In Vorbereitung auf den neuen Mercedes-Benz Actros führte Mercedes-Benz Trucks letzte Tests bei Kunden durch. Einer dieser Kunden ist die Spedition Wagenstetter aus Forsting in Oberbayern.
Das Unternehmen Wagenstetter transportiert haupsächlich Lebensmittel und Gefahrgüter. Die Hauptverkehrsrouten liegen dabei zwischen dem Ruhrgebiet und Norditalien. Aufgrund der hohen Verkehrsleistung ihrer Lkw ist die Spedition der ideale Partner für eine Kundenfahrerprobung. Innerhalb kürzester Zeit werden bei Wagenstetter dabei sehr hohe Kilometerleistungen erzielt: Lkw, die mit zwei Fahrern besetzt sind, schaffen dabei zum Teil über 300.000 Kilometer pro Jahr.
Premiere in einem Serien-Lkw: Neuer Active Drive Assist beim Wagenstetter-Kundentest
Beim Test des neuen Actros in der Wagenstetter-Flotte stand der neue Active Drive Assist besonders im Fokus. Das System ist ein wichtiger Meilenstein im Lkw-Bau, denn es ermöglicht – erstmals in einem Serien-Lkw – teilautomatisiertes Fahren in allen Geschwindigkeitsbereichen. Der Active Drive Assist unterstützt den Fahrer aktiv bei der Längs- und Querführung des Lkw und kann das Fahrzeug selbstständig bremsen, beschleunigen und durch aktive Lenkbewegungen in der Spur halten. Allerdings bleibt der Fahrer weiterhin im vollen Umfang für das Fahrzeuggeschehen verantwortlich und muss seine Fahrweise stets der Verkehrssituation anpassen.
„Der neue Active Drive Assist unterstützt mich bei der Arbeit“
Bei Wagenstetter fuhr Tom Westphal den neuen Actros. Der 50-Jährige nutzt den Active Drive Assist sowohl auf den Bundesstraßen in Oberbayern als auch auf seinen Autobahntouren, die ihn regelmäßig nach Norditalien führen. „Das System ist eine wertvolle Unterstützung in den unterschiedlichsten Situationen: Bei viel Verkehr hilft der Active Drive Assist, immer den richtigen Abstand zum Vordermann zu wahren, aber auch keinen Raum zu verschenken. Auf langen, monotonen Fahrten dagegen übernimmt es ein bisschen die Funktion eines Co-Piloten, der immer mit aufpasst und auch mal frühzeitig kleine Korrekturen vornimmt. Unterm Strich nimmt mir das System Arbeit ab. Ich muss zwar noch alles überwachen, aber nach neun Stunden bin ich mit dem Active Drive Assist lange nicht so kaputt wie früher ohne.“
Das kann nur der neue Actros: Teilautomatisiertes Fahren in allen Geschwindigkeitsbereichen
Sobald der Fahrer den Tempomat aktiviert und eine Geschwindigkeit festgesetzt hat ist der Active Drive Assist immer eingeschaltet, kann jedoch vom Fahrer aktiv ausgeschaltet werden. Wenn die Kamera des Systems Fahrbahnmarkierungen auf beiden Straßenseiten erkannt hat, beginnt der Active Drive Assist, den Fahrer aktiv bei der Längs- und Querführung des Lkw zu unterstützen. Dies wird ihm im Zentraldisplay des Multimedia Cockpits durch ein kleines blaues Lenkradsymbol und blaue Fahrbahnmarkierungen angezeigt.
Bedienung mit Tempomat und Touch-Control-Pad: So funktioniert der neue Active Drive Assist
Die Position des Lkw in der Spur ist über das Multifunktionslenkrad des neuen Actros in mehreren Stufen einstellbar: Auf der linken Schaltfläche des Lenkrads sind sechs im Kreis angeordnete Schalter platziert, unter anderem zur Steuerung des Tempomaten. Mittig zwischen diesen Schaltern befindet sich ein Touch-Control-Pad, das für die Bedienung des Active Drive Assists wichtig ist: Je nachdem, in welche Richtung der Fahrer den Lkw in der Spur verschieben will, wischt er über das Touch-Control-Pad horizontal nach links oder rechts und bestätigt die Eingabe. Den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug kann er hier ebenfalls festlegen. Zu diesem Zweck wischt er vertikal nach oben oder unten.
Wenn der Fahrer den Active Drive Assist so programmiert hat und der Lkw kommt dem „Vordermann“ zu nahe, wird dies durch die stilisierte Ansicht eines vorausfahrenden Fahrzeugs im Zentraldisplay dargestellt. Der Active Drive Assist bremst den Lkw dann selbstständig ab. Sobald wieder genügend Abstand vorhanden ist, beschleunigt das System den Lkw erneut automatisch bis zur im Tempomat festgesetzten Geschwindigkeit.
Die gleiche aktive Rolle übernimmt das System auch bei der Spurführung: Droht der Lkw die Spur zu verlassen, lenkt der Active Drive Assist das Fahrzeug zurück und hält es so in der Spur. Ein weiteres Plus für die Sicherheit: Wird der Active Drive Assist vom Fahrer deaktiviert, bleibt die aktive Spurführung weiterhin erhalten. Dabei nutzt der Active Drive Assist die neue, elektrohydraulisch unterstützte Servotwin-Lenkung. Sie erhöht bei Bedarf das Lenkmoment.
