Bereits seit 100 Tagen ist der Schwede Ola Källenius bereits an der Spitze der Daimler AG und und arbeitet aktuell noch an seiner Strategie, um den Stuttgarter Automobilkonzern wieder zurück in die Erfolgsspur zu führen. Bislang hat man von den Änderungen aber noch wenig mitbekommen, abgesehen vom offiziellen Twitter-Account des Schwedens.
Ola Källenius – 100 Tage im Amt
Seit Amtsantritt hat der Konzern bereits innerhalb von wenigen Worten die zurückhaltenden Prognossen für das laufende Jahr korrigieren müssen – nach unten. Der Konzern rutschte sogar erstmals – und das seit Jahren – wieder zurück in die roten Zahlen. Schuld für ein Abrutschen sind jedoch Gründe, deren Ursachen weit zurück liegen und noch in die Ära von Amtsvorgänger Dr. Dieter Zetsche reichen, u.a. legt man aktuell Milliarden für Rechsstreitigkeiten und Rückrufe im Zusammenhang mit dem Dieselskandal zurück.
Schwächelnde Zahlen im ersten Jahr 2019
Zuletzt schwächelt der Absatz im ersten Halbjahr 2019, wo auch der Anlauf der neuen Modelle – allen voran dem GLE mit Problemen bei Zulieferern – stockt. Das man in Stuttgart mit den Zahlen nicht zufrieden ist, hatte auch Källenius zuletzt geäußert und Besserung versprochen. Vermutlich wird man die Kosten weiter nach unten drücken wollen, womöglich auch mit Einstellung einiger Baureihen. Während man den Citan mit dem Kooperationspartner Renault jedoch erneut auflegen möchte, sind weitere Baureihen aktuell fraglich – u.a. steht wohl auch die X-Klasse hier zur Diskussion.
Strategiepapier für November 2019 angekündigt
Geht es nach Ola Källenius (Baujahr 1969), wird er seine Strategie für die kommenden Jahre erst im November vorlegen. Hier kann man auch gespannt sein, wie er die Baustellen rund um den CO2-Ausstoß der Fahrzeuge und den sinkenden Grenzwerten der EU bewältigen möchte. Für vorschnelle öffentliche Äußerungen und Aktionen ist der Schwede ebenso nicht bekannt, wie es auch Zetsche nicht war. Es ist jedoch damit zu rechnen, das die Änderungen im Konzern an vielen Stellen deutlich spürbar sein werden. Nach Medienberichten plant Källenius, aufgrund von hohen Entwicklungskosten, Kosten in Höhe von sechs Milliarden Euro bis in das Jahr 2021 einzusparen.
Aktuell steckt man noch mitten im Konzernumbau, um das Unternehmen in selbstständige Sparten aufzuteilen und somit deutlich flexibler zu machen. Aktiv Personal abbauen möchte man auch weiterhin nicht, dafür vermutlich aber frei werdende Stellen – vor allen im Managerbereich – nicht wieder neu besetzen.
Bis in das Jahr 2039 will die Daimler AG übrigens seine Neuwagen-Flotte dazu komplett CO2-neutral machen. Dazu möchte man bereits – im Rahmen des „Ambition 2039“ Programmes im Jahr 2030 mehr als 50 % des Pkw-Absatzes mit Plug-In Hybriden oder rein elektrischen Fahrzeugen erreichen. Bereits im Jahr 2022 soll die europäische Produktion komplett CO2-Neutral sein, dessen Anspruch auch die Lieferanten folgen sollen.
Bilder: Daimler AG