Mercedes-Benz Cars macht Werke CO2-Neutral

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Mercedes-Benz Cars stellt in Deutschland und Europa die Weichen für eine grüne Produktion. Alle deutschen Werke sollen bis 2022 über eine CO2-neutrale Energieversorgung verfügen. Die Vorbereitungen für die Nutzung von ausschließlich grünem Strom für eine klimafreundliche Produktion in Europa sind bereits weit fortgeschritten. „Unsere Mercedes-Benz Werke in Deutschland werden ab 2022 CO2-neutral produzieren. Wir verzichten damit komplett auf Kohlestrom und beziehen unsere elektrische Energie nur noch aus regenerativen Quellen. Neue Fabriken in Europa werden schon heute von Anfang an mit einer CO2-neutralen Energieversorgung geplant. Dieser Vorstoß passt zu unserer gesamten Strategie: Im Zuge der Elektro-Offensive setzt Mercedes-Benz Cars auf lokal emissionsfreie Fahrzeuge. Mit einer CO2-neutralen Energieversorgung der Werke führen wir diesen Ansatz konsequent fort und treiben das Thema Nachhaltigkeit in der Produktion aktiv voran“, dies kündigte Markus Schäfer, Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain, beim 6. Effizienz-Gipfel des Instituts für Energieeffizienz in der Produktion der Universität Stuttgart im Center of Excellence des Mercedes-Benz Werks Sindelfingen an.

Mit diesem Beschluss stellt Mercedes-Benz Cars seine Produktion noch nachhaltiger auf – dies ist eine erste konkrete strategische Weichenstellung im Rahmen der „Purpose“-Initiative, die in den vergangenen Monaten innerhalb der Pkw-Sparte von Daimler angestoßen wurde.

Purpose „First Move the World”

Die Purpose-Initiative beschäftigt sich mit der essentiellen Frage nach dem tieferen Sinn („Purpose“) des Unternehmens: Wofür existiert Mercedes-Benz eigentlich? Denn die Erfindung des Automobils hat Millionen von Menschen Mobilität und letztlich persönliche Freiheit ermöglicht. Gleichzeitig ist mit dem großen Erfolg des Automobils auch eine immense Verantwortung verbunden. Wie kann ein Unternehmen dieser Verantwortung nachhaltig und dauerhaft gerecht werden?

In komprimierter Form ist aus diesen Diskussionen der neue Leitsatz „First Move the World“ entstanden, der Pioniergeist und Verantwortung gleichermaßen abbildet. Lesen Sie mehr zum „Purpose“ von Mercedes-Benz auf Dieter Zetsche’s LinkedIn-Profil: https://www.linkedin.com/pulse/first-move-world-dieter-zetsche/ (in englischer Sprache). Eine erste konkrete Entscheidung, die sich aus „Purpose“ ableitet, ist die Umstellung auf CO2-neutrale Produktion.

Mercedes-Benz Cars setzt auf eine energieeffiziente Produktion

In Deutschland verfügt Mercedes-Benz Cars über acht Fahrzeug- und Powertrain-Werke (Bremen, Rastatt, Sindelfingen, Berlin, Hamburg, Kamenz, Kölleda, Stuttgart-Untertürkheim), die Strom zukaufen oder eigene Kraftwerke betreiben. Künftig stammt zugekaufter Strom zu 100 Prozent nachweisbar aus regenerativen Quellen, wie beispielsweise aus Wind- und Wasserkraft. Dies entspricht circa drei Vierteln des benötigten Strombedarfs in den deutschen Werken. Der Rest des Strombedarfs wird in eigenen hocheffizienten Gas-KWK Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplung) erzeugt. Die dabei entstehenden CO2-Emissionen werden durch qualifizierte Kompensationsprojekte ausgeglichen.

Neue Fabriken in Deutschland und Europa sollen von Beginn an über eine CO2-neutrale Energieversorgung verfügen:

  • Bereits heute bezieht das smart Werk in Hambach (Frankreich) den kompletten Strombedarf aus erneuerbaren Energiequellen.
  • Am Standort Kecskemét (Ungarn) entsteht ein zweites hochflexibles und effizientes Werk, das CO2-neutral versorgt werden wird.
  • In Jawor (Polen) wird ein neues CO2-neutrales Motorenwerk gebaut. Das Werk wird 2019 den Betrieb aufnehmen.
  • Im Werk Sindelfingen (Deutschland) entsteht aktuell die „ Factory 56“. Gemäß ihres Slogans – digital, flexible, green – wird sie Maßstäbe in der weltweiten Automobilproduktion setzen. Die Produktionshalle nutzt erneuerbare Energien und reduziert den Wasserverbrauch und den Abfall deutlich. Auf dem Dach der „Factory 56“ befindet sich eine Photovoltaikanlage, die die Halle zusätzlich mit selbst erzeugtem grünem Strom versorgt.

