Schon gefahren: R6-Diesel-Power im GLE 400 d 4MATIC mit 330 PS

Nach unserem GLE 450 4MATIC Fahrtest haben wir ebenso einen kurzen Blick auf eine noch kommende Motorisierung geworfen: auf den GLE 400 d 4MATIC mit Reihen-Sechszylinder Diesel mit 700 Nm Drehmoment und 330 PS.

Im GLE 400 d 4MATIC auf Testfahrt

Mit dem GLE 400 d 4MATIC konnten wir bereits vorab einen ersten – kurzen – Fahrtest unternehmen. Unter der Haube steckt hier der moderne Reihensechszylinder-Diesel der Baureihe OM 656. Das 2,9-Liter Hubraum große Aggregat schiebt mit seinem satten Drehmoment den SUV sehr dominant und mit viel Nachdruck an. Kurze Sprints zum Überholen werden hierzu mit Leichtigkeit genommen. Das bullige Drehmoment setzt bereits ab 1.200 Umdrehungen ohne spürbarem Kraftloch ein. Der große Diesel hat im neue GLE mehr als nur genug Kraft an den vier Rädern und sprintet innerhalb von 5,8 Sekunden auf die 100 km/h-Marke. Die Höchstgeschwindigkeit der neuen Motorisierung liegt bei 240 km/h – den Verbrauch wird vom Hersteller mit 7,5 – 7,0 l auf 100 km sowie 199 – 184 g/km CO2 angegeben. Im direkten Vergleich mit dem Benziner – GLE 450 4MATIC – wirkt der Diesel insgesamt subjektiv kräftiger.

Ruhiger Motorenlauf – wenig Windgeräusche im GLE

Während der Fahrt ist im Innenraum kaum etwas vom Arbeitsgeräusch des 6-Zylinder-Dieselmotors zu vernehmen.  Die Dämmung des GLE ist dahingehend sehr effektiv, während der Diesel zudem auch seidenweich – ohne ausgeprägtem Nageln oder störenden Vibrationen – seinen Dienst absolviert.  Der Selbstzünder passt dabei zum Charakter des neuen GLE, der insgesamt sehr wenige Windgeräusche im Innenraum bemerken lässt. Hier rollt man gelassen – und das liegt zusätzlich am ebenfalls für die Motorisierungen erhältlichen E-ACTIVE-BODY-CONTROL Fahrwerk. So in der Kombination aus Diesel und aktivem Fahrwerk, werden im GLE 400 d 4MATIC längere Fahrten zu gefühlten Kurzstrecken.

Euro 6 d Norm mit RDE 2

Der Sechszylinder-Diesel OM 656 im GLE kommt dazu erstmals – neben dem Motornahen SCR-Katalysator – auch zusätzlich mit einem zweiten SCR-Kat inklusive Ammoniak-Sperrkat (ASC) im Unterboden. Durch diese Erweiterung in der Abgasnachbehandlung erfüllt der GLE 400 d 4MATIC bereits jetzt die ab 2020 geltende Euro 6 d Norm mit der verschärften Real Driving Emissions Stufe 2 (RDE 2).

330 PS – der bislang stärkste PKW Serien-Diesel von Mercedes-Benz

Beim Blick in den Motorraum zeigt sich eine weitere Neuheit: der Frontendträger hinter dem Kühlergrill besteht nun erstmalig aus organischem Blech – kurz Organoblech genannt. Der Frontendträger – in dem unter anderem der Kühler befestigt ist- , besteht aus faserverstärkten Kunststoffplatten. Er ist rund 30 Prozent leichter als eine konventionelle Metall-Konstruktion und zudem ist der Träger deutlich steifer, was die Crasheigenschaften des SUV der Baureihe V 167 zusätzlich verbessert.

Bereits im Fahrtest zum GLE 450 hatten wir kurz angemerkt, das sich die AMG Line im Exterieur optisch gefälliger zeigt. Der uns nun gefahrene selenitgraue GLE 400 d 4MATIC war nun genau so ausgestattet und bot uns einen direkten Vergleich.Nach unserem Geschmack ist die Front der AMG-Line mit dem stärker geformten Stoßfänger viel aussagekräftiger und lässt den GLE im Ganzen durchaus präsenter wirken.

AMG Line gefälliger

Die Radlaufverkleidungen in Wagenfarbe sowie der optisch weniger ausgeprägte Chrom-Unterfahrschutz lässt das Fahrzeug ggf. jetzt nicht mehr so als Offroader wirken, dafür aber stattlich und robust. Insgesamt bekommt der GLE mit der optionalen AMG Line eine mehr sportlich-feinere Note, wobei auch der fein wirkende Diamantgrill an der Front beiträgt. Der breite und geschlitzte Doppel-Lamellen-Seriengrill passt jedoch auch gut zum Fahrzeug selbst.

