Die neuen Modelle der E-Klasse Familie bieten dank EQ Boost noch mehr Fahrdynamik bei deutlich geringerem Verbrauch. Als weltweit erster Selbstzünder verfügt so der neue Vierzylinder-Dieselmotor OM 654 M über einen Integrierten Startergenerator (ISG) und ein 48-Volt-Bordnetz. Ebenfalls neu ist der erste Vierzylinder-Benzinmotor von Mercedes-Benz mit 48 Volt, ISG und elektrischem Zusatzverdichter (M 254) und somit intelligenter doppelten Aufladung. Auch der erstmals in der Mercedes-Benz E-Klasse verfügbare Reihensechszylinder-Benziner (M 256) verfügt über einen ISG.
Bereits bekanntes Herzstück der Mercedes-AMG E 53 4MATIC+ Modelle (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 9,1-8,6 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 209-198 g/km)* ist der elektrifizierte 3,0-Liter-Benzinmotor mit EQ Boost und doppelter Aufladung. Der integrierte Startergenerator liefert dazu kurzzeitig zusätzlichen Schub ab der ersten Umdrehung, den sogenannten EQ Boost. Bei den Vierzylinder-Modellen beträgt er 15 kW Leistung und 180 (M 254) beziehungsweise 200 Newtonmeter (OM 654) Drehmoment, bei den Sechszylinder-Modellen sind es 16 kW und 250 Newtonmeter.
Den unterschiedlichen Kundenbedürfnissen entsprechend verfolgt Mercedes-Benz einen dreispurigen Technologieansatz für nachhaltige Mobilität: EQ Boost (elektrifizierte Verbrennungsmotoren), EQ Power (Plug-in-Hybridantrieb) und EQ (rein batterieelektrischer Antrieb). Die neue Motorenfamilie mit Vier- und Sechszylinder-Benzinern und -Diesel ist dazu modular aufgebaut und konsequent auf Elektrifizierung ausgelegt – die sogenannte Family of Modular Engines (FAME). Ihre Kernmerkmale sind ein einheitlicher Zylinderabstand von 90 Millimeter und gleiche Schnittstellen zum Fahrzeug. Die Grundmotoren können sowohl mit ISG als auch mit Hybrid-Antriebssträngen kombiniert werden. Über die Skalierung modernster Technologien und Elektrifizierungsoptionen von 12 Volt über 48 Volt bis hin zu Hochvolt-Plug-in-Anwendungen kann so für jedes Fahrzeug ein passender Antrieb dimensioniert werden. Dadurch wird auch eine flexible Fertigung möglich.
Jeder Mercedes mit ISG ist ein Mildhybrid
Den Integrierten Startergenerator setzte Mercedes-Benz 2017 als erster Automobilhersteller in Serienfahrzeugen ein. Das Aggregat vereint Starter und Generator in einer leistungsfähigen Elektromaschine, die zwischen Verbrennungsmotor und Getriebe platziert ist. Kombiniert mit dem 48-Volt-Bordnetz ermöglicht die EQ Boost-Technologie Verbrauchseinsparungen und CO2-Reduzierungen, die zuvor nur mit Hochvolt-Hybridtechnologie erreichbar waren. Dazu gehören die typischen Hybridfunktionen „Rekuperieren“, „Boosten“ und „Segeln“. Weil der ISG auch die Lastpunkte verschieben kann, arbeitet der Verbrennungsmotor zudem immer in einem günstigen Kennfeld. Somit wird jeder Mercedes mit ISG zu einem Mildhybrid. Zusätzlicher Vorteil des 48-Volt-Bordnetzes: Es erhöht den Komfort. Denn der Startergenerator bringt den Verbrennungsmotor sehr schnell und gleichmäßig auf Leerlaufdrehzahl, wodurch der Startvorgang noch ruhiger wird. Der Wiederstart aus dem Segelbetrieb erfolgt kaum wahrnehmbar.
Zweite Generation ISG und weiterentwickelte 9G-TRONIC
In den E-Klasse Modellen startet die zweite Generation des integrierten Startergenerators. Die E-Maschine ist hier nicht mehr Teil des Motors, sondern des Getriebes. Dies erleichtert die Kombination der innovativen Technologie mit unterschiedlichen Motoren. Entsprechend wurde das 9G-TRONIC Automatikgetriebe weiterentwickelt und kommt so zunächst bei den Vierzylindermotoren zum Einsatz. Elektromotor, Leistungselektronik und Getriebekühler sind an das Getriebe gerückt. Bisher notwendige Leitungen können dadurch entfallen, woraus Bauraum- und Gewichtsvorteile resultieren. Zudem steigt der Wirkungsgrad des Getriebes. Beispiel: Das verbesserte Zusammenspiel mit der elektrischen Zusatzölpumpe reduziert das Fördervolumen der mechanischen Pumpe um 30 Prozent. Weitere Beiträge zur Effizienzsteigerung leisten die neue Generation der vollintegrierten Getriebesteuerung mit einem Multicore-Prozessor sowie eine neue Aufbau- und Verbindungstechnik. Trotz gesteigerter Rechenleistung konnte die Anzahl der elektrischen Schnittstellen drastisch reduziert und das Gewicht der Getriebesteuerung um 30 Prozent gesenkt werden.
