Unser Fahrtest in der neuesten Generation des smart fortwo BRABUS cabriolets

Bevor das neue smart fortwo cabriolet in der BRABUS-Variante mit 109 PS beim Händler steht, konnten wir das Fahrzeug bereits rund um Düsseldorf und Jülich erstmals probefahren. Wie das smart-Topmodell fährt, – und warum das durchaus flotte Mobil jetzt plötzlich langsamer beschleunigt, als der Vorgänger – haben wir uns dann doch mal angesehen.

smart BRABUS ab 19.710 Euro
Für das smart fortwo cabriolet mit 71 PS sind bereits 14.305,00 Euro Grundpreis fällig – mit 90 PS 15.200 Euro, wogegen man den 109 PS-ler für satte 22.970 Euro in den Preislisten vorfindet. Grundpreis – geschlossen ist der Zweisitzer in der BRABUS-Variante für 19.710 Euro erhältlich, als 4-Sitzer 19.710 Euro. Eines haben dabei alle BRABUS-Varianten gleich: die Motorisierung, wenn auch die VMax beim 2-Sitzer bei 165 km/h abgeriegelt ist, rennt die forfour-Variante sogar bis zu 185 km/h.

109 PS mit 170 Nm Drehmoment
Unser smart fortwo BRABUS cabriolet Testfahrzeug mit 109 PS verfügt über ein Drehmoment von 170 Nm, der bei 2.000 u/min anliegt. Das 6-Gang Doppelkupplungsgetriebe twinamic ist beim Brabus-Modell Serienumfang, über das der Sprint auf 100 km/h innerhalb von 9.5 Sekunden absolviert wird.

BRABUS-spezifische Unterschiede im Exterieur erkennt man zuerst eher wenig, lediglich bei Schwellern und bei der Abgasanlage fällt das Top-Modell auf, zusätzlich werden beim BRABUS-Modell Monoblock IX Alufelgen verbaut. Auf der technischen Seite wurde das Fahrzeug – gegenüber dem Serienmodell – aber nochmals um 20 Prozent gestrafft sowie eine Race-Start-Funktion für das Automatikgetriebe integriert. Gegenüber der Serie liegt das BRABUS-Modell nun aber auch 10 mm tiefer an der Fahrbahn.

Sichtbarer Endtopf – langsamere Beschleunigung?
Vorab unseres Fahrtests haben wir unsere Kritikpunkte bei den Verantwortlichen vor Ort angebracht: langsamere Beschleunigung sowie ein deutlich sichtbarer Endtopf – der im schlimmsten Fall mit der Zeit sich wohl noch verfärben könnte. Nach Rücksprache mit Verantwortlichen von smart erklärte man uns, das sich das Gewichtsverhältnis des Fahrzeuges zum Vorgänger verändert hat, was sich natürlich so auf die Beschleunigungswerte auswirkt und deshalb nicht 1:1 verglichen werden kann.

Zum Endtopf versicherte man uns, das genau dieser Aspekt in der Entwicklung berücksichtigt worden ist – und der äußere Bereich des Endtopfes sich farblich nicht mehr verändern wird. Interessanter Aspekt übrigens dazu: die Endrohre beim 2-sitzigen Modell werden im unteren, nicht sichtbaren Bereich nach außen geleitet, die sichtbaren Auspuffblenden sind also reine Attrappe. Einfacher Grund sind hier Probleme mit Verwirbelungen bei der cabrio-Variante, wodurch auch das coupé – aufgrund der Gleichteileproblematik – leider den gleichen Endtopf erhält. Lediglich der forfour hat also auch wirklich funktionierende & sichtbare Auspuffrohre am Heck, da hier ein anderer Topf verbaut werden kann. Technisch also sinnvoll, wenn auch das Resultat verwundert..

Der Fahrtest
smart hat uns für einen ersten Fahrtest ein recht auffälliges BRABUS-Modell bereitgestellt – zumindest was die Außenlackierung betrifft – schön orange mit schwarzen Felgen mit orangen Felgenrand also mehr als ein Hingucker, was aber gerade bei smart ideal passt.