In der Heckansicht wird durch die AMG-Line die Breite des GLE deutlich mehr betont. Die seitlichen Schlitze im Stoßfänger lassen die ausgestellten Radhäuser nun noch deutlicher wirken. Das vergrößerte Chromzierelement im unteren Bereich des Hecks, rund um die nicht funktionellen Endrohren, bringt einen weitaus harmonischeren Abschluss,  als es bei der Serienausstattung der Fall ist.

Die großen optionalen AMG 22-Zoll Leichtmetallräder passen zum sportlichen Touch des GLE und sind aerodynamisch für einen möglichst geringen Luftwiderstand optimiert. Die Feinarbeit der Ingenieure im Windkanal ging dabei sogar so weit, dass man selbst die Schrift auf den Reifenflanken für einen besseren Luftstrom versenkte.

Im Innenraum unseres Testwagen geht es hingegen schlicht zu. Anders als im Exterieur ist hier keine AMG-Line im Interieur vorhanden, sondern lediglich das Standardinterieur – erweitert um einige Extras,  wie  z.B. Polster in schwarzem Nappa Leder mit Ziernähten verfeinert. MBUX gehört zum Serienumfang im GLE und zusätzlich wird das Multimediasystem – ebenfalls Serienmäßig – um den neuen Interieur-Assistenten mit Gestensteuerung erweitert.

Aktiver Helfer mittels Gestensteuerung

Der neue aktive Helfer funktioniert berührungslos – sowohl bei Tag als auch bei Nacht. Hiermit können Bewegungen und Gesten der vorderen Insassen verschiedene Komfort- und MBUX Funktionen steuern. Beispielsweise kann hierdurch eine persönliche Favoritenfunktion aufgerufen werden: dazu wird die Hand mit zum V gespreizten Zeige- und Mittelfinger ruhig über die Mittelkonsole gehalten.

Als möglicher Favorit wäre hier zum Beispiel der Befehl „navigiere mich nach Hause“: einmal die V-Geste ausgeführt, startet MBUX automatisch mit der Routenberechnung für den Nachhauseweg.  Zusätzlich kann der Assistent unter anderem auch bei Dunkelheit die Leseleuchte des unbesetzten Beifahrersitzes aktivieren, sobald der Fahrer in diese Richtung greift. Sobald die Hand den Sitzbereich wieder verlässt, wird das Licht umgehend wieder deaktiviert.

 

Die Baureihe des GLE (V167) wird künftig drei Dieselmotorisierungen im Angebot bieten. Zusätzlich zum GLE 400 d wird es den GLE 350 d 4MATIC als zweiten Sechszylinder mit 272 PS und 600 Nm Drehmoment angeboten. Außerdem steht der bereits bestellbar GLE 300 d 4MATIC als Vierzylinder mit 245 PS und 500 Nm im Programm. Weitere Motoren, darunter auch ein Plug-In-Hybrid werden im Jahr 2019 folgen.

Testwagenausstattung in der Übersicht:

  • GLE 400 d 4MATIC
  • Selenitgrau metallic
  • AMG-Line Exterieur
  • 22“ AMG Leichtmetallräder im 5-Doppelspeichen-Design
  • Polsterung Leder Nappa schwarz
  • Instrumententafel und Bordkanten der Türen in Ledernachbildung ARTICO
  • MULTIBEAM LED
  • Fahrassistenz-Paket Plus
  • Technik-Paket
  • Spiegel-Paket
  • Park-Paket mit 360°-Kamera
  • MAGIC VISION CONTROL
  • KEYLESS-GO Komfort Paket
  • Diebstahlschutz-Paket
  • Panorama-Schiebedach
  • Wärmedämmend dunkel getöntes Glas
  • Doppelte Sonnenblende
  • Sonnenrollos elektrisch den Fondtüren

  • Servoschließen
  • Trittbretter beleuchtet in Aluminium-Optik mi Gumminoppen
  • MEMORY-Paket
  • Sitzklimatisierung für Fahrer und Beifahrer
  • Multikontursitze für Fahrer und Beifahrer
  • ENERGIZING Paket Plus
  • Wärme-Komfort-Paket
  • Sitzheizung im Fond
  • Klimatisierungsautomatik THERMOTRONIC
  • AIR-BALANCE Paket
  • Cupholder temperiert
  • Laderaumabdeckung mit zusätzlichem Trennnetz
  • MBUX Augmented Reality für Navigation
  • USB-Schnittstellen Paket
  • Multifunktions-Telefonie
  • Vorrüstung für digitalen Fahrzeugschlüssel für Smartphone
  • Head-up-Display
  • Digitales Radio
  • Burmester Surround-Soundsystem
  • Vorrüstung für Entertainment und Komfort

Bilder: ©Philipp Deppe / MBpassion.de

35 Kommentare
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Snoubort
5 Jahre zuvor

wie ich auch schon beim 300d geschrieben habe: Ja, die AMG Variante sieht gefälliger und stimmiger aus, aber meiner Meinung nach trotz des „umgedrehten“ Grills, und nicht wegen.
Beim 400d fehlt halt nur noch der „EQ-Boost“, dann wäre es der perfekte Motor.

mitleser
Reply to  Philipp Deppe
5 Jahre zuvor

In welchem Drehzahlbereich sollte da EQ greifen (und auf welches Getriebe lässt man dann das kombinierte Drehmoment los)?