Fahrer bauen schnell Vertrauen in den Active Drive Assist auf
„Am Anfang musste ich mich erst an das System gewöhnen“, räumt Wagenstetter-Fahrer Tom Westphal ein. „Es ist schon eine krasse Veränderung des Fahrgefühls, wenn der Active Drive Assist eingreift. Man baut aber schnell Vertrauen auf, weil die Korrekturen immer sinnvoll sind und der Sicherheit dienen. Besonders im Fernverkehr macht sich das positiv bemerkbar. Es gibt einfach weniger Stress.“
Auch Klaus Wagenstetter, geschäftsführender Gesellschafter der Spedition Wagenstetter, ist vom Nutzen des teilautomatisierten Fahrens überzeugt: „Der Active Drive Assist ist ein System, das unsere Fahrer besonders auf Autobahnen und Schnellstraßen wirksam unterstützt. Ein System für teilautomatisiertes Fahren mit diesem Leistungsspektrum gibt es zurzeit nur im neuen Actros. Mercedes-Benz Trucks hat damit einmal mehr unterstrichen, dass sie technisch die Spitze markieren.“
„Harmonisch arbeitendes Gesamtpaket“ – Unternehmer zufrieden mit den neuen Assistenzsystemen
Alle Assistenzsysteme im neuen Actros arbeiten eng aufeinander abgestimmt: So nutzt der Active Drive Assist bei der Erfassung des vorausfahrenden Verkehrs und zur Erkennung der Fahrbahnmarkierungen die weiterentwickelte Radar- und Kameratechnologie des ebenfalls neuen Active Brake Assist 5. Auch agiert der Active Drive Assist stets im Einklang mit den Vorgaben des weiterentwickelten Predictive Powertrain Control, um den Lkw möglichst kraftstoffsparend zu bewegen. Transportunternehmer Klaus Wagenstetter: „Bei den Assistenzsystemen bietet Mercedes-Benz Trucks ein harmonisch arbeitendes Gesamtpaket, das die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit unseres Geschäfts nachhaltig verbessert.“
Neues Predictive Powertrain Control spart Kraftstoff
Auch das weiterentwickelte Predictive Powertrain Control hat es dem Transportunternehmer angetan. Das System unterstützt den Fahrer neuerdings nicht mehr nur auf Autobahnen und Schnellstraßen, sondern ebenfalls im Überlandverkehr beim Kraftstoffsparen. Seine digital hinterlegten Karten beinhalten jetzt auch Landstraßen. So fließen die geometrische Beschaffenheit von Kurven, Kreuzungen und Kreisverkehren jetzt auch hier in die Tempomat- und Getriebesteuerung ein, ebenso die dortige Beschilderung: „Wir sind viel auf den Landstraßen in Oberbayern unterwegs, um unsere Zugmaschinen und Trailer immer dort zu haben, wo es für die Disposition am günstigsten ist“, erläutert Klaus Wagenstetter. „ Predictive Powertrain Control hilft uns, Kraftstoff zu sparen, und wer kraftstoffsparend fährt, kann in unserer Branche immer noch vernünftig Geld verdienen. Das habe ich in den vergangenen über 30 Jahren als Transportunternehmer gelernt.“
Auch Tom Westphal ist vom weiterentwickelten Predictive Powertrain Control überzeugt: „Ich kann jetzt auch über Land ganz entspannt mit Tempomat fahren, denn Predictive Powertrain Control wählt immer den passenden Gang und die richtige Geschwindigkeit. Wenn ich zum Beispiel am Ortseingangsschild vorbeifahre, hält das System das Tempolimit automatisch ein.“
Die MirrorCam verbessert Aerodynamik, Sicherheit sowie Fahrzeughandling
Aufgrund ihrer stromlinienförmigen Bauweise hilft auch die neue MirrorCam der Spedition Wagenstetter, Kraftstoff zu sparen. Haupt- und Weitwinkelspiegel werden im neuen Actros – ebenfalls Weltpremiere in einem Serien-Lkw – durch die neue MirrorCam ersetzt. Das System besteht aus zwei kompakten, nach hinten gerichteten Kameras, deren Aufzeichnungen auf zwei Displays an den A-Säulen im Fahrerhaus übertragen werden. Tom Westphal: „Nicht nur für die Aerodynamik, sondern auch für Sicherheit und Fahrzeughandling ist die MirrorCam eine enorme Verbesserung. Durch den Wegfall der großen Spiegel habe ich eine viel bessere Rundumsicht. Ich finde auch die Distanzlinien zur besseren Einschätzung des rückwärtigen Verkehrs sehr hilfreich.“ Sein Urteil fällt eindeutig aus: „Ich habe meinem Chef schon gesagt: In Zukunft möchte ich nur noch mit MirrorCam fahren. Mit einem anderen Lkw muss er gar nicht erst kommen!“
Quelle: Daimler AG