Mercedes-Benz sichert sich 107 GWh Batteriekapazität

Mercedes-Benz hat mit LG Energy Solution (LGES) einen der bislang größten Batterielieferverträge der Branche abgeschlossen. Der südkoreanische Hersteller liefert insgesamt 107 Gigawattstunden (GWh) an Batteriezellen für Elektrofahrzeuge.

Der Lieferumfang von LG soll im Zeitraum von August 2028 bis Dezember 2035 für Europa 32 GWh, und für Juli 2029 bis Dezember 2037 für die USA sogar 75 GWh betragen.  Damit sichert sich Mercedes langfristig Versorgungssicherheit auf beiden Kernmärkten.

Vertragssumme und Technologie

Offiziell bleiben die finanziellen Details vertraulich. Koreanische Medien beziffern den Auftragswert jedoch auf etwa 15 Billionen Won – was rund 9,3 Mrd. Euro bzw. 10,7–10,8 Mrd. US-Dollar entspricht. Geliefert werden zylindrische Batteriezellen der 46-Serie, die höhere Energiedichte, bessere Performance und effizientere Produktion ermöglichen. Ein 70-kWh-Akkupaket aus diesen Zellen könnte rund 1,5 Millionen Elektroautos antreiben.

Strategische Bedeutung

  • Konkurrenzfähigkeit: Mit dem Großauftrag setzt sich LGES gegen starke Wettbewerber wie CATL und Farasis durch.
  • Lieferkettensicherung: Die Batterien sind entscheidend, da die geplante eigene Zellfertigung von Mercedes (ACC) nur eingeschränkt vorankommt – zwei von drei Werksprojekten ruhen derzeit.
  • Globale Expansion: LGES baut seine Kapazitäten in den USA und Europa aus und festigt so seine Position als Schlüsselzulieferer für Premiumhersteller.
  • Stärkung der Partnerschaft: Nach einem Deal über 50,5 GWh im Oktober 2024 wächst das Gesamtvolumen zwischen Mercedes und LGES auf über 150 GWh.

Der 107-GWh-Vertrag zwischen Mercedes-Benz und LG Energy Solution markiert einen Meilenstein für beide Unternehmen. Während Mercedes seine Batterieversorgung für die kommenden Jahre absichert, stärkt LGES seine Marktstellung im globalen Wettbewerb.

Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
14 Kommentare
Älteste
Neueste Meist bewertet
Inline Feedbacks
Betrachte alle Kommentare:
Rentner
1 Tag zuvor

Ein starkes Signal von Mercedes-Benz: Mit dem Großauftrag über 107 GWh Batteriekapazität wird die Versorgungssicherheit für die kommenden Jahre auf beiden Kernmärkten klar abgesichert. Gerade in einer Phase, in der die eigene Zellfertigung in Europa nur schleppend vorankommt, ist dieser Schritt strategisch sehr wichtig. Bemerkenswert ist auch die Wahl der 46er-Zellen – höhere Energiedichte, bessere Performance und effizientere Produktion sind genau die Faktoren, die für die nächste Generation von Elektrofahrzeugen entscheidend sind. Damit wird nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit im Premiumsegment gestärkt, sondern auch die Skalierbarkeit in der Breite ermöglicht. LGES festigt seine Rolle als Schlüsselpartner in der globalen Batterielieferkette, und Mercedes positioniert sich als Hersteller, der frühzeitig auf langfristige Stabilität setzt. Ein Deal, der zeigt, wie ernsthaft die Transformation zur Elektromobilität vorangetrieben wird.

Dailybimmer
Reply to  Rentner
1 Tag zuvor

Hast du schön abgeschrieben. Jetzt nochmal sauber in Schönschrift!

Die Legende
Reply to  Rentner
19 Stunden zuvor

46er Zellen… nutzt der Technologieführer halt schon seit vielen Jahren, von daher nichts neues bzw. einfach kopiert.

