Nach intensiven Gesprächen haben sich Unternehmensleitung und Gesamtbetriebsrat auf Eckpunkte zur Personalkostensenkung in Deutschland geeinigt. Die vereinbarten Maßnahmen dienen dazu, der besonderen wirtschaftlichen Belastung durch die Corona-Pandemie Rechnung zu tragen und die Beschäftigung weiter zu sichern.
Die vereinbarten wesentlichen Maßnahmen sind:
- Die Wochenarbeitszeit für Daimler-Beschäftigte in der Verwaltung und in den produktionsnahen Bereichen (z.B. in der Logistik) wird vom 1.10.2020 bis 30.09.2021 in der Regel um zwei Stunden ohne Lohnausgleich reduziert (die Produktion selbst bleibt hier außen vor, ebenso Mitarbeiter, bei denen seit 1. Juli 2019 unternehmensseitig die Arbeitszeit um mindestens 5,71 Prozent gekürzt wurde oder die gemäß GBV MOVE eine Reduzierung der Arbeitszeit vereinbart haben sowie Beschäftigte in Altersteilzeit).
- Für alle Beschäftigten in Verwaltung und Produktion entfällt die Ergebnisbeteiligung für das Geschäftsjahr 2020 (welches i.d.R. im Frühjahr für das zurückliegende Jahr ausgezahlt wird).
- Das tarifliche Zusatzgeld 2021 (T-ZUG A) wird ebenfalls verpflichtend für alle in bezahlte Freistellungstage gewandelt (Normalerweise können Beschäftige zwischen den Varianten wählen). Der tarifliche Zusatzbetrag (T-ZUG B) entfällt 2021.
Die Details zur Umsetzung der Eckpunkte-Vereinbarung werden in den kommenden Wochen mit den Arbeitnehmervertretern weiter ausgearbeitet. Die Vereinbarung gilt für alle Beschäftigten der Daimler AG, der Mercedes-Benz AG, der Daimler Truck AG, der Daimler Brand & IP Management GmbH & Co. KG sowie der Daimler Gastronomie GmbH in Deutschland.
„Wir danken der Belegschaft für ihren wichtigen zeitlich befristeten Beitrag, um diese Krise gemeinsam zu bewältigen. Darüber hinaus gilt es, weiterhin miteinander die langfristigen strukturellen Themen anzupacken und zu lösen. Nur so kommen wir gestärkt und sicher aus der Krise und sichern damit die Zukunft des Unternehmens und der Arbeitsplätze“, sagt Wilfried Porth, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Daimler AG.
Michael Brecht, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Daimler AG: „Wir kommen unserem Versprechen nach, den Zustand der Verunsicherung über sichere Arbeitsplätze so kurz wie möglich zu halten. Die vereinbarten Eckpunkte sind ein deutlicher Beitrag zur Sicherung der Beschäftigung und Stabilisierung unserer Finanzlage. Niemand soll sich in seiner Existenz bedroht fühlen. Mehr noch: Beschäftigung bei Daimler bleibt bis 2030 gesichert und betriebsbedingte Kündigungen bleiben ausgeschlossen.“
Intern heißt es, die Vereinbarung spare dem Daimler-Konzern einen Betrag von rund 450 Millionen Euro, was einer Arbeitsleistung von insgesamt rund 7.000 Beschäftigen entspricht, was dem Unternehmen als Einmaleffekt vor allen einen zeitlichen Puffer verschafft, um Abläufe und Strukturen durchleuchten zu können.
Mit diesen zusätzlichen Maßnahmen reagiert das Unternehmen auf die deutliche Verschärfung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie. Bereits im Dezember 2019 hat sich Daimler mit dem Gesamtbetriebsrat in einer Gesamtbetriebsvereinbarung (GBV) auf Maßnahmen zur Kostensenkung und zur sozialverträglichen Reduzierung von Arbeitsplätzen verständigt, um die Konzernstruktur zu verschlanken und damit Effizienz und Flexibilität zu steigern. Ziel ist, die Personalkosten bis Ende 2022 und darüber hinaus signifikant zu senken. Daimler will dazu zum einen die natürliche Fluktuation nutzen, um freiwerdende Arbeitsplätze abzubauen. Zudem wurden beispielsweise die Möglichkeiten zur Altersteilzeit erweitert und in Deutschland ein Abfindungsprogramm gestartet, um Stellen in der Verwaltung zu reduzieren. Bei diesem Programm gilt weiterhin grundsätzlich die doppelte Freiwilligkeit.
Quelle: Daimler AG