Vor einigen Tagen waren wir Gast auf dem Mercedes-Benz Special Trucks Testgelände in Ötigheim – mit Unimog und Zetros-Fahrzeugen. Nutzfahrzeuge haben bei Mercedes-Benz ebenso eine lange Tradition wie Pkw und doch schenken wir ihnen im Alltag meist eher weniger große Bedeutung, obwohl sie eigentlich ein vielfaches – und das gern auch mal unter schwersten Einsatzbedingungen – leisten müssen. Bestes Beispiel: der Unimog – das Universal Motor Gerät – mit dem unter anderem die Straßenmeistereien im Winter unsere Straßen von Eis und Schnee befreien, aber auch im Land- und Forstwirtschaftlichen Einsatz ist der Unimog heute kaum noch wegzudenken.
Bereit für den harten Einsatz: der Unimog und der Zetros
Es gibt aber noch härtere Einsatzgebiete – und hier ist der große Bruder des Unimogs bestens: der Zetros, ein reinrassiger „Offroad-Truck“, welcher gekonnt die extreme Geländegängigkeit eines Unimog mit der Tragfähigkeit eines schweren Lkw zu kombinieren weis. Typisches Merkmal des Zetros ist die Bauweise als Haubenwagen, wie diese bei den Feuerwehren in Südfrankreich als Löschwagen bei Waldbränden z.B. genutzt werden. Bau- und Montagearbeiten abseits befestigter Wege zählen ebenfalls zu typischen Einsatzgebieten des Offroad-Truck. Durch die bauliche Anlehnung des Zetros an die LKW-Baureihen von Mercedes-Benz können außerdem eine Vielzahl an vorhandenen An- und Aufbausysteme genutzt werden.
Testgelände Ötigheim, unweit von Gaggenau
Wir haben uns auf dem Mercedes-Benz Special Trucks Testgelände in Ötigheim unweit des ehemaligen Unimog-Produktionsorts Gaggenau, von den Qualitäten der beiden Nutzfahrzeuge überzeugt. Die anspruchsvollen Streckenabschnitte auf dem Off-Road-Parcours zeigen auf eindrucksvolle Art die Stärken des legendären Unimogs und Zetros – und selbst die ehemals als Nutzfahrzeug entwickelte G-Klasse hält hier mit seinen Geländeigenschaften durchaus im Vergleich noch gut mit.
Die Spielwiese für die harten Jungs mit Stern
Das Testgelände ist eine riesige Spielwiese für schweres Gerät: Rampen mit Steigungen von 60, 70 oder sogar 80 Prozent und unterschiedlichen Untergründen, wie Schotter oder Treppenstufen, stehen ebenso bereit, wie Wasserdurchfahrten und extreme Fahrwerksverwindungsstrecken. Als Testobjekte nutzen wir einen hochgeländegängigen Unimog U 5023 sowie einen Zetros 2733.
Unimog in der hochgeländegängigen Variante
Der Unimog als hochgeländegängige Ausführung ist an Fahrerhaus und Haube auf den ersten Blick – im Vergleich zum Geräteträger – erkennbar. Besonderheiten, wie die Portalachsen, der geschweißte Rahmen, das Schubrohrkonzept und die Achsverschränkung von bis zu 30 Grad machen den Unimog so robust, so dass er auch auch mit extremen Gelände problemlos zurecht kommt. Günstige Werte bei Böschungswinkel (vorn 44 Grad, hinten 51 Grad), Rampenwinkel (34 Grad) und der Steigfähigkeit (bis 110 Prozent) sind ein weiterer Pluspunkt in unbefestigtem Gelände, die seit Generationen überzeugt.
Unimog: Watfähigkeit von maximal 1.20 Metern
Dazu kommen die Watfähigkeit von maximal 1,20 m und ein seitlicher Neigungswinkel von 38 Grad. Die Fahrt in Extremsituationen mit zugeschaltetem Allradantrieb wird unterstützt von den zuschaltbaren Differenzialsperren und der Reifendruckregelanlage – alle Punkte zusammen machen den hochgeländegängigen Unimog zu diesem einmaligen Nutzfahrzeug der sich überall auf der Welt bewährt.
Der Hauben-Lkw für das Gelände: der Zetros
Eine Spur größer und schwerer geht es mit unserem zweiten Kandidaten zu: dem Zetros, quasi der Geländewagen unter den Trucks und mit einem überlegenen Off-Road-Konzept für das aller schwerste Gelände ausgestattet. Neben permanenten Allradantrieb bietet er eine hohe Bodenfreiheit, Einzelbereifung, gleich drei Differenzialsperren sowie ein zweistufiges Verteilergetriebe. Die maximale Achsverschränkung beträgt 2 x 500 mm, die Watfähigkeit bis zu 1190 mm und die Steigfähigkeit liegt bei sagenhaften 80 Prozent. Sein Können zeigt der Zetros dazu überragend auf dem werkseigenen Offroad-Parcour in Ötigheim, wo unser Zetros 2733 als 6×6 für seine Größe und sein Gewicht von rund 10 Tonnen mit einer sagenhaften Leichtigkeit über und durch jegliche Hindernisse fährt und man als Beifahrer, oder auch mal von außen stehend, nur staunen kann.
Bilder: © Philipp Deppe / MBpassion.de