Die Daimler AG und der Gesamtbetriebsrat haben heute eine gemeinsame Grundposition zum Generationenmanagement des Konzerns im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen unterzeichnet.
Ziel der Vereinbarung ist dass das Unternehmen und seine Mitarbeiter auch in Zukunft fit und hochqualifiziert sind. Die immer älter werden Gesellschaft stellt auch den Stuttgarter Autobauer vor neue Herausforderungen. Fünf Generation arbeiten zur Zeit bei der Daimler AG und der Konzern beschäftig insgesamt 280.000 Mitarbeiter aus 190 Nationen. Das aktuelle Durchschnittsalter in der Produktion in Sindelfingen liegt bei 46 Jahre – und wird in den nächsten Jahren steigen.
Im Mittelpunkt der Grundposition stehen die Arbeitsplatzgestaltung, die Gesundheitsförderung aber auch die Führung- und Mitarbeiterentwicklung. Wilfried Port, Vorstand für Personal und Arbeitsdirektor & Mercedes-Benz Vans der Daimler AG dazu : „ Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, die Arbeit so zu gestalten das alle Beschäftigten ihr volles Potential in jeder Lebensphase ausschöpfen können.“
Damit jeder Mitarbeiter Gesund vom Beginn seiner Berufslaufbahn bei Daimler bis zur Rente gesund bleibt und gesund arbeiten kann, wird das Generationenmanagement im gesamten Konzern festgeschrieben, denn es betrifft alle Bereiche des Unternehmens ob Produktion, Werkzeugbau oder die Entwicklung und Verwaltung.
An den Standorten wurden bereits Maßnahmen zur Verbesserung der Ergonomie am Arbeitsplatz erfolgreich umgesetzt wie ein Blick in die Produktion der S-Klasse Limousine in Sindelfingen zeigt. In Halle 46 wird im zwei Schicht-Betrieb, in rund 2.500 Montageschritten, die Luxuslimousine produziert. Aktuell verlassen 430 Einheiten das Band pro Tag – also etwa alle 31 Minuten wird eine S-Klasse fertig.
Um die Produktionsschritte zu erleichtern, werden unter anderem an vielen Stellen sogenannte Sägehänge eingesetzt und ermöglichen unter anderem das Drehen/Kippen oder das Heben der S-Klasse Karosserien für die unterschiedlichsten Montageschritte – beispielsweise den Einbau des Kraftstofftanks samt Fördereinheit.
Eine erst kürzlich eingeführte Verbesserung in den Abläufen ist ein kleiner Mitfahrwagen auf dem der Mitarbeiter die etwa 8 Kilogramm schwere Mittelkonsole der S-Klasse ergonomisch optimiert in das Fahrzeuginnere rollen und dort mit verregnetem Kraftaufwand montieren kann. Das sonst üblich bücken in den Fußraum entfällt jetzt komplett.
Auch in der Bereitstellung der Bauteile für die Montageschritte gibt es Möglichkeiten der Optimierung. Auf Grund der Vielfalt und Individualität der S-Klasse werden im Werk Sindelfingen die zu verbauenden Teile vorkommissioniert, hierfür nutzen die Mitarbeiter einen selbstfahrenden Materialwagen der durch das Materialregel rollt. Ein Monitor am Materialwagen unterstützt den Mitarbeiter bei er Teilsammlung unter anderem durch einen Monitor und Leuchtsignale, welche gezielt zeigen von wo aus dem Lagerregal das Bauteil genommen und wo es im Materialwagen abgelegt werden muss.
Ebenfalls eine ergonomische Erleichterung erfahren die Mitarbeiter bei der Montage des Federbeins im Heck der S-Klasse. Hierzu wird wird ein Mitfahrpodest genutzt das sich völlig selbstständig bewegt – entweder durch koppeln an die Fahrzeugkarosserie oder durch Nutzung der Schwerkraft für die Rückführung an die nächste Station. Die so früher notwendige Mindestgröße um das Federbein einbauen zu können, entfällt dank des Mitfahrpodests komplett.
Bilder: ©Philipp Deppe / MBpassion.de