Unser smarter Fahrtest startete am Flughafen in Düsseldorf mit Fahrrichtung Aachen, wobei wir uns größtenteils auf Landstraße und durch Ortschaften bewegten  – lediglich wenige Kilometer führten uns über die Autobahn  in Richtung Jülich. Aufgrund des strafferen Fahrwerks fährt des smart fortwo BRABUS cabriolet und des kurzen Radstandes zeigte das Fahrzeug dabei trotzdem noch einen überraschenden hohen Restkomfort.

Auch wenn man den Straßenzustand im smart ab und zu durch das Fahrwerk noch mitgeteilt bekommt, wird auf unzumutbare Härten verzichtet – ein Mittelweg, der hier durchaus gut gelungen ist. Trotz hohem, ungünstig liegende Schwerpunkt, lässt sich das Fahrzeug trotzdem noch recht gut in die Kurve bewegen, übertriebenes Nicken unterbleibt dabei größtenteils. Gegenüber dem Vorgänger greift das serienmäßige ESP – welches nun spürbar etwas sportlicher ausgelegt ist – hier nun deutlich weniger ein.

Gegenüber dem Vorgänger lenkt das neue Modell jetzt freudiger ein und liegt durchaus satt auf der Straße, Bodenunebenheiten werden dazu nun deutlicher kaschiert – solange es der Radstand natürlich zulässt. Die sportliche abgestimmte Direktlenkung sorgt nun für eine bessere Rückmeldung von der Straße. Bei schnellen Kurven, zumindest wenn man sich hier im Grenzbereich bewegt, rutscht das Fahrzeug jedoch leicht kontrollierbar mit allen 4 Rädern nach außen.

Das Doppelkupplungsgetriebe lässt das Fahrzeug sehr schnell und geschmeidig schalten, kein Vergleich zur Vorgänger-Variante. Mittels Taste kann das Getriebe zwischen ECO und SPORT-Modus verstellt werden, wenn auch beim Spritverbrauch hier keine großartigen Einsparungen zu erwarten sind. Die breiten Reifen des Fahrzeugs sorgen beim smart von BRABUS jedoch dafür, öfters Spurrillen zu folgen.

Das Beschleunigungsgefühl des smart BRABUS-Modell ist dabei durchaus beachtlich, wenn auch der Auspuffsound uns nicht 100%ig zufriedenstellen möchte – hier haben die Entwickler die Balance zwischen Leistung und Gegendruck des Auspuffs finden müssen. An Ampelanlagen macht der Sprint weiterhin Spaß, v0erstärkt durch die neu integrierte Race-Start-Funktion – auch wenn man diese im Dauereinsatz nicht oft nützen wird, bleibt diese ein nettes Gimmick.

Fazit:
Der neue smart BRABUS hat sich gegenüber dem Vorgänger nicht nur im Fahrkomfort verbessert, flotte Kurven in der City sowie Zwischensprints über die Autobahn absolviert das Fahrzeug – für uns – nun bestens. Das nochmals modifizierte Automatikgetriebe passt perfekt zur Motorisierung.

Das Fahrgefühl wurde für uns jedoch ein wenig getrübt, da uns die Soundkulisse beim Fahrzeug einfach nicht komplett überzeugt hat. Zusätzlich fehlt uns ein wenig die optische Abgrenzung des Topmodells von smart zu den Sportpaketen, die es für jeden smart-Verkäufer sicherlich schwieriger macht, das Fahrzeug mit dessen Grundpreis überzeugend zu verkaufen. Wer Fahr-Spaß auf kompakten Raum will – und nicht umbedingt auf den Preis schauen muss – , bleibt beim smart BRABUS Modell gut beraten.

Ausstattung des Testfahrzeuges im Überblick:

smart BRABUS fortwo cabrio, 22.970,00 € Listenpreis

  • tritop Textilverdeck schwarz 0,00 €
  • Xclusive 3.000,00 €
  • tailor made Color-Paket 2.999,00 €
  • Individuallackierung tridion Sicherheitszelle 2.299,00 €
  • Cool & Media-Paket 720,00 €
  • Ambientebeleuchtung 150,00 €
  • Spurhalteassistent 380,00 €
  • Außenspiegel elektrisch und beheizbar 190,00 €
  • JBL Soundsystem 495,00 €
  • DAB-Radio 300,00 €
  • Laderaumabdeckung 90,00 €
  • Pannenset 105,00 €
  • Warndreieck 13,00 €
  • Verbandtasche 20,00 €
  • Gesamtfahrzeugpreis 33.731,00 €

Bilder: MBpassion.de / Daimler AG

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Stefan
7 Jahre zuvor

Die neue, deutlich schlechtere Unterbringung der Dachholme in der Heckklappe ist für mich ein weiterer Kritikpunkt des neuen Smart Cabrios.

