Zuverlässigkeit und maximale Verfügbarkeit stehen in der Prioritätenliste der Lkw-Kunden an erster Stelle – der ideale Lkw fährt ohne Ausfall. Mit Mercedes-Benz Uptime kommen Actros, Arocs und Antos diesem Optimum dank Vernetzung und Echzeit-Daten nahe. Mercedes-Benz Uptime hat mehrere Vorteile: Es verhindert beim Kunden organisatorischen Stress, der unweigerlich bei einem ungeplanten Ausfall entsteht, unterstützt ihn dabei, seinen Transportauftrag trotz Werkstattaufenthalt schnellstmöglich zu erledigen, schafft in Echtzeit Transparenz über den Zustand des Lkw und senkt die Kosten. Gleichzeitig erhöht sich durch die gesteigerte Verfügbarkeit der Umsatz pro Lkw.
Der vernetzte Lkw antizipiert Reparatur- und Wartungsbedarfe und gibt eine Handlungsempfehlung in Echtzeit
Mercedes-Benz Uptime überprüft durch die neue FleetBoard Connectivity Platform kontinuierlich den Status der Fahrzeugsysteme. Deuten sich Reparatur- oder Wartungsbedarfe an, meldet sie der Lkw automatisch an den Server des Mercedes-Benz Service. Die Datenübertragung gewährleistet das Telematiksystem FleetBoard. Der Server des Mercedes-Benz Service analysiert die Daten vollautomatisch anhand der hinterlegten Algorithmen, erzeugt auf Basis der mehrjährigen Erfahrung der Mercedes-Benz Service-Ingenieure in Echtzeit die genaue Interpretation der Fehler und überträgt sie zusammen mit konkreten Handlungsempfehlungen an die Mercedes-Benz Serviceorganisation. Diese nutzt die automatisch erzeugten Informationen, kontaktiert den Kunden, unterstützt ihn mit konkreten Handlungsempfehlungen und nimmt ihm auf Wunsch die Werkstattsuche und -organisation ab, falls eine sofortige Reparatur nötig ist.
Der gesamte Ablauf geschieht vollautomatisch, menschliche Fehler oder Verzögerungen sind nahezu ausgeschlossen. Innerhalb von wenigen Minuten nach Eintritt eines Fehlercodes oder der Warnung vor einem möglichen künftigen Defekt ist der Kunde informiert, gleichzeitig liegt ihm eine qualifizierte Handlungsempfehlung vor. Mit Uptime schlägt Mercedes-Benz ein neues Kapitel bei Zuverlässigkeit und Wartung von Lkw auf. Es ist ein Beispiel für die konkreten Möglichkeiten der Vernetzung, die Daimler Trucks auf den Markt bringt und auch innerhalb des Konzerns im Sinne der Kunden alle Produkte und Services miteinander vernetzt.
Echtzeit-Daten ermöglichen vorausschauende Wartung und Analyse
Mercedes-Benz Uptime analysiert auf Basis der im Fahrzeug verbauten Sensoren über die FleetBoard Connectivity Platform die komplette Technik des Lkw, die mit Sensoren ausgestattet ist, und sämtliche Technik, deren Informationen im CAN-Datenbussystem abgreifbar sind. Auch die Füllstände der Betriebsflüssigkeiten einschließlich AdBlue gehören dazu.
Voraussetzung ist die Verbauung der neuen FleetBoard Connectivity Platform
Bei Daimler Trucks wird über verschiedene Regionen und Marken hinweg eine standardisierte Elektrik/Elektronik-Architektur (E/E) eingesetzt. Das ist die Basis, um elektronische Module zeitnah in die Fahrzeuge und damit Innovationen schnell zum Kunden zu bringen. Schnelligkeit ist besonders wichtig, wenn es um Neuheiten rund um Konnektivität geht. Diesen Vorteil nutzt Daimler Trucks und führt eine völlig neu entwickelte, standardisierte Connectivity Hardware ein. Dieses etwa DIN-A5 große Modul wird zukünftig markenübergreifend bei Daimler Trucks verbaut und kommt bei Mercedes-Benz Lkw als FleetBoard Connectivity Platform zum Einsatz. Es ist das Herzstück des vernetzten Lkw: Hier werden alle Echtzeit-Daten empfangen und gesendet.
