen zu sehen war, wurde jedoch von der Rennleitung nachträglich noch untersucht.
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Woher der Funkspruch kam, ist noch nicht bekannt – Audi Motorsportchef Wolfgang Ullrich hat den fraglichen Funkspruch laut eigener Aussage jedoch nicht abgegeben, den Timo Scheider nach seinen Aussagen nicht mal gehört haben möchte. Ullrich dazu: „Die Ansage kann nicht von mir gekommen sein, weil ich nicht direkt mit den Fahrern verbunden bin. Ich spreche nur mit den Verantwortlichen der Teams, von daher kann ich es nicht gewesen sein.“.
Audi-Pilot Timo Scheider äußerte sich in der ARD so: „Ich habe keinen Funkspruch gehört – die Situation hat damit angefangen, dass Robert mich geblockt hat, damit Pascal von hinten rankommt. Dann haben die beiden sich vorbeigedrückt. In Kurve 3 haben sie dann sehr früh gebremst, um kein Risiko einzugehen. Dabei habe ich Robert berührt und der wiederum wahrscheinlich Pascal. Aber das ist Racing unter diesen Bedingungen auf der Kampflinie. Es ist blöd und sollte nicht passieren – keine Frage. Am Ende bin ich aber trotzdem ganz ordentlich um die Kurve gekommen. Ich denke, wir können uns da gern auch die Daten ansehen, wer da wann gebremst hat. Ich denke, wir haben da nichts zu befürchten.“
Mercedes-Motorsport-Chef Ulrich Fritz äußerte sich einstweilen ebenso dazu: „Die Aktion in der letzten Runde ist als unsportlich einzustufen.“.
Für Pascal Wehrlein ist es jedoch mehr als enttäuschend, in der letzten Runde des Rennens auszufallen – es wären mehr als notwendige Punkte für die DTM-Meisterschaft gewesen.
Die umstrittene Aktion von Timo Scheider in der letzten Rennrunde beim Sonntagsrennen in Spielberg hat jedoch nun Konsequenzen. Der Audi-Pilot hatte die vor ihm fahrenden Mercedes-Benz-Fahrer Robert Wickens und Pascal Wehrlein von der Strecke befördert – mit Absicht, wie die Rennkommissare am späten Sonntagabend entschieden. Die Folge: Wertungsausschluss. „Nach Ansicht der Sportkommissare muss aufgrund der Telemetriedaten und der vorliegenden Videoaufnahmen davon ausgegangen werden, dass die Kollision absichtlich herbeigeführt wurde“, heißt es in der Urteilsbegründung des DMSB. Das betroffene Audi Team Phoenix verzichtete auf eine Berufung.
Bild/Video: ITR / DTM.com