Pano
Reply to  Die Legende
16 Stunden zuvor

BYD nutzt aber die sog Bladebatterie…

Yannic
1 Tag zuvor

Eine wichtige Maßnahme, um die Abhängigkeit von chinesischen Zulieferern zu reduzieren.

EQ44fahrer
1 Tag zuvor

Toll. Endlich ein Vertrag mit einem Lieferanten, der sein Handwerk beherrscht. Nach dem kolossalen Griff ins Klo zuvor tat dieser Schritt absolut Not.

Roestiexpress
1 Tag zuvor

„ von August 2028 bis Dezember 2023 “
Zeitreisen?

Köster
1 Tag zuvor

Eine kurze Frage: welche Technologie steht hinter diesem Geschäft. Ist es Lithium Eisen Phosphat Technologie oder Li Ionen Technologie?

Pano
1 Tag zuvor

Das „2023“ im Text soll glaube ich „2035“ heißen, gelle 😉

Köster
1 Tag zuvor

Eine kurze Frage: ist die verwendete Technologie in diesen zylindrischen Zellen eine Lithium Ionen oder eine LFP Technologie?

Zuletzt editiert am 1 Tag zuvor von Köster
Flo
1 Tag zuvor

Im zweiten Absatz ist wohl ein zahlendreher bei den Daten für Europa 2029-2023??

Carmatt
23 Stunden zuvor

Im Text scheint ein Fehler für den Zeitraum für Europa zu sein (Lieferende 2023 macht keinen Sinn),

Zu den Werten: bei 107 kWh Akkugröße (schon heute in höheren Klassen verfügbar, vom Kunden gewünscht und über die Laufzeit des Liefervertrags bis 2037 sicher nicht so fern vom Durchschnitt) ergäben sich ca. 1 Mio. Fahrzeuge.
Falls man von 8 Jahren Laufzeit ausgeht also ca. 125.000 Fahrzeuge pro Jahr. Also ganz grob ein sechzehntel einer Jahresproduktion von 2 Mio. Fahrzeugen.
Großer Auftrag, keine Frage, aber auch nicht extrem.

Interessanterweise davon ca. 70 Prozent in den USA… aber die (zolltechnischen) Importmöglichkeiten von dort nach Europa sind ja künftig wohl auch deutlich besser als andersrum.

interessant auch, dass der Preis pro kWh im Vergleich zu heute kaum/nicht sinkt – vermutlich arbeitet technischer Fortschritt hier gegen die Inflation über die Laufzeit an.

JMK
Reply to  Carmatt
15 Stunden zuvor

Ahh, der Wahn immer größere Batterien zu brauchen. Ehrlich gesagt sehe ich das komplett anders.
Ja, beim ersten Stromer mag das noch ein Faktor sein, da herrscht massive Reichweitenangst. Aber warum sollte man ein Riesenakkupack mit sich rumfahren? Ein mittleres Pack mit 60-90 kWh ist vollkommen ausreichend, wenn 5-7C Ladegeschwindigkeit erreicht werden ist man damit absolut langstreckentauglich und muss eben alle 350-500km eine Viertelstunde Pause machen.
Einzig für Autobesitzer/innen ohne Lademöglichkeit würde eine riesen Batterie Sinn machen. Aber permanent 200kg Mehrmaße zu bewegen, nur für den Fall, dass eine 600+km Strecke am Stück zu absolvieren ist, halte ich für unsinnig.

Zuletzt editiert am 15 Stunden zuvor von JMK
JMK
15 Stunden zuvor

Hmm, da steht nichts über die Zell Chemie, es wäre natürlich schon interessant zu wissen ob es sich um NMC oder LFP oder gar schon die neuen LMFP Batteriezellen handelt. Wahrscheinlich in der Tat ersteres, denn mit 87 €/kWh wäre man ansonsten relativ teuer. Die LFP Preise sind heute schon deutlich unterhalb dessen. Vor allem wenn man die Preisentwicklung der letzten Jahre zugrunde legt, bin mir nicht sicher, ob es wirklich eine smarte Entscheidung war sich so lange – zu so hohen Preisen – zu binden.