Die Connectivity Hardware misst ständig den Puls des Lkw: Sie empfängt Daten von allen im Lkw verbauten Sensoren, Kameras, etc. und wertet diese für unterschiedlichste Anwendungen aus. Zudem ist sie die Schnittstelle für sämtliche Konnektivitätsdienste und damit zuständig für die Außenkommunikation des Lkw: Wie ein modernes Smartphone kommuniziert die Connectivity Hardware in Echtzeit via Bluetooth, WLAN, 4G-Signal, GPS oder USB-Schnittstelle mit der Infrastruktur, mit anderen Fahrzeugen und weiteren am Logistikprozess beteiligten Instanzen.
Die maximale Standardisierung der Connectivity Hardware trifft dabei auf maximale Anpassungsfähigkeit an die regionalen Kundenbedürfnisse mittels der Software und Apps: Die Connectivity Hardware wird künftig die Hardware für die bereits bestehenden Konnektivitätslösungen von Daimler Trucks, die Telematik-Systeme von FleetBoard und Detroit Connect, bilden.
Mercedes-Benz Uptime: Drei Kundenleistungen
Mercedes-Benz Uptime umfasst drei Kundenleistungen: Vermeiden von Liegenbleibern, effizientes Management von Reparaturen und Wartungen und Echtzeit-Unterstützung der Instandsetzungsmaßnahmen der Kunden.
Vermeiden von Liegenbleibern: Weniger Ausfälle, Reduzierung von Ausfallzeiten und Kosten
Der Server des Mercedes-Benz Service analysiert die über FleetBoard gesendeten Daten des Lkw automatisch und erkennt typische Fehlermuster. Daraus werden in Sekundenschnelle Handlungsempfehlungen abgeleitet. Droht akut der Ausfall eines Lkw, wird unverzüglich das Customer Assistance Center (CAC) in Maastricht, Niederlande informiert. Von dort erfolgt sofort ein Anruf beim vom Kunden festgelegten Ansprechpartner im Unternehmen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des CAC sprechen eine konkrete Handlungsempfehlung aus, beraten gemeinsam mit dem Unternehmen die Möglichkeiten, um den Lkw-Ausfall zu vermeiden und leiten die Abhilfe ein.
Ist eine sofortige Reparatur notwendig, wird eine Vereinbarung über einen Werkstattstopp entlang der geplanten Route des Lkw getroffen. Das CAC benennt entsprechende Servicestützpunkte, klärt deren zeitliche Ressourcen und wirft sogar einen Blick in das Lager der Werkstatt, ob die benötigten Teile vorrätig sind. Im Anschluss kann nach Absprache mit dem Kunden eine passende Werkstatt mit den konkreten Reparaturaufgaben beauftragt werden und sich bereits auf die Reparatur vorbereiten.
Diese einzigartige und umfassende Unterstützung nimmt Unternehmen den organisatorischen Aufwand ab. Zusätzlich spart sie in Ländern wie Frankreich viel Zeit und Kosten, in denen eine Reparatur am Straßenrand grundsätzlich nicht erlaubt ist, und jeder reparaturbedürftige Lkw in die Werkstatt geschleppt werden muss.
Effizientes Management von Reparaturen und Wartungen
Ferner werden frühzeitig erkannte Reparatur- und Wartungsbedarfe automatisiert an den vom Kunden ausgewählten Mercedes-Benz Servicepartner übermittelt. Basierend auf diesen Informationen, bündelt der Servicepartner die anstehenden Reparatur- und Wartungsarbeiten, kontaktiert aktiv den Kunden und vereinbart mit diesem einen Termin, der optimal auf die Tourenplanung und die anstehenden Wartungsbedarfe abgestimmt ist. Dadurch werden Werkstattaufenthalte und die dadurch entstandenen Standzeiten für den Kunden minimiert.
