Dritte Etappe des Intelligent World Drive: auf automatisierter Testfahrt in Australien

Auf der dritten Etappe des Mercedes-Benz Intelligent World Drive hat das Testfahrzeug, das auf der Serien-Limousine der S-Klasse basiert, automatisierte Testfahrten auf Landstraßen, Autobahnen und in der Stadt Melbourne zu bewältigen. Bis Januar 2018 sammelt das Testfahrzeug umfassende Informationen in einer Vielzahl komplexer Verkehrssituationen auf fünf Kontinenten und lotet dabei die Grenzen der aktuellen Systeme aus.

Schwerpunkte der Testfahrten in Australien, die von Sydney über Canberra und Albury bis in den Stadtverkehr von Melbourne führen, sind die Validierung der digitalen Kartendaten von HERE, die Erkennung von landesspezifischen Verkehrszeichen und die Erprobung des innovativen DIGITAL LIGHT Systems.

Elektronische Geschwindigkeitsanzeigen – variable Geschwindigkeitslimits
Statt der klassischen Geschwindigkeitsbeschilderung aus Metall nutzt das australische Straßenverkehrssystem zunehmend elektronische Displays mit variablen Geschwindigkeitsbegrenzungen, die sowohl den Verkehrsfluss als auch die Sicherheit verbessern sollen. Sie sind mit einer leuchtend weißen LED-Anzeige, einem roten LED-Ring und einer gelben LED-Warnleuchte ausgestattet und können neben Geschwindigkeitsbegrenzungen auch einfache Symbole und Buchstaben anzeigen. In einigen Fällen werden sie nacheinander positioniert, um einen dynamischen Verkehrsfluss zu gewährleisten, und können ihre Anzeige innerhalb von Sekundenbruchteilen ändern. Diese Schilder sind eine große Herausforderung für die Leistungsfähigkeit der Digitalkamera und die Qualität der digitalen Kartendaten, die es ermöglichen, dass automatisierte Fahrfunktionen wie Aktiver Geschwindigkeitslimit-Assistent und Aktiver Abstands-Assistent DISTRONIC zuverlässig funktionieren.

„Hook Turn“ – aus der linken Spur rechts abbiegen
Eine weitere Besonderheit ist die Verkehrssituation, die als „ Hook Turn“ bezeichnet wird und weltweit nur in Melbourne anzutreffen ist. Sie dient zum Abbiegen von Straßen, die auch von Straßenbahnen im Stadtzentrum von Melbourne genutzt werden. Wer nach rechts über die Straßenbahngleise abbiegen will, muss in die linke Spur wechseln. Das Sensorsystem eines automatisierten und autonomen Fahrzeugs muss in der Lage sein, das Hook Turn-Schild zu erkennen und richtig zu interpretieren, so dass das System in der Zukunft auch in solchen Situationen Hilfe leisten kann.

Wildwechsel – Emus, Koalas, Wombats oder Kängurus
Ebenfalls ungewöhnlich im Vergleich zum europäischen oder amerikanischen Straßenverkehr ist die extrem hohe Anzahl von Tieren, die die Straße überqueren, insbesondere in den dünn besiedelten Regionen. Ebenso hoch ist die Zahl der Unfälle mit Emus, Koalas, Wombats oder Kängurus. Automatisierte Fahrfunktionen könnten helfen, das Risiko derartiger Kollisionen zu minimieren oder sie so weit wie möglich zu vermeiden. Dazu müssen Sensoren wie Kameras und Radarsysteme die Tiere rechtzeitig erkennen und ihre genaue Entfernung berechnen. Kängurus stellen zugegebenermaßen eine besondere Herausforderung dar, wenn es um die Weiterentwicklung der Sensorik geht, denn sie laufen nicht über die Straße, sondern hüpfen und erreichen dabei eine Höhe von bis zu 1,5 Metern und eine Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern. Außerdem stellt sich die Frage, wie das Fahrzeug reagieren soll, wenn es Tiere erkennt.

DIGITAL LIGHT – Testen der innovativen Beleuchtungsanlage
Das auf der S-Klasse basierende Testfahrzeug ist mit einem Scheinwerferprototyp mit der innovativen DIGITAL LIGHT Technologie ausgestattet. Dieses revolutionäre Beleuchtungssystem ermöglicht Funktionen, die Anfang 2015 im Forschungsfahrzeug F 015 Luxury in Motion als Zukunftsvision vorgestellt wurden. Das blendfreie kontinuierliche Fernlicht in HD-Qualität verwendet Chips mit über einer Million Mikrospiegeln und damit Pixeln pro Scheinwerfer. So erreicht es eine ideale Lichtverteilung unter allen Fahrbedingungen und kann auch Lichtschienen auf die Straße projizieren, um mit der Umgebung zu kommunizieren.

Die Testfahrten, die zum Intelligent World Drive gehören, bauen auf den umfassenden Erfahrungen aus vorausgegangenen automatisierten Testfahrten auf. Australien ist einer der Kernmärkte von Mercedes-Benz. Mercedes-Benz Australia testet deshalb bereits seit März 2017 in enger Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Entwicklungszentrum in Deutschland mit einem eigenen Versuchsfahrzeug auf Basis der E‑Klasse automatisierte Fahrfunktionen. Diese E‑Klasse ist mit der Softwaretechnologie der neuen S‑Klasse ausgestattet. Mit mehr als 20.000 gefahrenen Testkilometern zwischen Perth und Melbourne sowie Melbourne und Brisbane hat sie wertvolle Informationen über lokale Verkehrspraktiken und Verkehrszeichen gesammelt und die digitalen Kartendaten von HERE umfassend getestet. Ab Dezember wird sich diese E‑Klasse den spezifischen Herausforderungen des Straßenverkehrs in Neuseeland stellen.

Quelle: Daimler AG

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Billmann
6 Jahre zuvor

Die Nachrichten sind sehr interessant, aber es sollte weitere Bestrebungen in den Grundlagen der Verbrennung des Motors geben. Es gäbe eine gute Idee um die Verbrennung zu optimieren, um abgasärmere und leistungfähigere verbrennungsmotoren zu realisieren die eine vollkommene Ausnutzung des Kraftstoffe zu realisieren. Man könnte vielleicht bereits bestehende Motoren umrüsten um kostengünstig in die Nähe des Elektromotor zu kommen.