Der Besetzungsprozess für die Halle 56 in Sindelfingen

Flexibel, digital, effizient und nachhaltig: Die Factory 56 am Standort Sindelfingen verkörpert die Zukunft der Produktion bei Mercedes-Benz und setzt neue Maß stäbe für den Automobilbau. Ein architektonisches und gleichsam nachhaltiges Highlight bildet der Kopfbau der Factory 56. In der Betonfassade kommt erstmalig Recycling-Beton zum Einsatz, der aus Abbruchmaterial hergestellt wurde. So ließen sich beim Bau der Factory 56 nicht nur Ressourcen schonen, sondern auch Abfallprodukte nachhaltig wiederverwerten. Flexible, digital, efficient and sustainable: Factory 56 at the Sindelfingen plant embodies the future of production at Mercedes-Benz and sets new standards for the automotive industry. The main building of Factory 56 is an architectural and also sustainable highlight. The concrete façade is constructed of recycled concrete for the first time, made from demolition material. This means that the construction of Factory 56 not only conserved resources, but also sustainably recycled waste products.

Mit der Eröffnung der „Factory 56“ in der Halle 56 im Werk Sindelfingen hat das Unternehmen vorab eng mit  Vertretern der Betriebsräte zusammengearbeitet, vor allen was der Besetzungsprozess in der neuen Werkhalle betrifft.

Erstmals Auswahlprozess mit Befragung der Mitarbeiter 

Bereits im Herbst 2018 haben Betriebsrat und Unternehmen den Auswahlprozess für die Besetzung der neuen Montagehalle gemeinsam gestartet. Dabei wurden rund 4.400 betroffene Stammbeschäftigte in der Produktion, die in den Hallen 32, 36, 46 und 3/10 in den Bereichen Inneneinbau, Fahrwerk, End of Line (EOL) und Nacharbeit beschäftigt waren, einzeln per Brief angeschrieben. Die Mitarbeiter konnten dazu in einer Flexibilitätsabfrage angeben, in welcher Halle sie gerne arbeiten würden, in welcher Schicht aber auch mit welchen Kollegen sie gerne zusammenarbeiten wollten. Das Ziel dabei: ein möglichst reibungsloser Wechsel in die Halle 56 für die Beschäftigten, und sie in den Prozess mit einzubinden.

Mit der Befragung ging das Unternehmen für einen Besetzungsprozess neue Wege, zumal es dies in dieser Form am Standort noch nie gab. Die Rücklaufquote bei der Befragung lag bei rund 75 Prozent und ergab ein sehr positives Feedback. Dabei konnten die Wünsche der Mitarbeiter mit rund 85 % erfüllt werden, vor allen konnten alle Hallenwünsche umgesetzt werden.

Alle Hallenwünsche wurden umgesetzt

Beschäftigte aus Halle 36 – der GLA Produktion, die sich nicht zurückgemeldet hatten, sind weiterhin in der Halle 36 eingeplant. Kollegen und Kollegen aus der Halle 46 wurden je nach Alter, Tätigkeitsprofil und bekannter Einsatzeinschränkung in die Halle 36 oder 56 (Factory 56) versetzt. In Halle 46 soll noch dieses Jahr mit Modernisierungsarbeiten begonnen werden.

Die Montagehalle 56 ist eine „Halle der Superlative“. Von der digitalen Grundsteinlegung am 20. Februar 2018 bis zur Eröffnungsfeier am 20.September 2020 vergingen dabei nur rund zweieinhalb Jahre. In den letzten zweieinhalb Jahren war die Daimler-Baustelle in Sindelfingen dabei die drittgrößte in Deutschalnd – nur am Berliner Flughafen und bei Stuttgart 21 wurde mehr gebaut. Der Unterschied hier: Daimler hat fertig ! 🙂

Seit Mitte August laufen nun die Bänder in der Halle, und die ersten Fahrzeuge der neuen S-Klasse werden gefertigt. Die Baureihe 223 ist ab 15. September bestellbar und wird im Dezember erstmals ausgeliefert.

Zahlen Daten Fakten zur Factory 56

  • Bauzeit: 2 ½ Jahre
  • Brutto-Grundfläche 220.000 m2 entspricht 30 Fußballfeldern
  • Bewegtes Erdreich: ca. 700.000 m3
  • Stahlverbrauch Konstruktion: ca. 6.400 Tonnen entspricht fast Pariser Eifelturm
  • Verbaute Menge Beton: ca. 66.300 m3 entspricht circa 150 Einfamilienhäusern
  • Verwendung von Recycling-Beton im Kopfbau
  • Mehr als 12.000 Photovoltaik-Module mit mehr als 5.000 MWp (MegaWattPeak) Leistung
  • Energiespeicher der Mercedes-Benz Energy GmbH mit 1400 kWh Kapazität
  • Länge Regenrückhaltekanal fast 1 km, max. Tiefe 17 m, Durchmesser 3 m
  • Leistungsfähiges WLAN- und 5G Mobilfunknetz bildet die Basis für die vollständige Digitalisierung der Factory 56

Bilder: Daimler AG