Weltweit erster Dieselmotor mit ISG: OM 654 M mit bis zu 265 PS
Der neue Vierzylinder-Dieselmotor OM 654 M mit ISG der zweiten Generation und 48-Volt-Bordnetz entwickelt eine Höchstleistung von bis zu 195 kW (265 PS) und ein maximales Drehmoment von 550 Newtonmetern. Beim Beschleunigen stehen zusätzliche 15 kW und 180 Newtonmeter bereit. Im Zuge der Elektrifizierung wurde der bewährte Dieselmotor OM 654 grundlegend weiterentwickelt. Dank einer neuen Kurbelwelle wuchs das Volumen von 1.950 cm³ auf 1.993 cm³. Der Einspritzdruck stieg von 2.500 auf 2.700 bar. Das besonders schnelle Ansprechverhalten und die gleichmäßige Kraftentfaltung stellen wassergekühlte zweistufiger Turbolader sicher, die jetzt beide eine variable Turbinengeometrie besitzen.
Erweitert wird beim OM 654 M außerdem die Abgasnachbehandlung. Zu ihren Komponenten gehören:
- ein motornaher NOX-Speicherkatalysator zur Verminderung der Stickoxide
- ein DPF (Diesel-Partikelfilter mit spezieller Beschichtung, um auch die Menge an Stickoxiden zu verringern)
- ein SCR-Katalysator (Selective Catalytic Reduction; mit dosiert eingespritzter Menge an AdBlue®) sowie ein zusätzlicher SCR-Katalysator im Unterboden des Fahrzeugs mit separat dosiert eingespritzter Menge an AdBlue®
Erster Vierzylinder-Benziner mit ISG von Mercedes-Benz: M 254 mit bis zu 272 PS
Ebenfalls über den ISG der zweiten Generation verfügt der neu entwickelte Vierzylinder-Benzinmotor M 254. Er leistet bis zu 200 kW (272 PS) und entwickelt ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmetern. Der EQ Boost liefert kurzzeitig zusätzliche 15 kW und 180 Newtonmeter. Der M 254 vereint erstmals alle Innovationen der modularen Motorenfamilie (FAME) in einem Aggregat. Dazu zählen die Zylinderbeschichtung NANOSLIDE®, die CONICSHAPE® Zylinderhonung (Trompetenhonung) und die direkt am Motor platzierte Abgasnachbehandlung.
Eine weitere Innovation ist der neue Segmentlader mit schaltbarer Flutenverbindung. Der komplett neu entwickelte Segmentturbolader des M 254 entstand aus der Zusammenarbeit der Mercedes-Benz Turbolader-Entwicklung und dem Mercedes-AMG Petronas Formel 1 Team. Der Segmentlader ermöglicht neue Maßstäbe in Bezug auf Leistungsentfaltung in Kombination mit hoher Effizienz. Erlebbar wird dies durch ein noch spontaneres Ansprechen der Aufladung. Ein elektrischer Zusatzverdichter baut bei Bedarf – insbesondere bei niedrigen Drehzahlen des Verbrennungsmotors – den Ladedruck schnell auf und trägt somit zu einem sehr dynamischen Ansprechverhalten bei. Die Verbindung aus präziser Regelungstechnik und dem effizienten doppelten Aufladungskonzept im M 254 ermöglicht zudem, die Motorleistung bis zu 30 Sekunden lang um bis zu 30 kW (41 PS) anzuheben. Diese Overboost-Funktion erhöht die aktive Fahrsicherheit beispielsweise bei Überholvorgängen und dem Auffahren auf die Autobahn.
Abgerundet wird das Angebot an elektrifizierten Benzinmotoren durch den Reihensechszylinder M 256 mit ISG, der erstmals in den Mercedes-Benz E-Klasse Modellen verfügbar ist. Mit bis zu 16 kW und 250 Newtonmeter elektrischer Zusatzleistung und serienmäßigem Allradantrieb 4MATIC fördert er den sportlichen Charakter der E-Klasse.
AMG-typische Top-Performance: 3,0-Liter-Reihensechszylinder mit EQ Boost
Performance auf Sportwagenniveau garantiert auch der bereits elektrifizierte AMG 3,0-Liter-Reihensechszylinder mit EQ Boost Startergenerator und doppelter Aufladung. In den Mercedes-AMG E 53 4MATIC+ Modellen leistet das Triebwerk weiterhin bekannte 320 kW (435 PS) und stellt ein maximales Drehmoment von 520 Newtonmetern zur Verfügung. Der Startergenerator liefert kurzzeitig zusätzliche 16 kW Leistung und 250 Newtonmeter Drehmoment. Durch seine Unterstützung baut der elektrische Zusatzverdichter (eZV) beim Anfahren ohne Verzögerung hohen Ladedruck auf, wodurch das Drehmoment zum Beschleunigen schneller ansteigt, bis der große Abgas-Turbolader einsetzt. Als Ergebnis bietet der AMG-Sechszylinder ein extrem spontanes und hochdynamisches Ansprechverhalten ohne Turboloch. Die sportliche Charakteristik unterstreichen der EQ Boost Startergenerator und die intelligente doppelte Aufladung mittels Abgasturbolader und elektrischem Zusatzverdichter. Alles zusammen dient einem Zweck: die AMG-typische Performance und Fahrdynamik zu steigern und gleichzeitig den Verbrauch und die Emissionen zu senken.
* Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren ermittelt. Es handelt sich um die NEFZ-CO2-Werte i.S.v. Art. 2 Nr. 1 Durchführungsverordnung (EU) 2017/1153. Die Kraftstoffverbrauchswerte wurden auf Basis dieser Werte errechnet.
Quelle: Daimler AG