Echtzeit-Unterstützung der Instandsetzungsmaßnahmen der Kunden
In vielen Fällen erhöhen erst Nachlässigkeiten während des Fahrbetriebs oder nicht rechtzeitig durchgeführte Instandsetzungen den Verschleiß am Fahrzeug oder führen zu Pannen oder Schäden. Diese Nachlässigkeiten kann beispielsweise eine nicht durchgeführte Dieselpartikelfilter-Regeneration, nicht aufgefüllte Betriebsmittel wie AdBlue oder ein dauerhaft zu niedriger Reifendruck sein. Wird das Problem rechtzeitig erkannt, kann leicht Abhilfe geschaffen und Standzeiten vermieden werden.
In diesen Fällen liefert Mercedes-Benz Uptime den Unternehmen über das Kundenportal wertvolle Hinweise zu den erforderlichen Maßnahmen sowie Informationen zu Fehlbedienungen, die das Unternehmen oder der Fahrer leicht selbst beheben können. Die Meldungen ersparen den Unternehmen unnötige Werkstattaufenthalte und Reparaturkosten.
Exklusiver Online-Zugang zu den Echzeit-Daten des Fahrzeugs
Alle Kunden des Serviceprodukts Mercedes-Benz Uptime erhalten Zugang zum exklusiven Online-Portal „Mercedes-Benz Uptime“. Es gibt in Echtzeit einen kompletten Überblick über den gesamten Zustand der Flotte. Alle aktuellen Meldungen von Mercedes-Benz Uptime werden dem Kunden auf einen Blick dargestellt. Auch Informationen zum aktuellen Zustand der Verschleißteile und Betriebsmittel der einzelnen Fahrzeuge stehen dem Kunden im Portal zur Verfügung. FleetBoard Kunden bekommen die Informationen darüber hinaus im FleetBoard Cockpit angezeigt. Sie können somit weiterhin in ihrem gewohnten System arbeiten.
Fehlermuster werden zuverlässig und vorausschauend erkannt
Entscheidend für die Qualität von Mercedes-Benz Uptime ist neben der hohen Informationsgeschwindigkeit, die perfekte Erkennung von Fehlermustern sowie die daraus abgeleitete Handlungsempfehlung. Mercedes-Benz Lkw ist als erster Hersteller in der Lage, aus Fahrzeugdaten automatisch Handlungsanweisungen abzuleiten. Dafür wird das umfangreiche Telematik-Know-how von FleetBoard genutzt und mit mehrjährigem Lkw-Expertenwissen angereichert.
Basis dafür ist ein Team von hochkarätigen Service-Spezialisten im Lkw-Werk Wörth von Mercedes-Benz. Diese Kenner analysieren kontinuierlich die Felddaten zur weiteren Verbesserung der Fahrzeugqualität. Für Mercedes-Benz Uptime haben die Spezialisten in enger Zusammenarbeit mit der Entwicklung die Handlungsempfehlungen erarbeitet und aktualisieren diese anhand der täglich neuen Erkenntnisse aus dem Feld.
Für die gründliche Auswertung von Fehlermeldungen ist die intensive Fachkenntnis des Herstellers erforderlich. Dahinter steht ein lernendes System, denn durch Wechsel oder Weiterentwicklung von Komponenten und Ausstattungen ändern sich auch mögliche Fehlerquellen.
Bei Mercedes-Benz Uptime werden sowohl akute Fehlermeldungen als auch die längerfristige Entwicklung von sensierten Werten, zum Beispiel von Temperaturen, mit Serverunterstützung ausgewertet. Mit Blick auf eine präventive Verhütung von Schäden erfolgen auch in diesen Fällen Meldungen und Handlungsempfehlungen, falls sich die erfassten Daten kritischen Schwellwerte nähern oder sie überschreiten.
