Bei unseren Roadtrip im EQE 350+ ging unsere Reise weiter – von Málaga entlang der Mittelmeerküste nach Gibraltar, und weiter über Ronda bis nach Cordoba.
Kurzer Abstecher nach Gibraltar
Unsere Planung ab Málaga für unsere weitere Streckenführung führte uns am vierten Tag des Trips durch Spanien weiter – vom Übernachtungsort Torremolinos entlang des Mittelmeers Richtung Grenzübergang Gibraltar, nicht ohne einen kleinen Abstecher durch Marbella. Dabei unterbrachen wir die 133 km-Fahrt lediglich für eine kurzen Fotohalt sowie um einen kurzen Ladestopp bei IONITY (Centro Comercial Mar y Sol), um danach direkt kurz vor der Grenze zur Halbinsel einen Parkplatz zu suchen. In das britische Überseeterritorium des Vereinigten Königreichs, welches bekanntlich auf einer Landzunge an der Südküste von Spanien liegt, hieß daraufhin zu Fuß weiter.
Während die Grenzkontrollen sich eher unspektakulär zeigten, war die Überquerung des Flugfeldes mehr als eindrucksvoll. Angesichts des örtlichen Verkehrs Richtung Gibraltar und der Ersparnis für eine ggf. notwendige Verzollung des Testwagens von Mercedes-Benz war der Fußweg jedoch die deutlich bessere Entscheidung. Dafür ist man aber vor Ort auch vorbereitet: so stehen großzügige und überdachte (!) Parkplätze mit zugleich humaner Preisgestaltung bereit, die wir dankend nutzten. So unproblematisch hatten wir den Besuch nicht erwartet. Und ja: wir hatten es tatsächlich von Deutschland bis nach Gibraltar geschafft ! 🙂
Ein klarer Fehler unsererseits war jedoch eine fehlende Übernachtung in Gibraltar, zumal es vor Ort einfach zu vieles zu sehen gegeben hätte, als was man in nur wenigen Stunden entdecken könnte. Da wir unsere Unterkunft jedoch erst in Córdoba geplant hatten – und diese auch schon gebucht hatten – waren wir vor Ort unter Zeitdruck. Schade eigentlich, zumal die Halbinsel zwar nur 1,2 Kilometer lang ist, jedoch mit dem spektakulär steil aus dem Meer auftragenden Kalksteinfelsen schon von weiteren über der Bucht von Algeciras ins Auge fällt. Aber auch die historischen Gebäude, die bekannten Berberaffen oder die Höhlen und die in den Felsen geschlagenen Verteidigungsanlagen wären einen genaueren Blick wert gewesen. Auch die Südspitze des Felsens, mit dem im Jahr 1841 eröffneten Leuchtturm von Gibraltar (Gibraltar Trinity Lighthouse), wäre sicherlich einen Besuch wert. Wer im Urlaub also unweit von Gibraltar verweilt: ein Tagesbesuch ist die Halbinsel auf alle Fälle immer wert.
Auch wenn wir bereits früh kurz vor 10 Uhr in Gibraltar vor Ort waren, fehlte am Ende doch die notwendige Zeit. Selbst auf die Berberaffen, die wir nur mittels Seilbahn (und 40 Euro Ticketpreis pro Person) gesehen hätten, mussten wir so verzichten. Ein Fehler, den wir so schnell wohl nicht mehr korrigieren können. Wer einmal in die Ecke von Europa kommt, sollte hier also deutlich mehr Zeit einplanen. Am frühen Nachmittag fuhren wir von der britischen Halbinsel zurück über die Mautstrecke der AP-7 bis San Pedro de Alcantara, um ab da über die A-397 über eine längere Bergetappe mit vielen Serpentinen zur Felsenstadt Ronda zu gelangen.
