Mit dem Concept Mercedes-AMG GT XX hebt Mercedes-AMG den elektrischen Antrieb auf ein neues Niveau. Entwickelt auf der eigens konzipierten AMG.EA Plattform und vollständig „Electric Only“ gedacht, verzichtet der GT XX nicht nur konsequent auf Verbrenner – er integriert eine der fortschrittlichsten Elektromotor-Technologien am Markt: Axialflussmaschinen in hochintegrierten High Performance Electric Drive Units (HP.EDUs).
Was ist ein Axialflussmotor – und warum ist er so effizient?
Der entscheidende Unterschied zur klassischen Radialflussmaschine liegt in der Richtung des elektromagnetischen Flusses:
- Bei einem konventionellen Elektromotor verläuft der magnetische Fluss senkrecht zur Drehachse – radial.
- Beim Axialflussmotor hingegen verläuft der Fluss parallel zur Drehachse – axial.
Das hat entscheidende Auswirkungen auf Bauform und Leistungsdichte. Der Stator befindet sich zwischen zwei Rotoren, die ihn sandwichartig links und rechts umschließen. Diese Konstruktion sorgt für:
- Effizientere Kraftübertragung vom Stator auf die Rotoren
- Deutlich höhere Drehmomentdichte
- Kompaktere Bauweise bei gleicher Leistung
Im AMG GT XX zeigt sich das besonders eindrucksvoll:
- Die beiden Elektromotoren an der Hinterachse sind jeweils nur rund acht Zentimeter breit
- Die Axialflussmaschine an der Vorderachse misst gerade einmal neun Zentimeter in der Breite
Diese extrem flache Bauweise ist entscheidend für das Packaging in einem Supersportwagen mit tiefem Schwerpunkt und kurzen Überhängen.
HP.EDU: Drei Motoren, zwei Konzepte, ein Ziel – maximale Performance
Der elektrische Antrieb des GT XX besteht aus drei Axialflussmotoren, integriert in zwei sogenannte High Performance Electric Drive Units:
Hintere HP.EDU (Doppelmotor-Antrieb)
- Zwei Axialflussmotoren mit jeweils eigenem Planetenradgetriebe
- Zwei Inverter zur Einzelsteuerung
- Ölkühlung für Motoren und Getriebe
- Integrierte Pump Control Unit (PCU) mit Hydraulikpumpen und Saugfiltern
- Extrem präzises Torque Vectoring pro Rad durch separate Ansteuerung
Vordere HP.EDU (Boostermotor)
- Ein Axialflussmotor mit Stirnradgetriebe
- Integrierter Inverter
- Disconnect Unit (DCU) zur mechanischen Entkopplung bei Nichtgebrauch
- Funktion als temporärer Boost-Antrieb bei hoher Leistungsanforderung oder Traktionsbedarf
Dieses Layout erlaubt nicht nur Allradantrieb auf Abruf, sondern minimiert Energieverluste im Normalbetrieb – ein Schlüsselfaktor für Effizienz und Reichweite.
Serienreif ab 2026
Die im GT XX eingesetzten Axialflussmotoren und HP.EDUs sind keine ferne Vision, sondern der Vorbote der kommenden AMG-Generation. Mercedes-AMG plant den Serienstart dieser Antriebseinheiten ab 2026, zunächst auf der AMG.EA Plattform – später auch in breiterer Anwendung im Performance-Segment.
Fazit: Axialkraft auf engstem Raum
Mit dem Concept AMG GT XX zeigt Mercedes-AMG, wie Elektromobilität im Hochleistungssegment nicht nur effizient, sondern auch radikal sportlich umgesetzt werden kann. Die Axialfluss-Technologie – flach, leicht und drehmomentstark – kombiniert mit der hochintegrierten HP.EDU-Architektur, setzt neue Maßstäbe für elektrische Antriebe.
Und mit Abmessungen von unter neun Zentimetern pro Motor zeigt AMG: Große Leistung braucht nicht viel Raum – sondern nur die richtige Idee.
Bilder: Mercedes-Benz Group AG / Detailbilder Axialflussmotoren: MBpassion.de