Mercedes-Benz kürzt wohl Margenziele

Mercedes-Benz steht vor einer Anpassung seiner Profitabilitätsziele und plant, die bisherigen ambitionierten Vorgaben zu senken. Einen entsprechenden Insider zitiert dazu ein Medienbericht.

Mercedes-Benz kürzt voraussichtlich Margenziele

Bisher hatte sich der Autohersteller Mercedes-Benz darauf fokussiert, eine um Sondereffekte bereinigte EBIT-Rendite von bis zu 14 Prozent bei guten Marktbedingungen zu erreichen. Laut einer Führungskraft des Unternehmens, die sich gegenüber dem Handelsblatt äußerte, sei dieses Ziel jedoch nicht länger realistisch. Eine konkrete neue Zielgröße wurde bisher nicht genannt, doch Insider gehen davon aus, dass die Rendite auf einen deutlich niedrigeren Wert fallen wird, möglicherweise sogar in den einstelligen Bereich.

Die Zielanpassung kommt in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld, das offenbar die bisherigen ambitionierten Planungen des Konzerns überholt hat. Bereits im September 2024 hatte Mercedes-Benz eine Gewinnwarnung veröffentlicht, die auf schwierige Marktbedingungen hindeutete. Im dritten Quartal 2024 verzeichnete der Hersteller dazu einen leichten Rückgang bei den Verkaufszahlen – mit 503.600 verkauften Pkw sank die Zahl um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Mercedes-Benz kürzt voraussichtlich Margenziele

Trotz dieser Herausforderungen war 2023 ein starkes Jahr für den Konzern: Mercedes-Benz konnte weltweit 2,04 Millionen Fahrzeuge absetzen, einen Umsatz von 153,2 Milliarden Euro erzielen und dabei einen Gewinn von 14,5 Milliarden Euro erwirtschaften. Aktuell liegt der Börsenwert des Unternehmens bei rund 54 Milliarden Euro, und beschäftigt weltweit etwa 166.000 Mitarbeiter. Die jüngsten Entwicklungen deuten jedoch darauf hin, dass Mercedes-Benz mittelfristig nicht an die bisherigen Gewinnmargen anknüpfen kann. Anleger werden daher aufgefordert, sich auf deutlich geringere Renditeziele einzustellen.

Mercedes-Benz kürzt voraussichtlich Margenziele

Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG

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EQ44fahrer
19 Stunden zuvor

Späte Einsicvt, aber immethin…
Einstellig wäre auch der erste Schritt.zu einer entspannteren Preispolitik mit niedrigeren Preisen.

Entweder MB verkauft noch Autos oder nichts mehr…

Ralf
Reply to  EQ44fahrer
8 Stunden zuvor

Bin gespannt welche Ausreden man hat, dass es nicht an der „Luxus“-Strategie lag…

Pano
16 Stunden zuvor

Mei, dann ists halt wieder einstellig. Wird wohl Zeit für ein umfassendes Strategie-Update.
Grüße
Pano

Cornelius
15 Stunden zuvor

Schade. Die Analysten rechnen aber schon seit längerem für die nächsten Jahre mit einer Umsatzrendite von unter 9%, so dass dieses Thema schon eingepreist sein dürfte.

Marc W.
Reply to  Cornelius
12 Stunden zuvor

Warum schade? Mir ist der Wagen wichtiger als die Aktie.
Es würde wirklich nicht schaden, mal wieder in gute Bedienung und gute Haptik zu investieren.
Da würde so mancher sogar Designexzesse ala EQE mitmachen.
Und für wertige, intelligente Produkte zahlt man dann gerne einen r e a l i s t i s c h e n Aufpreis.

Ralf
Reply to  Marc W.
7 Stunden zuvor

Mit mehr Gewinn könnte man natürlich auch mehr investieren und die Produkte durch die besseren finanziellen Mittel verbessern. Aber dazu müsste man das auch nutzen – und nicht etwa Dividenden erhöhen (um einen wenig aussagekräftigen hohen Aktienkurs vorzuweisen, das nichtmal geklappt hat, weil vielleicht irgendwie doch auch das Produkt zählt).

Holzer
Reply to  Ralf
5 Stunden zuvor

Ja genau! Würden wir mehr Gewinnbeteiligung bekommen und mehr homeoffice würde die Marge explodieren! Am besten sich von der Börse zurück ziehen und von Staat bezahlen lassen, fühle mich sowieso schon wie ein Beamter!

Merc Aktionär
Reply to  Ralf
5 Stunden zuvor

Nach dem Kursverlust jetzt die Dividende komplett streichen? Hoffentlich kauft dann BYD Mercedes auf und schließt die Werke in Deutschland!

Cornelius
Reply to  Marc W.
6 Stunden zuvor

Ich bin auch für Qualität, aber ich glaube nicht, dass es die Investitionen in Knöpfe sind, die die Marge von 14% auf 9% drücken. Vielmehr scheint die Nachfrage vor allem in Asien verhalten zu sein und Mercedes kann die geforderten Preise nicht durchsetzen. Ich schätze, das liegt vor allem an makroökonomischen Themen wie das Platzen der Immobilienblase in China, aber auch Deutschlands Außenpolitik, die in Asien unpopulär ist, dürfte eine Rolle spielen.

Daimler AG
6 Stunden zuvor

Verstehe ich nicht?! Wir haben doch die verlustreiche LKW sparte abgespalten?! Warum geht es trotzdem nicht voran??

S_B_G
Reply to  Daimler AG
1 Stunde zuvor

Bin gespannt auf die Zahlen auch vom Truck. Ich könnte mir auch vorstellen, dass deren Rendite besser ist.