Kräftezehrende Bergetappe Richtung Ronda
Die erste kräftezehrende Bergetappe – die sich knapp über die Hälfte der rund 120 km Wegstrecke hinzog – steigerte zwar unmerklich den Strombedarf des EQE, die Limousine absolvierte die kurvige Wegführung jedoch mehr als problemlos. Die effektive Energierückgewinnung („Rekuperation“) zeigte sich hier auch von Vorteil. Hierzu nutzten wir aber auch den Eco Assistenten, der die Rekuperation an die Straßenverhältnisse automatisch anpasste und je nach Situation schwächer oder stärker verzögerte.
Die Mischung zwischen gut in der Hand liegenden Lenkung, angenehmer Geräuschdämmung mit niedrigen Windgeräuschen sowie optional abgestimmten und reagierten Luftfahrwerk AIRMATIC des EQE sorgte jederzeit für eine angenehme Fahrt. Die Fahrstabilität des EQE zeigte sich erstklassig, zumal auch Unebenheiten weitgehend weggebügelt wurden.
So blieb auch Zeit für einen Blick abseits der Straße, oder ein kurzer Blick zurück in Richtung Küste, zumal sich das Fahrzeug selbst um die wichtigsten Punkte selbst kümmerte: die Ladeplanung. Die MBUX Navigation hatte dazu aber alles unter Kontrolle und führte uns problemlos zum nächsten Zwischenziel des Tages. Die Ladeplanung hatten wir hier sogar komplett dem System übergeben, welches sich bereits schon an den Vortagen als perfekter Navigator und Planer bewiesen hatte. Einsteigen – Navigation starten und sich über die Ladeplanung keine Gedanken machen geht aktuell wohl am besten mit einen MBUX System an Bord.
Roadtrip nach Ronda und Córdoba
Eines von vielen Highlights des vierten Roadtrip-Tages war wohl die spanische Stadt Ronda, die auf einem Berggipfel erbaut wurde. Die Lage der eindrucksvollen Ortschaft ist dabei atemberaubend oberhalb einer tiefen Schlucht, welche die Neustadt von der Altstadt teilt. Die maurisch geprägte Altstadt, La Ciudad, liegt dabei auf einem rundum steil abfallenden Felsplateau und wird dabei durch eine knapp 100 Meter tiefe Schlucht von der Neustadt getrennt. Neben der alten Steinbrücke „Puento Nuevo“ als Aussichtspunkt und Verbindungspunkt zwischen den Stadteilen gibt es vor Ort auch die legendäre Stierkampfarena aus dem 18. Jahrhundert sowie zahlreiche Kloster und Kirchen, Paläste sowie schön erhaltene Innenhöfe im maurischen Stil zu entdecken. Während der Besichtigung parkten wir das Auto bequem in einer innenstädtischen Tiefgarage.
Nach der Besichtigung von Ronda fuhren wir weiter Richtung Tagesziel in Córdoba. Dazu hieß es, von Ronda nochmals rund 170 km zurückzulegen. Als Ziel suchten wir uns unwissender Weise noch ein weiteres Tageshighlight aus. So ist Córdoba nicht nur die drittgrößte Stadt Andalusiens, sondern besitzt ein mehr als stark prägendes historisches Erbe mit vielen Bauten aus der Zeit der maurischen Herrschaft.
Mit der Mezquita-Cetedral bietet die Ortschaft Córdoba nicht nur das bedeutendste Bauwerk der Stadt, welches seit dem Jahr 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, sondern mit der „Puente Romano“ – der römischen Brücke – ein Bauwerk von 45 v. Chr. Vollständig betrachtet ist aber regelrecht die ganze historische Innenstadt mit ihren zahlreichen Bauten, Palästen und Innenhöfe sehenswert und mehr als eine Tagesreise wert.
Die durchschnittlichsten Höchsttemperaturen von Córdoba sind meist die höchsten in ganz Europa – und das mehr als milde und angenehme Klima merkten wir vor Ort auch bis spät in die Nacht. Das die ganze Innenstadt mit ihren zahlreichen Restaurants, Kneipen und Bars bis weit nach Mitternacht aktiv ist, blieb uns zusätzlich positiv in Erinnerung. Unbequem war lediglich die Parkplatzsituation, zumal wir zwingend eine überwachte Parkmöglichkeit nutzen wollten.
