Setra – als Tochter der EvoBus GmbH – hat für uns einen speziellen Oldtimer aus dessen Archiv geholt: die Baureihe S 125 aus dem Jahr 1966. Das Stadtbus-Modell S 125 gilt als Vorläufer der Setra Baureihe 100 und prägte bereits in den frühen 60er Jahren die Linienbus-Entwicklung in Deutschland – und das nachhaltig.
S 125 von Setra
Mit der Baureihe S 125 präsentierte Setra bereis in den 60er Jahren einen Standard-Linienbus mit Vorbildcharakter. Der Vorläufer der Baureihe 100 von Setra war dabei der erste deutsche Omnibus, der mit einer niedrigen Trittstufe von 62 cm, breiten Türen, vielen Steh- sowie 42 Sitzplätzen explizit für den damaligen modernen Linienverkehr konzipiert war. Mit einen Fassungsvermögen von insgesamt 125 Fahrgästen erregte die Baureihe 125 zu seiner Zeit großes Aufsehen.
Erster Prototyp auf der IAA 1963
Das Setra-Fahrzeug wurde zuerst auf der IAA im Jahre 1963 als Prototyp eines neuen Linienbusses vorgestellt und war nicht mehr, wie der ST 110, in der bisherigen Röhrenbauweise gefertigt worden, sondern – wie alle anderen Setra-Busse – in der Gittergerippe-Bauweise.
Als Antrieb diente hier ein Henschel 522 DPFK mit 132 PS, der stehend im Heck eingebaut worden war, weshalb der Wagenboden hinten in 2 Stufen auch angehoben werden musste. Der Motor verfügt über einen Hubraum von 6.126 ccm (6-Zylinder in Reihe stehend).
Mit der Vorstellung der Baureihe S 125 zeigte sich aber auch erstmals das vorteilhafte Baukastensystem von unterschiedlich großen, ansonsten aber weitgehend übereinstimmenden Fahrzeugen.
Der S 125 zeichnete sich aber bereits durch die bekannten „Setra-Spezialitäten“ aus: durch die von Kässbohrer entwickelte Außenschwingtür, die aufgrund ihrer Funktionalität und Passgenauigkeit noch im 21. Jahrhundert die meist verbaute Tür in Reise- und Überlandlinienbussen sein wird, sowie die Einzelradaufhängung mit Luftfederung, die sich seit Ihrer Präsentation im Jahr 1955 mehr als gewährt hat – und nun aus den Setra Bussen auch nicht mehr wegzudenken ist.
Fahrzeugproduktion lief bis in das Jahr 1967
Der Setra S 125 hat eine Länge von 10.650 mm, sowie eine Breite von 2.500 mm. Die Fahrzeug-Höhe beträgt 3.050 mm. Produziert wurde die Baureihe S 125 bis in das Jahr 1967, bevor diese dann durch die Baureihe 100 abgelöst worden ist.
Die wichtigsten technischen Daten:
Kässbohrer Fahrzeugwerke GmbH / Setra S 125, 132 PS 6 Zylinder (in Reihe stehend) Henschel 522 DPFK mit 6.126 ccm mit Einscheibentrockenkupplung, ZF S 5-35 Getriebe, 5 Vorwärts, 1 Rückwärtsgang. Übersetzung: i=5,64/3,08/1,74/1,0/0,695. Rückwärtsgang: 5,06
Alternativ wurde in der Serien auch ein Henschel 522 TAK mit 150 PS und 6.126 ccm (6-Zylinder in Reihe stehend) verbaut.
- starre Kässbohrer-Banjoachse Hinterachse mit Blattfederführung mit 4 Luftfederbälge
- Einzelradaufhängung auf der Vorderachse mit 2 Luftfederbälge
- 2.300 mm vorderer Überhang, 3.000 mm hinterer Überhang
- 19.500 mm kleinster Wendekreis, 5.350 mm Radstand
- Spurweite vorne 2.010 mm, hinten 1.750 mm
- Achslast vorne: 6.000 kg, hinten: 9.300 kg. Gesamtgewicht: 15.180 kg
Bilder: Dieter Rebmann / Daimler AG