Korrosion-Rückruf am Bremskraftverstärker trifft auch Deutschland

Nachdem Mercedes-Benz bereits in den USA sowie auch u.a. in Australien Fahrzeuge wegen Korrosion am Bremskraftverstärker zurückgerufen hatte, trifft den Rückruf nun auch deutsche Fahrzeughalter von ML-, GL- sowie R-Klasse. Betroffen sind Fahrzeuge aus der Produktion 2004 bis 2015, weltweit 993.407 Fahrzeuge – davon 67.797 in Deutschland.Korrosion-Rückruf am Bremskraftverstärker trifft auch Deutschland

Rückruf trifft auch deutsche Fahrzeughalter

Aufgrund einer Korrosion am Bremskraftverstärker bei R-Klasse, ML- sowie GL Modellen aus der Produktion 2004 bis 2015 kann es im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Verbindung zwischen Bremspedal und Bremssystem unterbrochen wird. In der Folge dessen kommt es zum Ausfall der Betriebsbremse.
Wie Mercedes-Benz mitteilt, kann hier Feuchtigkeit unter einer das Gehäuse angebrachte Gummimanschette eindringen, was nach längerem Einsatz und in Verbindung mit erheblichen Wasserkontakt zu Korrosion im Verbindungsbereich führen kann und somit zu einem Vakuumleck führt.

 

Zuerst in den USA und Australien
Der Rückruf selbst erfolgte bereits Anfang Mai 2022 für US-Fahrzeuge und trifft nun auch deutsche Fahrzeughalter. In den USA rät Mercedes-Benz USA sogar, betroffene Fahrzeuge bis zu einer Überprüfung in einer Mercedes-Benz Werkstatt vorerst nicht mehr zu fahren. Den identischen Hinweis gibt es aber auch für Kunden in Deutschland: „Bis zur Prüfung bitten wir darum, das Fahrzeug nicht mehr zu nutzen.“ – so heißt es vom Hersteller. Das Problem könnte mit „wahrnehmbaren Zisch- bzw. Strömungsgeräuschen bei der Betätigung der Bremse einhergehen“. Allen Betroffenen soll während der Werkstattzeit – falls nötig – ein Ersatzauto angeboten werden.

 

Betroffen sind weltweit 993.407 Fahrzeuge, davon 69.797 Fahrzeuge am deutschen Markt (KBA: 011819, Hersteller-Code: 4290005, 4290006). Betroffene Halter werden schriftlich kontaktiert.

 

Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG
25 Kommentare
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Eric
1 Jahr zuvor

Weltmeister der Rückrufe.
Nicht von der Anzahl der Fahrzeuge, aber bestimmt von der Anzahl der Rückrufe.

Pano
1 Jahr zuvor

Würde das im neuen Mercedessprech Schrott Luxury heissen?
Grüße
Pano

Heinzi
Reply to  Pano
1 Jahr zuvor

Mercedes sollte sich überlegen neben der finanziellen Jahresbilnaz zusätzlich noch jedes Jahr eine Rückrufbilanz zu erstellen.

Rückruf oder nichts. 😉

EQ44fahrer
Reply to  Heinzi
1 Jahr zuvor

YMMD!
„Rückruf oder nichts!“
Der Claim wäre sogar noch grundehrlich. So wüsste der Kunde wenigstens vorher, dass er sich entscheiden muss zwischen einem Rückrufauto oder eben nichts.

Ich habe aber noch weitere Vorschläge für „neue“ Claims:
– Werkstatt denken.
– Fortschritt beginnt mit einem Rückruf.
– Die Zukunft des Premiumautos.
– In Rückrufen fast so gut wie in Technik.
– Mängel begleiten sie.
– Eine/Ihre gute Rückrufgarantie auf allen Straßen.
– Es lohnt sich, auf einen Rückruf zu warten!
– Zu allen Zeiten seinen Ansprüchen hinterher!

Marc W.
Reply to  EQ44fahrer
1 Jahr zuvor
  • Sagenhafter Ruf. Noch größer im Rückruf.
  • Das Beste – war Ihr Kauf.
  • Andere fahren. Wir warten. Wir rufen. Zurück.

Mit Rückrufen habe ich keinerlei Probleme.
Wohl aber mit massiv aus dem Takt geratenen Verhältnis von Anspruch und Wirklichkeit.
Von Preis und Wert.
Wir sehen uns weiter und wieder.
Aber nur im Classic Center.

