Daimler AG schließt Li-Tec in Kamenz – keine Batteriezellenproduktion mehr in Deutschland

Aus wirtschaftlichen Gründen schließt die Daimler AG Ende 2015 die Produktion von Akkuzellen der Firma Li-Tec im sächsischen Kamenz. Bereits vergangene Woche wurde den 250 Mitarbeitern intern das Ende der Fabrik verkündet, knapp die Hälfte sollen im Konzern verbleiben können.

Für die Elektromobilität in Deutschland ist es wohl ein Rückschlag: die Daimler AG schließt Ende 2015 die Produktion der Firma Li-Tec im sächsischen Kamenz, wo bislang Akkuzellen für den Daimler-Konzern produziert worden sind. „Aus wirtschaftlichen Gründen“ – so hieß es zuletzt von einem Sprecher. „Unsere Zellen sind zwar sehr gut, aber bei den derzeitigen Produktionszahlen viel zu teuer“, zitiert aktuell das Magazin „Spiegel“ den Daimler-Manager Harald Kröger. „Wir haben die Erkenntnis gewonnen, dass ein Autohersteller die Zellen nicht selber produzieren muss.“

Erst die Massenproduktion würde hier eine Fabrik in dieser Form rentabel machen, die Daimler AG hoffte hier bis zuletzt, das sich auch andere Automobilkonzerne beteiligen und in Kamenz Zellen für ihre E-Fahrzeuge produzieren lassen würden.

Die Produktion der Batteriezellen lief bislang fast ausschließlich für die Zellen des smart electric drive. Der Standort Kamenz soll jedoch in Zukunft als Forschungsstandort erhalten bleiben, der Großteil der Mitarbeiter soll in die Deutsche Accumotive übernommen werden, welche ebenfalls eine hundertprozentige Daimler-Tochter ist.

Bild: MBpassion.de

3 Kommentare
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Jan
10 Jahre zuvor

und wie einmal muss Wissen eingestampft werden „Aus wirtschaftlichen Gründen” – die Manager kriegen weiter fettes Gehalt, Wissenschaftler werden entlassen und wissen geht verloren aber natürlich „Aus wirtschaftlichen Gründen”. Irgendwann ist keiner mehr da zum entlassen außer den Managern selbst!
Traurig

Roter Baron
9 Jahre zuvor

Man spar sich im Konzern mal wieder zu tode. Was hat man aus Schremps Zeiten gelernt..:-( 🙁 🙁

DS
9 Jahre zuvor

Ich habe damals auch bei Litec arbeiten dürfen, 2 Jahre lang. Habe als Leiharbeiter(Produktionshelfer) angefangen wie ALLE anderen auch und war zum Schluss Operator. Es war vieles unklar, kein richtiges System. Jeder hat von Anfang an um sein Arbeitsplatz gekämpft. Bei Litec zählt nicht was man kann sondern wer man ist. Qimonda Arbeiter waren sehr „angesehen“ und sind bis zum Schluss geblieben. Da zählt auch nicht was man für Qualifikationen hat, es wurde jeder beobachtet und zum schluss ein „Profil“ von einen erstellt, das durfte der Mitarbeiter aber nicht wissen. Was ich eigentlich traurig finde ist das Daimler die Mitarbeiter für 6 Euro Std. Leiarbeit gehen lässt! Warum musste jeder in der Produktion als Hilfsarbeiter gehen? Von 900 Euro Brutto, mit Schichtzuschlägen enthalten musste ich Leben, 3 Monate.