Das mit den Fake-Auspuff- Röhren ist ein schlechter Scherz. Dass dann der Sound auch nicht passt, ein weiteres Armutszeugnis.

Smart sollte aufpassen bei all den Zwängen zu Gleichteilen und Kooperationen nicht die eigene Idendität zu verlieren.

Autos sollten nicht von Marketing- und Controlligleuten verwässert werden, sondern von Menschen mit Emotionen und Spaß an der eigenen Marke gebaut werden.

MrUNIMOG
7 Jahre zuvor

Das ist ja noch schlimmer als die Fake-Endrohrblenden bei den Diesel-Varianten aktueller Mercedes-Modelle! Wer hat da gepennt, als „Das Beste oder Nichts“ zum Leitsatz erhoben wurde?

Peinlich ist sowas. Nicht wenige Käufer könnten ziemlich sauer sein, wenn sie derartiges erst nach dem Kauf feststellen…

Toni
7 Jahre zuvor

Traurig ist hier die Motorleistung. Man möchte meinen das BRABUS sich differenzieren möchte von diversen anderen Modellen, aber wenn ich in einem FABIA bereits 110 PS als TSI verbaut bekommen für deutlich weniger Geld dann ist das Traurig. Auch die Fahrleistung ist lächerlich. Der 102PS 451 schob wesentlich aggressiver an und war trotz dem schlechteren Getriebe Schneller. Auch das man dem BRABUS sein BRABUS nicht ansieht ist lächerlich. Die Sondermodelle BRABUS Urban LAVA sehen deutlich mehr nach Brabus aus, die Sitze im normalen BRABUS sind aus den Sondermodellen der letzten 451 abgekupfert und die Nappaledersitze des Xclusive sind keine 3000 Aufpreis wert. Wer sich so ein Ding kauf hat entweder zu viel Geld oder verschließt die Augen vorm Wettbewerb absichtlich. Das mit dem Hässlichen Auspuff ist dann noch die Krönung. Wie kann man nur glauben, dass das keinem Auffällt. Das sieht aus wie billiges Baumarkt Tuning. Warum die Verspoilerung nicht darauf hin anpassen? Kapier ich nicht. Tuning Kits von Carlsson sehen deutlich besser und hochwertiger aus. Ich bin den neuen BRABUS gefahren…lächerlich. Lieber nen 90 PS kaufen und bei bewährten Tunern 117PS drauf zaubern lassen. Das ist Leistung, dass ist Geschwindigkeit. smart geht wieder zu seinen Wurzeln zurück. Viel Geld für wenig Gegenwert. Wenig Brabus für viel Geld. So langsam nervt es.

Uwe Ramler
7 Jahre zuvor

Ich kann Toni nur voll und ganz zustimmen. Der alte Brabus beschleunigte vom Stand weg besser los und differenzierte sich auch optisch deutlicher vom Standard-Smart.
Deutlich breitere Räder hinten und ein deutlich schönerer Endschalldämpfer unterstützten die Abgrenzung zur Serie.
Was nutzt es, wenn Smart die Leistung des Motors in homöopathischer Dosis im Vergleich zum Vorgänger anhebt, wenn das nicht mal das Zusatzgewicht kompensieren kann?
Brabus soll und muss unvernünftig sein und vor allem an der Ampel zu den Blitzstartern gehören. Vor allem aber muss er sportiver und hochwertiger aussehen.
Da behalte ich lieber meinen leicht getunten 451 mit 84 PS und breiten 16″ Rädern. Der macht trotz des Getriebes richtig Spaß 🙂 und startet wie ein Sprinter aus dem Stand!

Frank
7 Jahre zuvor

Also das geht ja gar nicht viele kaufen sich einem AMG wegen seinem geilen Sound und hier kauft man sich einen Brabus mit Fakeauspuff ohne Sound !Das billig.