BangleBMW
Reply to  Pano
1 Jahr zuvor

Nee – „sinnliche Lächerlichkeit“

EQ44fahrer
1 Jahr zuvor

Eine Woche ohne Rückruf gilt bei MB als eine vergeudete Woche. Deswegen ist es nach den PR-Gesetzen auch immer besser, die Rückrufe salamitaktikmäßig in dünnen Scheibchen zu kredenzen. Am besten Pro Land und Jahr eine eigene PM und man bekommt das Newsloch immer schön befüllt…

Der kundige erkennt: Hier sind Profis am Werk!

Hightechsilber
1 Jahr zuvor

…aufgrund einer Korrosion am Bremskraftverstärker…
…aus der Produktion 2004 bis 2015…
…kann hier Feuchtigkeit unter einer das Gehäuse angebrachte Gummimanschette eindringen, was nach längerem Einsatz und in Verbindung mit erheblichen Wasserkontakt zu Korrosion im Verbindungsbereich führen kann…

Nach 7 bis 18 Jahren in Kundenhand finde ich das Vorgehen vorbildlich (auch und gerade wenn es um sicherheitsrelevante Themen geht die natürlich auch (in-)direkt behördlich angewiesen werden)…

In diesem Fall reichen weder 3 bis 5 Jahre Serienentwicklung aus um das Problem zu lokalisieren. Dazu brauchte es bis zu 18 Jahre in Kundenhand unter vermutlich teilweise untypischsten (Extrem-)Bedingungen…

Markenversprechen eingehalten im Sinne und zum Wohle der Kunden und der Firma…

Zuletzt editiert am 1 Jahr zuvor von Hightechsilber
Tobias
1 Jahr zuvor

Ich bin überrascht, das sowas überhaupt ein Rückruf verursacht.
Denn dass bei alten Fahrzeugen (Produktionsjahr 2004 = 18 Jahre alt) auch mal am Bremssystem was rosten kann, ist doch irgendwie logisch?!
Man kann doch nicht verlangen, dass die Hersteller jetzt jedes Auto das nach 15 Jahren mal rostet zurückruft…
Ich behaupte einfach mal Jeder Fiat (nur ein Beispiel) hat nach 15 Jahren Rost an den Bremsleitungen.

Urs
1 Jahr zuvor

Vermutlich? Lebt ihr in Eurer eigenen Welt?

Bei meinem Freundlichen standen am Wochenende 9 ML/GL/R (darunter auch unserer) in Reih und Glied hinten im Eck, weil man die Fahrzeuge nicht mehr fahren darf und es keine Ersatzteile gibt. In diversen Foren berichten ziemlich viele Leute über ein stillgelegtes Fahrzeug. Einen smart four four als Ersatzauto, wie er einem Foristen angeboten wurde, hätte ich übrigens als Affront empfunden.

Sollen bloß nicht anfangen, über Rückkaufangebote nachzudenken. Für die paar Kröten bekommt man leider keinen komfortablen Reisewagen, der 7 Sitze hat, über 2 Tonnen ziehen darf und auf Strecke mit 7l auskommt. 🙁

Hightechsilber
Reply to  Urs
1 Jahr zuvor

Die Reisewagen mit Zugqualitäten verrichten seit 7 bis 18 Jahren ihren Job in 1. Hand, 2. Hand, 3. Hand, 4. Hand, 5. Hand mit teilweise vermutlich mehreren hunderttausend Kilometern unter allen Bedingungen… Jeder darf mit seinem Auto machen was er will, fahren oder nicht, Mercedes empfiehlt dir aus Sicherheitsgründen und aus Interesse an deinem eigenen Wohlergehen dein geliebtes Auto bis auf weiteres lieber stehen zu lassen bis eine (hoffentlich einvernehmliche) Lösung darstellbar ist. Natürlich werden auch bei Mercedes nach durchschnittlich weit über 10 Jahren nicht knapp 1 Million Steuergeräte als Ersatzteil für den Fall der Fälle vorgehalten…

Urs
Reply to  Hightechsilber
1 Jahr zuvor

Nein. Der Händler hat das Auto nach der Überprüfung nicht mehr herausgegeben. Deine Aussage ist typische praxisferne Netztheorie.
Wenn die Autos so sicher wären, wie Du hier tust, hätten sie ja Ersatzteile vorproduzieren können (es geht nicht um Steuergeräte, sondern um einen Bremskraftverstärker) und DANN die Autos reinrufen. Waren sie aber wohl nicht

Roberto
Reply to  Urs
1 Jahr zuvor

Ein Händler hat doch nicht das Recht, ein Fahrzeug einzubehalten. Er kann eine Empfehlung geben, aber nicht über anderer Leute ihr Eigentum verfügen.