Snoubort
Reply to  mitleser
5 Jahre zuvor

Verstehe ich nicht. Beim elektronischen Verdichter (dem meiner Meinung nach wichtigsten Aspekt hier) geht es doch nicht darum, dass das Drehmoment bei ner niedrigeren Drezahl erreicht wird – oder dass sich ein höheres Maximalniveau ergibt. Sondern, dass es verzögerungsfrei zur Verfügung gestellt wird (und man nicht warten muss, bis genug Abgase für den Turbo produziert wurden).
Deshalb sehe ich gerade den Diesel, und gerade in „schweren Kisten“ prädestiniert für diese Technik.

mitleser
Reply to  Snoubort
5 Jahre zuvor

Eventuell wäre es für das allgemeine Verständnis angebracht wenn du gleich zu Beginn schreiben würdest was du meinst, das EQ System ist wesentlich mehr als der eZV, nämlich -im Falle des M256- ein ISG welcher 250 Nm zusätzliches Drehmoment zur Verfügung stellt, das erscheint eher nicht wichtig beim OM 656.

Sebastian
5 Jahre zuvor

Guten Tag, warum fährt der GLE 400 D mit 330PS nur 240 KM/H Spitze? Genügend Leistung müsste doch vorhanden sein um die 250 KM/H-Marke locker hinter sich zu lassen.

Snoubort
Reply to  Philipp Deppe
5 Jahre zuvor

Ja, vielleicht wirklich nur um ein Argument für den (auch hausintern) politisch beliebteren EQ-Boost Benziner zu liefern.
Oder kann das irgendwie ne Auswirkung auf den Abgastest/Zertifizierung haben?

Chris
Reply to  Sebastian
5 Jahre zuvor

So sicher wäre ich mir da nicht, ob da tatsächlich genügend Leistung vorhanden ist. Das ist halt der Nachteil eines SUV gegenüber beispielsweise eines Kombis.

Der neue BMW X5 40i schafft mit 340 PS ebenfalls nur 240 km/h.

Auch andere vergleichbare Fahrzeuge mit ähnlicher Leistung schaffen 250 km/h nicht. Ausnahme ist hier glaube ich vor allem der Q7. mit 3.0 TFSI.

Marc F.
5 Jahre zuvor

„…Weitere Motoren, darunter auch ein Plug-In-Hybrid werden im Jahr 2019 folgen…“.
Sollte der Wagen (ähnlich dem XC90 T8) auch als 7-Sitzer bestelbar sein wäre es mein absoluter Favorit den ich sofort bestellen würde. Daher die Frage: Gibt es ggfs. schon genauere Informationen zu dem „2019“ (Mitte/Ende/… in Paris wollte/sollte/durfte keiner hierzu was sagen)? Wäre die Zeitangabe die der erstmaligen Bestellbarkeit = Verkaufsfreigabe oder ggfs. schon der Verfügbarkeit? … Und ist eine 7-Sitzer-Option bei dem PHEV-Konzept überhaupt denkbar?
Danke!

Marc F.
Reply to  Philipp Deppe
5 Jahre zuvor

Für mich wären die SItzen hinten als Kindersitze gedacht, von daher alles prima. GLS wäre das Bsolute, nur leider gibts dann die schwarze Flagge von der Rennleitung = Fuhrpark.
Ich hoffe dass die 0,5%-Regel dem Ganzen im Hause Daimler evtl. noch einen zus. Schub gibt. Ist schon etwas zum PHEV-Konzept an sich durchgesickert? Analog E300de mit mehr / größeren Batterien oder ganz anders (man hört von einer mittels E-Motor angetriebener Hinterachse)
Bleib(t) dran, für jede Info mehr als dankbar! Merci

W211
5 Jahre zuvor

Könnt ihr einen Vergleich zum Vorgänger ziehen? Wir haben den GLE 350 d mit Luftfederung und Doppeltverglasung in der Familie. Ist der neue komfortabler abgestimmt mit dem neuen Fahrwerk? Sind Innengeräusche geringer??
Laut Mercedes ist natürlich alles verbessert worden, aber mich würde eine reale Erfahrung interessieren.

