Die Hauptkomponenten des eATS beim neuen eSprinter sind zwei Neuentwicklungen: der effiziente Motor sowie die innovative elektrische Hinterachse, die beide erstmals in einem batterie-elektrischen Van von Mercedes-Benz zum Einsatz kommen.
Permanentmagnet-Synchronmotor
Der nur rund 130 Kilogramm schwere Permanentmagnet-Synchronmotor (PSM) in der neuen eSprinter-Generation zeichnet sich durch eine besonders hohe Effizienz und ein optimiertes Thermomanagement aus. Der Motor steht in zwei Leistungsstufen, 100 beziehungsweise 150 Kilowatt Peak, zur Auswahl und bietet ein Drehmoment von bis zu 400 Newtonmeter. Durch die elektrisch angetriebene Hinterachse werden neben dem klassischen Kastenwagen auch offene Baumuster möglich. Für den Kunden bringt das Vorteile mit Blick auf Aus- und Aufbauten, auf Fahrzeuglängen (A2 und A3), auf das maximale Gesamtgewicht (bis zu 4,25 Tonnen) sowie Anhängelasten (bis zu 2 Tonnen).
Die Hochvoltbatterie und das Laden
Käufer können beim neuen Mercedes-Benz eSprinter je nach individueller Anforderung an Reichweite und Zuladung zwischen drei unterschiedlichen Batterien wählen: Einem Akku mit einer nutzbaren Kapazität von 56, 81 oder 113 Kilowattstunden. Die Lithium-Eisenphosphat (LFP) Zellchemie ermöglicht es, die Batterievarianten frei von Kobalt und Nickel zu halten, ein aktives Thermomanagement sorgt für maximale Effizienz.
In 28 Minuten von 10 auf 80 Prozent SoC möglich
Wie alle eVans von Mercedes-Benz beherrscht der neue eSprinter sowohl Laden mit Wechselstrom (AC, alternating current) als auch mit Gleichstrom (DC, direct current). Der On-Board-Lader, der beim Laden mit Wechselstrom, beispielsweise an der Wallbox, den Strom im Fahrzeug wandelt, leistet maximal 11 Kilowatt. An der Schnellladestation kann der neue eSprinter bestenfalls mit bis zu 115 Kilowatt geladen werden. Für Nutzer heißt das beim Schnellladen konkret: Die Batterie mit der Kapazität von 56 Kilowattstunden wird bei Idealbedingungen in rund 28 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen, die Batterie mit einer nutzbaren Kapazität von 113 Kilowattstunden benötigt rund 42 Minuten.
Dreiteiliger Modulaufbau
Der neue eSprinter selbst ist dreiteilig modular aufgebaut und kann damit wie der Sprinter mit Verbrennungsmotor in unzähligen Konfigurationen angeboten werden. Das Frontmodul mit dem Fahrerhaus enthält dabei alle Hochvoltkomponenten – außer der Batterie und Motor. Die gleiche Front kann mit allen Batterien und Radständen genutzt werden. Das Batteriemodul ist unter dem Chassis zwischen den Achsen montiert, was für einen niedrigen Schwerpunkt und eine bessere Straßenlage sorgt. Der dritte Teil des Baukastensystems ist schließlich die Hinterachse mit integriertem Motor.
Bilder: Dirk Weyhenmeyer