Qualifizierte Abhilfe bei Fehlern minimiert Ausfallzeiten
Ob akut oder voraussichtlich erst mittelfristig relevant: In jedem Fall können bei Fehlermeldungen konkrete Abhilfen in die Wege geleitet werden, um Pannen zu vermeiden und Ausfallzeiten so gering wie möglich zu halten. Neben der präzisen Fehlererkennung und Interpretation spielen die Prozesse der aktiven Kundenbetreuung durch die Mercedes-Benz Service Organisation eine entscheidende Rolle: Die Kunden werden von der Notwendigkeit entlastet, sich um die Reparaturen und Wartungen an ihren Fahrzeugen selbst zu kümmern. Sobald ein Handlungsbedarf erkannt wird, meldet sich das CAC oder der Servicepartner aktiv bei den Unternehmen mit einer genauen Information zum auftretenden Problem und mit einer Handlungsempfehlung für die Fehlerbehebung.
Bestellbar ab der IAA 2016 in zwölf Ländern Europas
Das neue Serviceprodukt Mercedes-Benz Uptime ist ab der IAA 2016 für alle neuen Actros, Arocs und Antos bestellbar. Die Einführung beginnt in zwölf Märkten Europas: Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Österreich, Polen, Portugal, Schweiz, Spanien und in Tschechien. Weitere Länder werden sukzessive folgen.
Voraussetzung ist die Verbauung der neuen FleetBoard Connectivity Platform, denn über sie erfolgt der Datentransfer. Mercedes-Benz Uptime wird als Servicevertrag angeboten, und kann mit sämtlichen FleetBoard Diensten und Mercedes-Benz Serviceverträgen beliebig kombiniert werden. Mercedes-Benz Uptime ist jederzeit buchbar und kann mit einer Frist von nur drei Monaten jederzeit gekündigt werden. Kunden sind nicht an einen langfristigen Vertrag gebunden.
Durch Konnektivität und die intelligente Vernetzung der Lkw mit den Prozessen der Kunden und des Mercedes-Benz Service wird die Zuverlässigkeit und die Zusammenarbeit zwischen den Kunden und Mercedes-Benz Lkw auf ein komplett neues Niveau gestellt. Mercedes-Benz Uptime ist ein erster großer Schritt zur Fehlererkennung und Pannenvermeidung sowie zur Verhinderung oder zumindest drastischer Verkürzung von Ausfallzeiten durch Vernetzung. Mercedes-Benz Lkw wird seine Angebote sukzessive ausweiten. Nutzer, die sich heute für Mercedes-Benz Uptime entscheiden, kommen auch zukünftig in den Genuss neuer Releases.
Denkbar ist, zukünftig auch Auflieger und Aufbauten in die Leistungen von Mercedes-Benz Uptime zu integrieren, um den Kunden eine Lösung aus einer Hand anbieten zu können. Auch die Übertragung von Daten in umgekehrter Richtung liegt nahe. So wird künftig auch Software in den Lkw übertragbar sein – bereits heute der Wunsch vieler Kunden. Dabei kann es sich um Remote-Software-Reparaturen und Software-Aktualisierungen für individuelle Fahrzeugeinstellungen handeln. Viele Reparaturen, die heute in der Werkstatt erfolgen, können zukünftig „over the air“, beispielsweise durch die Löschung des Fehlerspeichers oder das Aufspielen einer neuen Software, behoben werden.
Die Übertragung in den Lkw kann ebenso von außen erfolgen, um dessen Technik und den Umgang damit weiter zu optimieren. Zum Beispiel durch die Sperrung oder einer Freigabe definierter Fahrprogramme. Dies kann mit Geofencing verbunden sein, etwa mit der Freigabe eines Power-Modus vor einer Alpenüberquerung, der nach Abschluss des erschwerten Streckenteils automatisch wieder gesperrt wird. Oder mit der Freigabe einer höheren Leistungs- und Drehmomentstufe genau für einen solchen Streckenteil. Damit wäre eine streckengebundene Individualisierung von Top-Torque möglich, das heute bereits bei bestimmten Motoren im höchsten Gang ein zusätzliches Drehmoment von 200 Nm freigibt.
Dank Vernetzung ist mit Mercedes-Benz Uptime bereits heute ein großer Schritt zur Steigerung der Fahrzeugverfügbarkeit möglich, aber es ist längst nicht der letzte Schritt in die vernetzte Zukunft.
Quelle: Daimler AG