Mercedes-Benz Cars treibt die Nachhaltigkeit in den Werken voran und setzt weltweit auf eine grüne Produktion. Seit langem richten die Mercedes-Benz Cars Werke ihre Produktion umweltfreundlich aus. Ziel ist es, die komplette Wertschöpfungskette nachhaltig zu gestalten. Dazu gehört ein optimierter Ressourcenverbrauch durch die möglichst effiziente Nutzung von Energie und Wärme. Schon heute wird Energieeffizienz gelebt und umgesetzt: Alle Mercedes-Benz Werke in Deutschland sind nach DIN EN ISO 50001 zertifiziert. Ein Energiemanagement zur kontinuierlichen Reduzierung des Energieverbrauchs ist implementiert. Mit vielfältigen Maßnahmen wird die Belegschaft in den Werken sensibilisiert. Dazu gehören allgemein sichtbare Energiespar-Tipps, Schulungen und Energie-Messen in der Produktion. Verschiedene technische Maßnahmen wie die Installation von energiesparenden LEDs, die automatische Abschaltung von Verbrauchern in den Pausen und in der produktionsfreien Zeit oder hocheffiziente Turboverdichter zur zentralen Drucklufterzeugung tragen zur weiteren Energieeinsparung bei. Unterstützt werden die Maßnahmen durch eine effiziente Steuerung der elektrischen Energieversorgung.

Der Energieeffizienz-Gipfel findet in diesem Jahr im Center of Excellence des Mercedes-Benz Werks Sindelfingen statt. Begleitet wird die Veranstaltung durch eine Ausstellung mit Beispielen nachhaltiger und grüner Projekte in der globalen Produktionsorganisation von Mercedes-Benz Cars. In verschiedensten Projekten wird Nachhaltigkeit in der globalen Produktionsorganisation als ganzheitlicher Ansatz thematisiert:

  • Im Rahmen des EU-Forschungsprojektes „AREUS“ und des Projektes „ DC-INDUSTRIE“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie wird an der nächsten Generation intelligenter und offener Energienetze für die Produktionstechnik geforscht. Um die anspruchsvollen Ziele in Bezug auf Energieeffizienz, Energieflexibilität und Netzstabilität erreichen zu können, müssen dabei die Chancen, die sich durch eine Digitalisierung der Energienetze ergeben, konsequent genutzt werden. Ein Kernelement des Wandels ist hierbei eine Umstellung der Produktionsnetze von Wechselstrom auf Gleichstrom, die Umsetzung sogenannter „Industrial Smart DC Grids“.
    Die Idee: Vom Rechner über industrielle Antriebe, Roboter und Fertigungstechnologien bis hin zur Hallenbeleuchtung – nahezu alle elektrischen Verbraucher in der Produktion benötigen bereits heute Gleichstrom. Aus der „Steckdose“ kommt aber Wechselstrom, der erst umgewandelt werden muss. Neben den geringeren Wandlungsverlusten bieten gleichstrombasierte Netze weitere erhebliche Potenziale, unter anderem bei der Nutzung regenerativer Energie, die beispielsweise über Photovoltaikanlagen auf den Produktionshallen für die Eigenversorgung erzeugt werden kann. Der aus dem Sonnenlicht erzeugte Gleichstrom kann direkt in der Produktion genutzt oder in industriellen Energiespeichern zwischengespeichert werden, um die volatile Verfügbarkeit regenerativer Energien auszugleichen. Ähnlich wie in Hybrid- oder Elektrofahrzeugen werden zudem die Vorteile der sogenannten Rekuperation genutzt: Energie, die beim Abbremsen der Roboter in der Anlage entsteht, kann dabei effizient zurückgewonnen werden.
  • Stationäre Stromspeicher in Industriestromnetzen: Der Technologieentwicklungs- und Planungsbereich starteten ein Pilotprojekt zur Entwicklung, Standardisierung und Erprobung eines stationären Batteriecontainers zur Stromspeicherung. Mit Energiespeichersystemen von Mercedes-Benz Energy soll regenerative Energie, die beispielsweise über eigene Photovoltaikanlagen gewonnen wird, zwischengespeichert und bei Bedarf in die Versorgung des Werks integriert werden. Somit kann eine sichere Stromversorgung auch in schwankenden Netzen gewährleistet werden. Ein weiterer zentraler Anwendungsfall: Batterien aus Elektrofahrzeugen können nach ihrer Verwendung im Fahrzeug (1st Life) ein zweites Mal (2nd Life) als stationärer Stromspeicher weiter verwendet werden.