Urs
Reply to  Roberto
1 Jahr zuvor

Es gibt eine Anweisung von Mercedes. Die haben die Autos sogar teilweise zum Test per Abschlepper gefahren, weil man sie nicht mehr vor dem Test bewegen sollte.

Alex
Reply to  Urs
1 Jahr zuvor

Richtig, das Abschleppen bezahlt Mercedes. Das ist doch Top.
Viele dieser Fahrzeuge hat seit Jahren keine Vertragswerkstatt gesehen. Und eigentlich ist es eine Durchrostung von außen nach innen und hat auch was mit pflegezustand zu tun. Einfach mal dankbar sein… seid doch nicht immer alle so am jammern.

Dieter Maier
1 Jahr zuvor

Von welchem Hersteller ist der BKV?

Dieter Maier
Reply to  Dieter Maier
1 Jahr zuvor

Schon komisch, dass darüber dann immer großes Schweigen herrscht. Vermutlich irgendein China-Produkt.

Urs
Reply to  Dieter Maier
1 Jahr zuvor

ATE USA (von Conti 1996 gekauft)

Dieter Maier
1 Jahr zuvor

Die Qualität hat angerufen. Sie will zurückgerufen werden.

Alex
Reply to  Dieter Maier
1 Jahr zuvor

So ein Blödsinn.
Die Fahrzeuge sind alle zeitlich außerhalb der üblichen Dauer einer Werksgarantie und üblichen Garantie gegen Durchrostung.
Von daher finde ich es löblich, dass immer noch eine werkseitige Beobachtung stattfindet. Für viele Fzge anderer Hersteller in dem Alter gibt es oft schon viele Ersatzteile nicht mehr.

Bertschinger
Reply to  Alex
1 Jahr zuvor

Mercedes ML 420, Bj. 2007. so bequem, höhenverstellbar = gut im Neuschnee in den Bergen. Leider: mit 80.000 km Automat kaputt, mit 149.000 km Klima-Kompressor defekt (Kette schepperte). Vordere Bremsmanöver verklemmt. Und jetzt noch das mit der Bremse.
// Neue Modelle (schmälere Sitze) sind weniger bequem. Ebenso andere Fahrzeuge (zB Range Rover , Schulterbereich zu niedrig). Da müsste ich einige Male zum Sattler bis langsitztauglich.
Eintauschangebot im Verhältnis zum Netzwert schlecht. Also ML behalten bis er auseinanderfällt. .

Ralf
Reply to  Bertschinger
1 Jahr zuvor

Echt jetzt 230000 km und bei vernünftig er Pflege nichts kaputt was nicht Verschleiß ist bei 200000 eine Luftfeder und bei 220000 ein Radlager das war alles der Rückruf war auch in ner halben Stunde erledigt

Bertschinger
Reply to  Alex
1 Jahr zuvor

Mercedes ML 420, Bj. 2007. so bequem, höhenverstellbar = gut im Neuschnee in den Bergen. Leider: mit 80.000 km Automat kaputt, mit 149.000 km Klima-Kompressor defekt (Kette schepperte). Vordere rechte Bremszange verklemmt. Und jetzt noch das mit der Bremse.
// Neue Modelle (schmälere Sitze) sind weniger bequem. Ebenso andere Fahrzeuge (zB Range Rover , Schulterbereich zu niedrig). Da müsste ich einige Male zum Sattler bis langsitztauglich.
Eintauschangebot im Verhältnis zum Netzwert schlecht. Also ML behalten bis er auseinanderfällt.

Bertschinger
Reply to  Markus Jordan
1 Jahr zuvor

Nach Automatenschaden , 7- jährig mit 80.000 km waren es CHF 25000. seither sind wieder 8 Jahre vergangen. Und ML diente mir im Winter bestens.
Ein neuer kostet über 120.000!
Im Sommer BMW 650 Cabrio, meist geschlossen, wegen Regen oder Wind auf Autobahn.