Kurz vor unserer Unterkunft wollten wir am lokalen Schnelllader jedoch noch unsere Business-Limousine laden. Der von MBUX empfohlene 350 kW HPC Lader einer Audi-Filiale war zwar schnell ausgemacht, jedoch auch nur während der Geschäftsöffnungszeiten anfahrbar. Ein Umstand, den uns die Navigation leider verschweigen wollte. Die Alternative – im Industriegebiet nur einige Straßen weit – lieferte dann nur 50 kW Spitzenleistung. Mangels Alternativen und in Ermangelung eines Schnellladers in direkter Umgebung mussten wir so ungeplant eine Ladepause von über 70 Minuten einlegen. Erstmals also eine Zwangspause auf der Strecke, die wir nicht mit anderen Tätigkeiten kaschieren konnten. Untätig „vor Ort die Zeit abzusitzen“, um überhaupt den nächsten Tag die nächstgelegenen Schnelllader zu erreichen, war nicht unser eigentlicher Plan. Auch eine AC-Lademöglichkeit über Nacht stand nicht zur Verfügung. Der „Ladefehler“ lag aber nicht am MBUX System von Mercedes-Benz, wohl aber beim Ladesäulenbetreiber und dessen Übermittlung der falschen Öffnungszeiten der HPC-Säule.
Immerhin hatte uns der EQE 350+ unproblematisch durch Frankreich und weitere Teile von Spanien geführt, ohne eine Probleme – unabhängig, welcher Ladesäulentechnik oder Anbieter. Hier funktionierte also sowohl die Hard- als auch die Software bei Mercedes-Benz. Auch die Mercedes Charge Ladekarte tat zuverlässig im europäischen Ausland ihren Dienst. Einstecken, Ladekarte hinhalten – laden. Die optional mögliche Freischaltung des Ladepunktes per MBUX Display war für uns eher unbequem und diente lediglich als Alternative zur Ladekarte.
EQE bietet typisches „Mercedes-Fahrgefühl“
Mit Blick auf den Kilometerstand hatte uns unser Roadtrip bislang über 3.500 Kilometer quer durch Frankreich, über Donostia San Sebastián über Saragossa, Teruel und Alicante sowie Málaga entlang der Mittelmeerküste bis nach Gibraltar geführt. Am vierten Tag ging es dazu durch die andalusische Provinz über Ronda nach Córdoba. Dabei hat der „kleine Bruder“ des EQS – der EQE 350+ bislang keine (aber auch nicht die geringsten..) Schwächen gezeigt und punktete parallel mit dem typischen „Mercedes-Fahrgefühl“ der Business-Limousine. Die Reichweite des Modells überzeugte auf der Langstrecke, auch wenn wir oft bereits unterhalb von 500 Kilometern einen Ladepunkt ansteuerten. Die 639 km nach WLTP zu erreichen, wäre in Spanien mit einer abseits von Autobahnen eher spärlichen Ladeinfrastruktur nahezu unmöglich, zumal unter Alltagsvoraussetzungen der Wert wohl so einfach nicht erreicht werden könnte.
Der Testverbrauch am vierten Tag stieg teilweise auf 25 kWh pro 100 Kilometer Wegstrecke, ohne auf Ladeverluste am Schnelllader einzugehen. Der Durchschnittsverbrauch für den EQE 350+ mit seinen 292 PS pendelte sich hingegen bei bislang rund 3.500 km auf um die 20,5 kWh ein. Bemerkenswert, zumal wir das Fahrzeug mit wechselten Fahrern einfach nur nutzten, ohne irgendwie auf einen niedrigen Verbrauch zu achten. Einsparpotenzial wäre also noch vorhanden, mit mehr Achtsamkeit auf unseren Fahrstil, Fahrstrecke und im Eco-Modus. All das wäre möglich, wollten wir aber nicht.
Bilder: MBpassion.de