Danke

Maximilian Frey
5 Jahre zuvor

Wann werden 350d und 400d endlich zu bestellen sein?

mitleser
5 Jahre zuvor

Ich bin ja grundsätzlich kein Fan des AMG Pakets auf „normalen“ Fahrzeugen, aber im Falle des V167 würde ich das AMG Exterieur wählen, sieht für mich stimmiger aus als die Noramlversion.

Bin gespannt wo der 400d preislich angesiedelt ist, eventuell werde ich auf einen PiH warten (0,5% sind angenehmer als 1%).

Joachim
Reply to  mitleser
5 Jahre zuvor

In diesem preislich gehobenen Segment machen 0,5 % oder 1,0% doch einen erheblichen Unterschied aus!
Hinweis: Man sollte aber auch nicht vergessen ( vorallem, wenn es die eigene Firma ist ) , dass bei einem späteren Verkauf die 0,5% auch für den Erwerber gelten. Das kann sich dann durchaus beim Gebrauchtwagenpreis bemerkbar machen. Trotz Deckelung.

Snoubort
Reply to  Joachim
5 Jahre zuvor

Welcher Wiederverkaufswert? 😉

mitleser
Reply to  Joachim
5 Jahre zuvor

Ich bin angestellt, daher ist Restwert bzw. LF etc. für mich nicht wichtig, zum Glück ist in Bezug auf das Finanzielle die Car Policy sehr liberal.

Tobias
Reply to  Joachim
5 Jahre zuvor

Hat er ja auch so geschrieben.

Lackfarbe
5 Jahre zuvor

Warum gibt’s eigentlich kein Remote Park Paket?

Rene
5 Jahre zuvor

Moinsen,

weiß jemand wann dieser bestellt werden kann?

Vg

Reply to  Rene
5 Jahre zuvor

Die Verkaufsfreigabe für den GLE 400 d 4MATIC folgt nächste Woche.

GLE Liebhaber
5 Jahre zuvor

Warum hat der GLE 400d die gleiche Achsübersetzung (3,27) wie der Benziner GLE 450 ? Das ist eigentlich unüblich, denn die Nenndrehzahlen unterscheiden sich um 2000 1/min. Der Benziner ist damit entweder zu lang oder der Diesel zu kurz übersetzt bei sonst gleicher Getriebeauslegung.

Michael
Reply to  GLE Liebhaber
5 Jahre zuvor

Wo kann man die Achs- & Getriebeübersetzungen einsehen (habe ich leider nicht gefunden)?
Vielleicht sind diese auch noch nicht korrekt – beim 400d steht in der Preisliste 0-100 km/h in 5,7s statt 5,8s und 245km/h statt 240km/h.

Bei wie vielen Umdrehungen ist der Motor im 9. Gang bei 70 mph gelaufen?

Admin
5 Jahre zuvor

Die Achsübersetzung liegt bei 3,27 – das ist korrekt – und das für beide Motorisierungen.

Kurz noch die Übersetzungen der 9 Gänge sowie des Rückwärtsganges des:

GLE 400 d: 5,36/3,25/2,26/1,64/1,22/1,00/0,87/0,72/0,61/R1 4,80

und dazu auch die identische Werte des Benziners:
GLE 450 : 5,36/3,25/2,26/1,64/1,22/1,00/0,87/0,72/0,61/R1 4,80

GLE Liebhaber
Reply to  Markus Jordan
5 Jahre zuvor

Ich habe die Diagramme Geschwindigkeit über Motordrehzahl und die Drehmomentkurven des GLE 450 (EQ-Boost und Benziner) mal über Excel erstellt. Lassen sich Bilder in diesem Forum irgendwie hochladen?

Reply to  GLE Liebhaber
5 Jahre zuvor

Gern uns via E-Mail zusenden, dann können wir das gerne bereitstellen.

Reply to  GLE Liebhaber
5 Jahre zuvor

Hier die entsprechenden Diagramme. Vielen Dank dafür.

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Joachim
Reply to  Markus Jordan
5 Jahre zuvor

Genau auf so eine Drehmomenttabelle habe ich schon seit längerem gewartet!!!!! Ganz vielen Dank an GLE-Liebhaber.
Das sind zum ersten mal hier im blog die Daten über den Drehmomentverlauf.
Jetzt ist auch klar, warum der Motor mit ISG auf den ersten Metern so eine starke Beschleunigung hat. Bei 750 U/M schon ca. 400 Nm.
Tolle Ingenieurleistung mit zur Zeit noch Alleinstellungsmerkmal.

legal
5 Jahre zuvor

Kann es sein, dass es sich bei dem abgebildeten Fahrzeug um die magmagrauen Ledersitze handelt anstelle der schwarzen?