Der aktuell von Mercedes-Benz abzuarbeitende Rückruf aufgrund einer möglichen Korrosion am Bremskraftverstärker für ML, GL sowie der R-Klasse erfolgt in mehreren Schritten. Zur Sicherheit rät Mercedes-Benz nach der ersten Prüfung mittels Diagnose aber in zwei Jahren zu einer erneuten Prüfung. Lediglich bei reiner Sichtprüfung ohne Beanstandungen ist die Prüfung abgeschlossen.
Erneute Prüfung in den nächsten zwei Jahren
Nach der ersten Prüfung per Diagnose erhält der Kunde – sofern keine Teile ausgetauscht wurden – eine Bestätigung über die erste Prüfung (entsprechende Schreiben liegen uns vollständig vor). Hierbei weist Mercedes-Benz den Nutzer darauf hin, dass der Bremskraftverstärker innerhalb eines Zeitraums von 2 Jahren erneut zu prüfen ist, um diesen ggf. später auszutauschen (sofern notwendig).
Meldung an die lokalen Behörden
Im zweiten Schreiben weit man darauf hin, dass die erneute Prüfung des Bremskraftverstärkers für die Sicherheit des Fahrzeuges notwendig ist. Daher wird auch kontrolliert, ob diese Prüfung spätestens zwei Jahre nach der ersten Prüfung auch erfolgt ist. „Sofern Ihr Fahrzeug nicht rechtzeitig der erneuten Prüfung unterzogen wurde, sollten Sie das Fahrzeug nicht mehr nutzen“ – so der Hersteller. Die Stuttgarter gehen hier aber auch noch einen Schritt weiter und sehen sich parallel dazu gezwungen, die lokale Behörde darüber in Kenntnis zu senden „..um ggf. eine Stilllegung des Fahrzeuges zu veranlassen.„:
Mercedes-Benz weist darauf hin: „Sollte die beschriebene erneute Prüfung nicht durchgeführt werden, könnte ggf. fortschreitende Korrosion an den Fügestellen des Gehäuses die Funktion des Bremskraftverstärkers beeinträchtigen. Dadurch könnte sich die erforderliche Betätigungskraft des Bremskraftpedals erhöhen sowie der Bremsweg eventl. verlängern. “ [….] „In sehr seltenen Fällen kann nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass ein mechanischer Schaden am Bremskraftverstärker auftritt und die Verbindung zwischen Bremspedal und Bremsanlage unterbrochen wird, so dass das Fahrzeug nicht mehr über die Betriebsbremse abgebremst werden kann„.
Jedem Betroffenen sollte die Auswirkung des Problems jedoch bewusst sein, zumal Mercedes-Benz hier die notwendigen Schritte konsequent durchführt und den Kunden dahingehend einen kostenfreien Tausch ermöglicht. Im Hinblick auf das Alter der Fahrzeuge also ein kulantes Vorgehen, zumal parallel noch Leihfahrzeuge zur Verfügung gestellt wird. Sofern möglich, testen aber auch mobile Serviceteams des Herstellers die Fahrzeuge vor Ort beim Kunden.
Betroffene Fahrzeugmodelle
Betroffen sind die Modelle der R-Klasse, ML sowie GL aus der Produktion der Jahre 2004 bis 2015. Betroffen sind weltweit 993.407 Fahrzeuge, davon 69.797 Modelle auf dem deutschen Markt. Wie Mercedes-Benz mitteilt, kann hier Feuchtigkeit unter einer das Gehäuse angebrachte Gummimanschette eindringen, was nach längerem Einsatz und in Verbindung mit erheblichen Wasserkontakt zu Korrosion im Verbindungsbereich führen kann und somit zu einem Vakuumleck führt.
Bilder: Mercedes-Benz Group AG