Auf der 8. Etappe fuhren wir mit 690 Kilometer zwischen Startpunkt in Flagstaff nach Victorville – dabei ging unsere Tour bereits in der Früh auf der historischen Route 66, wobei wir zuerst Seligmann und Westside Lilos Cafe angesteuert haben. Das Westside Lilos Café wird übrigens von einer ausgewanderten Deutschen betrieben und hat inzwischen fast Kultstatus.
Westside Lilos Café in Seligman
Im Westside Lilos Café gibt es nicht nur deutsches Essen ala Rouladen, Rotkraut, Bratwurst, Schnitzel oder Hackbraten, sondern auch typisch US- oder auch spanische Spezialitäten. Die Besitzerin Lilo wurde im Jahre 1941 in Wiesbaden geboten und wanderte im Jahre 1962 nach Seligman aus. Das Restaurant kaufte man im Jahre 1996 – damals noch ein stillgelegtes Restaurant bzw. 1954 als Hobbyshop und angegliederten Restaurant, welches in den frühen 80er Jahren geschlossen worden ist. Wer Lust auf auf einen Besuch hat: am 10. April 2017 feiert Lilo den 76. Geburtstag, und am 1. Juni 2017 feiert das Café sein 21. Bestehen seit der Wiedereröffnung.
Spätere ging die Fahrt auf der alten Route 66 weiter durch sehr einsames Gebiet und sehr wenig Verkehr nach Kingman, dort endet die ursprüngliche Straße und wir mussten hier auf die Interstate 40 Richtung Westen fahren – und haben dabei parallel die Grenze von Arizona nach Kalifornien überqueren können. Kleine Zeitkorrektur somit: minus 9 Stunden Zeitverschiebung zur deutschen Zeit, da wir jetzt die Pacific Standart Time nutzen müssen.
Nächster Stopp unseres Roadtrips im Mercedes-Benz E 300 4MATIC – der übrigens eine reine US-Motorisierung darstellt und so mit Allradantrieb nicht nach Deutschland kommen wird – war das bekannte Roys Café in Amboy, wo wir dann auch wieder auf der alten Route 66 fahren konnten. Am Nachmittag fuhren wir noch bei der Elmers Bottle Tree Ranch vorbei – einer private Kunstinstallation.
Roy´s Café an der Route 66
Das Roy´s Café ist jetzt ein verlassenes Dorf mitten in der Wüste, welches im Jahre 2005 an Albert Okura – Besitzer der „Juan Pollo“ Restaurantkette, verkauft wurde und heute als Museum fungiert. Absicht des Besitzers ist es, den historischen Ort mitten in der Mohave-Wüste zu erhalten und wieder zu restaurieren. Das „Roy´s Café“ war damals eine Institution und Location vieler Film- und Fernsehproduktionen an der alten Route 66. Aktuell ist lediglich die Tankstelle sowie die gegenüberliegende Poststation noch geöffnet (die Häuser im Hintergrund stehen der Bilder stehen leer, die Türen sind dabei meist offen).
Elmer´s Bottle Tree Ranch
Eine Sehenswürdigkeit ist die Elmers Bottle Tree Ranch bei Oro Grande (Helendale) an der ehemaligen Route 66 in der Mojave-Wüste durchaus. Auf einem privaten Grundstück wurden hier großflächige Skulpturen-Installationen von flaschenbestückten Metallgerüsten errichtet, die je nach Sonnenstand unterschiedliche Lichtreflexe in den Flaschengläsern erzeugen.
Bei Wind entstehen an den Flaschen außerdem Blasgeräusche an den Öffnungen sowie durch die montierten Metallteile-Windmühlen. Die Anlage ist ein „historical landmark“ – ein historisches Wahrzeigen – und weit über die Region bekannt. Aktuell besteht die Installation aus rund 200 Skulpturen, wobei der Besitzer Elmar Long die Installation stetig erweitert.
Bagdad Café unweit von Barstow
Einen Stopp machten wir ebenso im bekannten Bagdad Café in Barstow (National Trails Hwy, Newberry Springs) welches als Café u.a. auch tradionelle amerikanische Speisen bietet. Das Café wurde in den 1950er Jahren errichtet und diente 1988 als Filmkulisse des Films „Bagdad Café“, worauf es im Jahre 1995 auch umbenannt wurde. Das Lokal – was eher eine Touristenattraktion ist – ist u.a. vom Film „Out of Rosenheim“ bekannt, wobei die Filmlocation hierfür eigentlich woanders lag. Zwar ist das Essen und die Getränke im Café eher nicht zu empfehlen, doch das Ambiente ist dafür einmalig.
Von den Temperaturen war es bereits wieder sehr warm geworden, nach Flagstaff am Morgen mit rund 40 Fahreneinheit hatten wir in Amboy 82 und am Ziel in Victorville immer noch 74 Grad Fahrenheit. Die Tagesetappe hat sich jedoch auch beim Verbrauch niedergeschlagen: 35,1 mpg zeigte der Bordcomputer an, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 57 mph. Getankt haben wir 15,227 Gallonen – für 80 Dollar.
Bilder: MBpassion.de / Philipp Deppe